JA (Zeitungs–Illustrierte)

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Zeitungsillustrierte „JA“

Beschreibung Illustrierte auf Zeitungspapier
Fachgebiet Zeitungs-Illustrierte
Sprache Deutsch
Hauptsitz Ahrensburg bei Hamburg.
Erstausgabe 10. März 1987
Einstellung 23. Juni 1987
Erscheinungsweise wöchentlich (dienstags)
Verkaufte Auflage 2 Millionen Exemplare gedruckt
  1. Ausgabe: 1,7 Millionen für 50 Pfennig verkauft.
  2. Ausgabe: 1,3 Millionen für 50 Pfennig verkauft.
  3. Ausgabe: 0,430 Millionen Exemplare für 2 Deutsche Mark verkauft.[1] Exemplare
(Axel Springer AG)
Chefredakteur Peter Koch

JA war eine deutsche Zeitungs-Illustrierte der Axel Springer AG, der mit ihr auf junge Leute als Rezipienten zielte.

Sie wurde 1987 drei Monate produziert und erschien jeden Dienstag. Der Sitz der Redaktion war Hamburg.[2]

Konzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Vorsitzenden des Vorstandes des Springer Verlages Peter Tamm hatte Günter Prinz mit dem Konzept „das Teure billig zu machen“ bei den Neueinführungen „Bild der Frau“ (Auflage 2,3 Millionen) und „Auto Bild“ (Auflage 825.000) Erfolg.[3] Um ihr Blatt aktuell wie eine Zeitung erscheinen zu lassen, wurde ungestrichenes Zeitungsdruckpapier im Tiefdruckverfahren bedruckt.

Die 96 Heftseiten sogen mehr Farbe auf und waren bedruckt dicker als auf gestrichenem Zeitschriftenpapier. Um diesen Effekt zu parieren, wird auf ungestrichenes Papier weniger Farbe aufgetragen, was zu einer etwas stumpferen blasseren Farbwirkung führt. Das Blatt wirke „wie auf Altpapier gedruckt“. Der Verlag warb mit „Endlich kommt Farbe ins Lesen“.

Mit ihr wollte die Axel Springer AG ein neues Segment aus dem Kreis der Druckerzeugnisse schneiden. Es sollte die Aktualität und Kürze einer Tageszeitung mit der technischen Qualität und Ausstattung (Farbigkeit) einer Illustrierten kombiniert werden.

Redaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Leitung der Redaktion war Peter Koch vorgesehen, unter seiner Ägide waren beim Stern die Hitler-Tagebücher erschienen, was ihn für den Aufbau der Auto Bild qualifizierte.

Weitere 3 „Stern“-Redakteure konnten für das Projekt gewonnen werden: Koch-Stellvertreter, Uwe Zimmer (Journalist), Gerhard O. Aeckerle, leitete beim Stern die Bildredaktion und Wolf Dammann.[4]

Den politischen Teil lieferte Einar Koch, der jüngere Bruder von Peter Koch, dieser hatte sich seit 1983 seine Kompetenz beim Hamburger Abendblatt erworben.

Content[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inhaltlich gelang der Axel Springer AG keine klare Konzeption. Berichtet wurde über wenig Aktuelles, viel beliebig Gemixtes über Mannequins, Arbeitslose, Starlets und serviert meist „abgenagte publizistische Knochen“ laut "Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt". Ein Interview mit VW-Vorstandschef Carl Horst Hahn erwies sich als aufgebacken: Das vermeintliche Gesprächsphoto mit Hahn und „Ja“-Redakteur Koch war von 1986, der angebliche Dialog ein Austausch schriftlicher Fragen und Antworten. Auch die 3 ehemaligen Stern-Redakteure pflegten die Sprachregelungen des Tendenzbetriebes: Margaret Thatcher wurde korrekt als „Lady“ betitelt. Bei der Berichterstattung über den NATO-Doppelbeschluss wurde Ronald Reagan als Friedenswahrer dargestellt, da er bereit war „die Atomwaffen zu beseitigen“. Mit dem Ausweichbegriff "SED-Staat" gelang es dem „Ja“-Team die Gänsefüßchen DDR zu vermeiden.

Öffentlichkeitsarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Neuerscheinung begleitete die Axel Springer AG mit folgenden Slogans:

  • „Plötzlich ist Dienstag Illu-Tag“
  • „Kritisch, mutig, engagiert“
  • „ein starkes Stück Illustrierte“
  • „Woche von ihrer packendsten Seite“.
  • „Zeitschriften-Innovation des Jahres“

JA wurde, noch im Gründungsjahr 1987, nach 27 Ausgaben eingestellt, wodurch der Axel Springer AG etwa 40 Millionen Deutsche Mark abschreiben musste, davon 10 Millionen für Öffentlichkeitsarbeit, die Michael Jürgs vom Stern als „angeberische Werbung“ beschrieb.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ja zum Flop in: Der Spiegel Ausgabe 14/1987.
  2. Insa Sjurts, Die deutsche Medienbranche· Eine unternehmensstrategische Analyse. 2013 S. 37
  3. Nach dem Scheitern der Zeitungsillustrierten Ja und einem verlorenen Machtkampf mit dem Ex-Vorstandschef Peter Tamm ging Prinz 1987, um 16,8 Millionen Mark Abfindung reicher, zum Burda-Verlag. Vgl. Nur noch ein Schatten, Mit dem Axel Springer Verlag, Deutschlands größtem Zeitungshaus, geht es bergab. [1]
  4. Wolf Dammann (*3. September 1951) 1973 "Jasmin"; 1974 "Essen & Trinken"; 1976 "stern"; 1985 Entwicklungsredakt. Axel-Springer-Verlag; 1987 stv. Chefredakteur "Quick"; 1991 Selbständigkeit; 1994 Gründung Redaktion 4 GmbH, Neue kressköpfe
  5. Zu wenig Zwitter, Dem Springer-Konzern droht der Flop des Jahres. Die als Auflagenrakete angekündigte Wochenzeitung „Ja“ ist fehlgestartet - Richtung Absturz in Der Spiegel, 26. April 1987, [2], Linke Geistschleichen, Beim Axel Springer Verlag wurde das letzte „Ja“-Wort gesprochen: das Aus für das bunte Wochenblatt, 28. Juni 1987, [3]