Jacobsonschule

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Die Jacobsonschule um 1900
Die Schule mit Synagoge um 1900

Die Jacobsonschule wurde 1801 von dem jüdischen Reformpädagogen und Unternehmer Israel Jacobson als „Religions- und Industrieschule“ in Seesen eingerichtet. Sie war eine interreligiöse Schule für jüdische und christliche Kinder, aus der später das Jacobson-Gymnasium Seesen hervorgegangen ist.

Bereits 1805 wurde die Schule amtlich als erste überkonfessionelle Simultanschule in Deutschland anerkannt.[1]

Der Plan für die Gründung der Schule wurde zunächst geheim gehalten, und die Eröffnung wurde von örtlichen Protesten begleitet. Einflussreiche Unterstützung erhielt Jacobson von dem Seesener Gerichtsschultheißen Carl Friedrich Wilhelm Zincken.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Jacobson: Nachdenken nicht Nachglauben. Sechs religiöse Vorträge. Gehalten, als Mitglied des Gemeindevorstandes, vor der christkatholischen oder freien christlichen Gemeinde zu Berlin. Dem Andenken meines Vaters Israel Jacobson, Präsidenten des vormaligen Israelitischen Consistoriums in Cassel. Berlin 1855.[2]
  • Gerhard Ballin: Ein Gästebuch der Jacobsonschule in Seesen, 1804–1851. In: Braunschweigisches Jahrbuch 51 1970.
  • Rolf Ballof, Joachim Frassl (Hrsg.): Die Jacobson-Schule. Festschrift zum 200-jährigen Bestehen der Jacobson-Schule in Seesen. Seesen 2001; Inhaltsverzeichnis
  • Meike Berg: Jüdische Schulen in Niedersachsen. Tradition – Emanzipation – Assimilation. Die Jacobson-Schule in Seesen (1801–1922), die Samsonschule in Wolfenbüttel (1807–1928) (= Beiträge zur historischen Bildungsforschung, Band 28), zugleich Dissertation an der Universität Hildesheim. Böhlau, Köln / Weimar / Wien 2003, ISBN 3-412-05703-7
  • Joachim Frassl: Suche nach dem Erinnern. Der Jacobstempel, die Synagoge der Jacobsonschule in Seesen. Seesen 2003.
  • Joachim Frassl: Die Jacobson-Schule in Seesen mit Tempel und Alumnat. Jüdische Architektur als Ausdruck von Emanzipation und Assimilierung im 19. Jahrhundert (= Studien zur Kunstgeschichte, Band 176), zugleich Dissertation 2008 an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Olms, Hildesheim/Zürich/New York 2009, ISBN 978-3-487-13880-0.
  • Der Jacobstempel. Die Synagoge der Jacobson-Schule in Seesen. Hrsg. von der Stadt Seesen. Seesen 2010.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jobst Paul (2006): Das „Konvergenz“-Projekt – Humanitätsreligion und Judentum im 19. Jahrhundert. In: Margarete Jäger, Jürgen Link (Hg.): Macht – Religion – Politik. Zur Renaissance religiöser Praktiken und Mentalitäten. Münster 2006.
  2. Jobst Paul (2006) s. auch Auszüge dort

Koordinaten: 51° 53′ 22,6″ N, 10° 10′ 34,8″ O