Jakob Wittgenstein

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Jakob Wittgenstein ca. 1850
Wittgenstein-Stiftung in Korbach, ca. 1910

Jakob Wittgenstein (* 1. April 1819 in Korbach; † 3. Juni 1890 in Berlin) war ein deutscher Kaufmann, Mäzen und Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wittgenstein, der jüdischen Glaubens war, war der Sohn des Simson Wittgenstein (1788–1853) aus der Familie Wittgenstein und dessen Ehefrau Rebecca geborene Rosenberg (1783–1854). Er heiratete in Berlin Clara Lippert. 1871 wurde die Ehe vor dem Stadtgericht Berlin geschieden. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor, die als Kind verstarb. Wittgenstein besuchte von 1826 bis 1834 das Fürstlich-Waldeckische Landesgymnasium. Danach lebte er als Kaufmann in Korbach. 1851 erwarb er zudem das Korbacher Bürgerrecht. 1858 zog er nach Berlin, wo er erfolgreich Immobiliengeschäfte betrieb.

Während der Märzrevolution trat er für die Demokratische Partei hervor. Von 1849 bis 1851 war er Abgeordneter im Landtag des Fürstentums Waldeck-Pyrmont. Er wurde im VIII. Wahlkreis gewählt. Er war Gründungsmitglied und Schriftführer des Korbacher Bürgervereins.

1890 starb er durch Selbstmord. Sein Vermögen in Höhe von 572.000 Goldmark verwendete er zu Gründung der interkonfessionellen „Jacob Wittgenstein’schen Altersversorgungsanstalt“.

Die Jakob-Wittgenstein-Straße in Korbach ist nach ihm benannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reinhard König: Die Abgeordneten des Waldeckischen Landtags von 1848 bis 1929 (= Schriften des Hessischen Staatsarchivs Marburg. Bd. 3 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 3). Hessisches Staatsarchiv, Marburg 1985, ISBN 3-88964-122-9, S. 98.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 416.
  • Jochen Lengemann: MdL Waldeck und Pyrmont 1814–1929. Biographisches Handbuch für die Mitglieder der Waldeckischen und Pyrmonter Landstände und Landtage (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 24 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 16). Historische Kommission für Hessen, Marburg/Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-923150-76-2, S. 463–465, Nr. WA 357.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]