Jan-Fedder-Promenade

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Jan-Fedder-Promenade

Die Jan-Fedder-Promenade in Hamburg ist eine zur Promenade ausgebaute Flutschutzmauer an der Elbe. Sie verläuft zwischen den Bahnhöfen Landungsbrücken und Baumwall parallel zu den Straßen Johannisbollwerk, Vorsetzen und Baumwall. Sie wurde nach der Sturmflut 1962 errichtet, in den Jahren 2010–19 neu gestaltet und trägt seit Januar 2022 ihren heutigen Namen.[1] Sie erinnert an den Hamburger Volksschauspieler Jan Fedder, der in seiner Rolle als Polizeikommissar Dirk Matthies in der Fernsehserie Großstadtrevier auch überregionale Bekanntheit erlangte.

Hochwasserschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überfluteter Baumwall 1962, vor dem Bau der Flutschutzmauer

Bis 1962 verlief die Kaikante zwischen Landungsbrücken und Baumwall noch auf Straßenniveau, vor dem Zweiten Weltkrieg wurden hier im Niederhafen auch noch Frachtschiffe be- und entladen. Nachdem die bis dato verheerendste Sturmflut große Teile der Innenstadt überflutet hatte und im gesamten Stadtgebiet über 300 Tote forderte, wurde der Warenumschlag hier endgültig eingestellt und eine erste Flutschutzmauer errichtet, die die Innenstadt vor künftigen Überflutungen schützen sollte.[2] Sie wurde zugleich als Promenade gestaltet und in mehreren Schritten bis auf eine Höhe von 7,20 Meter über Normalnull erhöht.

Von 2010 bis 2019 wurde das Bauwerk abermals erhöht (nunmehr auf 8,90 m) und nach einem Entwurf der irakisch-britischen Architektin Zaha Hadid (1950–2016) neu gestaltet.[3] Helle rund geschwungene Treppen aus Stahlbeton führen seither zur Straße und zur Wasserseite. Die Lampen sind in Anlehnung an Schiffsmasten gestaltet. Alle 40 Meter sind Notfallleitern zum Aufstieg aus der Elbe angebracht.[4]

Aussichten entlang der Promenade[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf das Museums-Segelschiff Rickmer Rickmers an seinem Liegeplatz vor den Hamburger St. Pauli-Landungsbrücken.

Auf der ganzen Strecke ist die Elbphilharmonie zu sehen. Zunächst geht es entlang der Anlegestelle des Segel- und Museumsschiffes Rickmer Rickmers, dann folgt das Gedenkbuchdenkmal.

Gedenkbuchdenkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenkbuchdenkmal, nach der Erhöhung der Hochwasser-Elbpromenade 2020

An der Promenade gibt es ein Denkmal aus Bronze in Form eines Gedenkbuchs, durch das vietnamesische Boat People für die Rettung durch das Boot Cap Anamur danken und das an diejenigen erinnern soll, die bei der Flucht starben.

Überseebrücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es folgt der Blick auf die vertäuten Hafenbarkassen. Anschließend die Überseebrücke, die zum Museumsschiff Cap San Diego führt. Dann das Feuerschiff, das als Restaurant genutzt wird. Als Abschluss der Übergang zur U3-Station Baumwall und die Brücke zur Elbphilharmonie.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jan-Fedder-Promenade – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lena Miller: Hamburg hat jetzt eine Jan-Fedder-Promenade. In: Hamburger Abendblatt, 15. Januar 2022, S. 7.
  2. Heinz Aschenberg, Gerhard Kroker: Sturmfluten und Hochwasserschutz in Hamburg. Ein Abriß der Geschichte des Deichbaus und der Binnenentwässerung im Stromspaltungsgebiet der Elbe (Hrsg. von der Baubehörde der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Architekten- u. Ingenieur-Verein e.V. aus Anlaß des 30. Jahrestages der Sturmflutkatastrophe vom 16./17. Febr. 1962), Grömitz 1992.
  3. Flutschutz und Flaniermeile: Neue Promenade am Baumwall. In: welt.de. 3. Mai 2019, abgerufen am 26. September 2022.
  4. Elisabeth Jessen: Neuer Elbe-Boulevard ist fertig. In: Hamburger Abendblatt, 13. April 2019, S. 9.

Koordinaten: 53° 32′ 38,6″ N, 9° 58′ 34,8″ O