Janov u Krnova

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Janov
Wappen von Janov
Janov u Krnova (Tschechien)
Janov u Krnova (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Moravskoslezský kraj
Bezirk: Bruntál
Fläche: 1103 ha
Geographische Lage: 50° 15′ N, 17° 29′ OKoordinaten: 50° 14′ 48″ N, 17° 29′ 1″ O
Höhe: 410 m n.m.
Einwohner: 276 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl: 793 84
Kfz-Kennzeichen: T
Verkehr
Straße: Osoblaha - Zlaté Hory
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Jan Borovec (Stand: 2024)
Adresse: Janov 19
793 84 Janov u Krnova
Gemeindenummer: 597431
Website: www.mestojanov.cz

Janov (deutsch Johannesthal ) ist eine Stadt im tschechischen Okres Bruntál.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt in den Sudeten in einem Tal im Vorgebirge der Bischofskoppe, sechs Kilometer östlich von Zlaté Hory (Zuckmantel) unweit der polnischen Grenze. Nordwestlich erhebt sich die Velká stříbrná (Silberkoppe, 785 m n.m.)

Dreifaltigkeitskirche

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannesthal kam durch den Silberbergbau zu zeitweiligem Wohlstand und erlangte 1535 die Privilegien einer Bergstadt. 1741 entstand durch einen Brand großer Schaden. Die Barockkirche zur allerheiligsten Dreifaltigkeit stammt aus dem Jahr 1783. 1784 wurde Johannesthal zur selbständigen Lokal-Curatie erhoben. Erster Pfarrer war der in Johannesthal geborene Sohn des Obermüllers Heinrich Kühn, Ferdinand Kühn. Durch eine Stiftung von Julius Schmidt konnte ein Armen-, Kranken- und Waisenhaus errichtet werden. In der Stadt gab es Webereien und Strickwarenerzeugung.

Die Stadt im Bezirk Jägerndorf war eine mährische Enklave in Schlesien. 1930 lebten 1146 Einwohner in der Stadt, davon 11 Tschechen.

Durch das Münchner Abkommen kam Johannesthal 1938 an das Deutsche Reich und gehörte bis 1945 zum Landkreis Jägerndorf im Regierungsbezirk Troppau des Reichsgaus Sudetenland.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam Johannesthal im Sommer 1945 gemäß dem Potsdamer Abkommen zusammen mit dem Sudetenland zur Dritten Tschechoslowakischen Republik zurück. Die deutschen Bewohner wurden 1945 vertrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor Janov das Stadtrecht.

Das ehemalige Schulgebäude wurde als Bürgerzentrum eingerichtet. Im Obergeschoss hat ein Lehrer in mehreren Räumen ein Museum zusammengestellt. Dort sind u. a. sowohl handwerkliches und landwirtschaftliches Gerät als auch Werkzeuge des ehemaligen Erzbergbaues zu besichtigen. Seit dem 23. Jänner 2007 ist Janov wieder eine Stadt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner Anmerkungen Häuser
1834 1.872 deutsche katholische Einwohner[2] 247
1869 1.625 252
1880 1.615 245
1890 1.517 245
1900 1.394 245
1910 1.341 265
1921 1.073 davon 1032 Deutsche[3] 264
1930 1.146 [4] (elf Tschechen) 267
1939 1.158 [4]
1950 404 265
1961 613 144
1970 543 142
1980 443 129
1991 385 182
2001 346 183
2011 272 190

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Stadt Janov sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Janov gehört die Wüstung Hraniční Chata. Das Gemeindegebiet bildet den Katastralbezirk Janov u Krnova.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Ringplatz erinnert eine Gedenksäule an die Stadtgründung und an den Erzbergbau. Auf dem Friedhof gibt es ein Mausoleum für ein Ehrenbürger-Ehepaar. Die Barockkirche zur heiligen Dreifaltigkeit stammt aus dem Jahr 1783.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Janov (Bruntál District) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  2. Faustin Ens: Das Oppaland, oder der Troppauer Kreis, nach seinen geschichtlichen, naturgeschichtlichen, bürgerlichen und örtlichen Eigenthümlichkeiten. Band 4: Ortsbeschreibungen der Fürstenthümer Jägerndorf und Neisse österreichischen Antheils und der Mährischen Enclaven im Troppauer Kreise, Wien 1837, S. 139.
  3. Chytilův místopis ČSR, 2. aktualisierte Ausgabe, 1929, S. 460 Jankov - Janov
  4. a b Michael Rademacher: Landkreis Jägerndorf. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.