Jean-Siméon Domon

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Jean-Siméon Domon seltener Jean Siméon Domon (* 2. März 1774 bei Maurepas, Département Somme; † 5. Juli 1830 in Paris) war ein französischer General der Kavallerie.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Begeistert von den Ideen der Revolution schloss sich Domon im Frühjahr 1791 der Armee an, und mit Wirkung vom 6. September desselben Jahres war er bereits sous-lieutenant. Nach einer weiteren militärischen Ausbildung wurde er zur Armée du Nord versetzt. Dort nahm er u. a. an der Belagerung von Lille teil und an der Schlacht bei Jemappes.

Es folgten weitere Beförderungen. Im Rang eines capitaine kam er als Aide-de-camp zu General Louis Campère. Als Mitglied von dessen Stab nahm er u. a. an der Schlacht bei Neuwied teil.

In den Schlachten bei Elchingen, Jena und Auerstedt, Friedland und Preußisch Eylau nahm Domon teil und konnte sich durch Tapferkeit auszeichnen. Als mit dem Frieden von Tilsit am 9. Juli 1807 der vierte Koalitionskrieg endete, kehrte Domon mit seinen Husaren in deren Garnison in Roermond zurück.

Am nächsten Koalitionskrieg nahm Domon ebenfalls teil und kämpfte unter Befehl von Maréchal d’Empire Viesse de Marmont u. a. bei Znaim und Wagram.

Als Napoleon Bonaparte 1812 seine Invasion nach Russland plante, wurde Domon im Rang eines colonel Mitglied des Generalstabs. Unter Befehl von Joachim Murat nahm Domon an der Wizebsk teil und kämpfte bei Ostrowo und Borodino. Auf dem Rückzug seiner Husaren wurde er in der Schlacht an der Beresina verwundet, konnte aber lebend nach Frankreich zurückkehren.

Neben Napoleon kämpfte Domon in der Völkerschlacht bei Leipzig und später bei Ligny und Waterloo. In letzterer wurde Domon wieder verwundet, konnte aber mit seinen Truppen nach Paris zurückkehren. Bei der Einnahme von Paris verhielt er sich neutral, und nach der Abdankung und Abdikation Napoleons am 12. April 1814 wandte sich Domon dem Haus Bourbon zu. Als Napoleon die Insel Elba verließ und dessen Herrschaft der Hundert Tage begann, schloss sich Domon sofort wieder seinem Kaiser an.

Während der Restauration unterstützte Domon König Ludwig XVIII. und wurde von diesem mit Wirkung vom 21. April 1820 zum „inspecteur general de la cavallerie“ ernannt. Kurze Zeit stand Domon im Verdacht, weiterhin als Bonapartist tätig zu sein, und diese Zeit verbrachte er in Péronne (Département Somme). Da sich aber König Ludwig XVIII. für ihn verwandte, konnte er später in allen Ehren seine militärische Karriere beenden.

Anfang 1829 gab Domon alle seine Ämter auf und zog sich ins Privatleben zurück. Er starb 1830 in Paris und fand auf dem Friedhof Père-Lachaise (Division 16) seine letzte Ruhestätte.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arnauld Divry: Les noms gravés sur l’Arc de Triomphe (= Kronos, 93). SPM, Paris 2017, ISBN 978-2-917232-52-1.
  • Charles Mullié: Biographie des célébrités militaires des armées de terre et de mer de 1789 à 1850, Band 1. Poignavant, Paris 1851.
  • Georges Six: Dictionnaire biographiques des g´néraux et amiraux français 1792–1814, Band 1. Saffroy, Paris 1999, ISBN 2-901541-06-2 (Nachdruck d. Ausg. Paris 1934).
  • Digby Smith: The Greenhill Napoleonic wars data book. Greenhill Books, London 1998.
  • Jean Tulard (Hrsg.): Dictionnaire Napoléon. Fayard, Paris 1999, ISBN 2-213-60485-1 (2 Bände).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jean-Siméon Domon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien