Jean Musy

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Jean Musy, 2012

Jean Musy (* 18. Dezember 1947 in Levallois-Perret; † 27. April 2024[1]) war ein französischer Komponist, Arrangeur, Orchesterleiter und Pianist. Musy hat für über 200 Filme die Musik komponiert und war bei der Produktion von über 1000 Singles und rund 150 Alben beteiligt.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jean Musy, der aus einer Arbeiterfamilie stammte, war als Pianist Autodidakt. Als Kind begann er nach dem Gehör Piano zu spielen; erste öffentliche Auftritte hatte er im Alter von 7 Jahren, als er in Jean Nohains Sendungen für Radio Luxembourg dessen Gäste am Piano begleitete.[2] Ab dem Alter von 13 Jahren spielte er Piano und Hammondorgel in Pariser Jazzclubs, wie dem „Le Chat qui pêche“ und „Aux trois Mailletzs“.[3] Mit 16 Jahren gründete er das Jean Musy Orchestra und veröffentlichte unter diesem Namen erste Alben, die bei WEA Records herausgebracht wurden.[2]

In dieser Zeit lernte er den amerikanischen Gitarristen Mickey Baker kennen, der damals als Studiomusiker und Arrangeur für Johnny Halliday arbeitete. Baker engagierte ihn für eine einjährige Konzerttournee als Begleiter von Nino Ferrer.[4] Aus ihrer Zusammenarbeit entstand das Album Je voudrais être noir (1966). Entscheidend für seine weitere Karriere war die Begegnung mit Joe Dassin, für den er den Hit Les Champs-Élysées arrangierte.[5] Ab dieser Zeit wurde er zu einem gefragten Arrangeur vieler französischer Chanson- und Popsänger, wie Charles Aznavour, Barbara, Gilbert Bécaud, Yves Duteil, Nino Ferrer, Françoise Hardy, Michel Jonasz, Mireille Mathieu, Nicolas Peyrac, Serge Reggiani, Demis Roussos oder Véronique Sanson.

Ab Mitte der 1970er Jahre arbeitete er auch als Arrangeur und Filmkomponist für das Kino und das Fernsehen in Frankreich. Eine seiner ersten Arbeiten war die Musik für die französisch-japanische Miniserie Die Vögel im Park von Meiji Jingu mit Claudine Auger in der weiblichen Hauptrolle. In den späten 1970er Jahren hat er intensiv mit Francis Lai kooperiert, für den er zahlreiche Arrangements (Bilitis, International Velvet) geschrieben hat. 1975 und 1978 leitete Musy beim Eurovision Song Contest das Orchester.

Insgesamt hat er für mehr als 200 Filme die Musik komponiert. Einer seiner letzten Filme war der Thriller Mémoire trouble (2022) mit Pierre Arditi in der Hauptrolle. Musy war mit der Sängerin Claire d’Asta (* 1953) verheiratet.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2016: Grand Prix SACEM de la musique pour l’image[6]
  • 2017: Les Prix de l’UCMF (Union des compositeurs de musiques de films) 2017 de la Musique à l’Image für den Film Mon frère bien-aimé[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Le compositeur Jean Musy est mort à l’âge de 76 ans. In: Ouest-France. 28. April 2024, abgerufen am 28. April 2024 (französisch).
  2. a b Le maestro Jean Musy se ressource à Saint-Amand-en-Puisaye Le Journal du Centre, 25. Oktober 2020, abgerufen am 18. September 2023
  3. Jean Musy All Conductors of Eurovision
  4. Jean Musy Agence Ritournelle, abgerufen am 18. September 2023
  5. Jean Musy, biography sonolize, abgerufen am 18. September 2023
  6. Christophe Dilys: "À quand la Palme ?" Remise des prix de l'Union des Compositeurs de Musique de Films Radio France, abgerufen am 17. September 2023
  7. Les Prix de l’UCMF (Union des compositeurs de musiques de films) de la Musique à l’Image (Memento vom 27. Januar 2023 im Internet Archive) abgerufen am 18. September 2023