Jeremy Issacharoff

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Jeremy Issacharoff, 2017

Jeremy Nissim Issacharoff (hebräisch ג'רמי ניסים יששכרוף; * 1955 in London) ist ein israelischer Diplomat und war von August 2017 bis April 2022 Botschafter Israels in Deutschland.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jeremy Issacharoff trat 1982 in den diplomatischen Dienst ein, arbeitete unter anderem als Berater von Benjamin Netanjahu in dessen Amtszeit als Israels UN-Botschafter (1986–1989). Später beriet er die israelische Botschaft in Washington.[2]

Zwischen 2003 und 2008 war Issacharoff Mitglied des UN-Beraterausschusses für Abrüstung, zwischen 2010 und 2014 Botschafter für strategische Angelegenheiten im Außenministerium und dort unter anderem für Abrüstung und Iran zuständig. Von 2014 bis 2017 war er Vize-Generaldirektor des israelischen Außenministeriums.[3] Am 4. April 2017 ernannte ihn der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin zum Botschafter des Staates Israel in Deutschland.[4] Am 17. März 2020 wurde Issacharoff positiv auf die Atemwegserkrankung COVID-19 getestet, woraufhin die israelische Botschaft in Berlin geschlossen wurde.[5] Im April 2022 wurde er als Botschafter abberufen. Ihm folgte Ron Prosor nach.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 29. August 2017, dem Tag seiner Akkreditierung, nahm Issacharoff an einer Gedenkveranstaltung am „Gleis 17“ im Bahnhof Grunewald für die Opfer des Nazi-Regimes teil. Von hier aus hatte das NS-Regime 1941–1945 über 50.000 deutsche Juden deportiert und größtenteils ermordet.[6]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jeremy Issacharoff ist verheiratet mit Laura Kam und hat zwei Söhne und eine Tochter.[2]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Berufungskommission des israelischen Außenministeriums erntete Kritik, nachdem das Komitee Issacharoff vor acht weiteren Kandidaten wählte, von denen die meisten der deutschen Sprache mächtig sind.[7]

Aufgrund eines geplanten Treffens des deutschen Außenministers Sigmar Gabriel mit Vertretern von Schovrim Schtika („Breaking the Silence“) und B’Tselem sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ein Treffen mit Gabriel ab.[8] Einer von Issacharoffs beiden Söhnen ist Sprecher von „Schovrim Schtika“, einer der Organisationen, um die es damals ging.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amtsantritt: Israels neuer Mann in Berlin. In: Jüdische Allgemeine. Abgerufen am 30. August 2017.
  2. a b Biografie auf der Seite der Botschaft. Botschaft des Staates Israel, 29. August 2017, abgerufen am 30. August 2017.
  3. Jeremy Issacharoff ist Israels neuer Botschafter in Berlin. In: bz-berlin.de. Abgerufen am 30. August 2017.
  4. ג'רמי יששכרוף מונה לתפקיד שגריר ישראל בגרמניה. In: Maariw, 14. Mai 2017 (hebräisch).
  5. Botschaft Israel: Botschafter @JIssacharoff & der Gesandte der Botschaft des Staates Israel in Berlin @aasagui wurden am Dienstag positiv auf das #Coronavirus getestet. Sie befinden sich in häuslicher Quarantäne und fühlen sich gut... (1/2)pic.twitter.com/04hhxxZO3g. In: @IsraelinGermany. 17. März 2020, abgerufen am 19. März 2020.
  6. Katrin Lange: Israels neuer Botschafter Issacharoff setzt ein Zeichen. In: morgenpost.de. Abgerufen am 30. August 2017.
  7. Kritik im Außenministerium: Neuer Botschafter spricht kein Deutsch. In: Fokus Jerusalem. 10. April 2017, abgerufen am 30. August 2017.
  8. Eklat: Netanyahu lässt Treffen mit Gabriel platzen. In: Spiegel Online. Abgerufen am 30. August 2017.
  9. Neuer israelischer Botschafter Issacharoff nimmt Arbeit auf. In: Berliner Zeitung, 29. August 2017
VorgängerAmtNachfolger
Yakov Hadas-HandelsmanIsraelischer Botschafter in Deutschland
2017–2022
Ron Prosor