Jimmy the Raven

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Jimmy the Raven

Jimmy the Raven war ein Kolkrabe, der in über 1000 Filmen der 1930er bis 1950er Jahre erschien. Zu seinen bekanntesten Rollen zählen die Rolle als Rabe von Onkel Billy Bailey in Ist das Leben nicht schön? von Frank Capra und der Rabe, der in Der Zauberer von Oz auf der Vogelscheuche landete.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jimmy war im Besitz von Henry W. „Curley“ Twiford, einem Hollywood-Tiertrainer. Twiford fand den Vogel 1934 als Nestling in einem verlassenen Nest in der Mojave-Wüste.[1] Er zog den Raben groß, wobei sich dieser frei im Haus bewegen durfte, um sich an die Gesellschaft von Menschen zu gewöhnen. Seinen ersten Filmauftritt hatte er 1938 in Lebenskünstler von Frank Capra. Danach besetzte ihn Capra in vielen seiner späteren Filme.[2]

Um in vielen Szenen variabel einsetzbar zu sein, wurde Jimmy für die Ausführung einer großen Anzahl von Kommandos geschult. Unter anderem konnte er auf einer Schreibmaschine Buchstaben tippen, Türen öffnen, Zigaretten anzünden und Botschaften überbringen. Tatsächlich behauptete Twiford, von allen Tieren seien Kolkraben am einfachsten zu trainieren, da sie sich bis zu zehn Jahre an eine Übung erinnern könnten. In einem Interview im November 1948 gab er an, dass Jimmy 53 verwendbare Wörter erkannte. In einem anderen Interview gab er an, dass er ungefähr zweihundert Wörter kennen würde. Um einen neuen Begriff zu lernen, brauchte Jimmy etwa ein bis zwei Wochen. Jimmy wurde sowohl von den Regisseuren als auch von den Schauspielern geschätzt.

„Wenn sie Jimmy rufen, antworten wir beide“, erklärte James Stewart und stellte fest, dass der Rabe „der klügste Schauspieler am Set ist, der weniger Szenen nachdrehen muss als seine menschlichen Kollegen.“[3]

Pro Woche erhielt Jimmy etwa 750 Dollar Gage. Mit wachsender Popularität wurde Jimmy von Metro-Goldwyn-Mayer für 10.000 US-Dollar versichert. Sein letzter Film war Der Zirkusclown aus dem Jahr 1954.

Neben seinem Erfolg im Kino wurde Jimmy auch vom amerikanischen Roten Kreuz mit einer Goldmedaille geehrt, weil er mehr als 200 Stunden für die Unterhaltung von Veteranen des Zweiten Weltkriegs diente.[4]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. J. Mark Powell: The bird who deserved an Oscar. In: Washington Examiner, 24. Februar 2019. Abgerufen am 28. September 2019.
  2. Karolyn „Zuzu“ Grimes, Franklin Dohanyos: Zuzu Bailey’s-It’s A Wonderful Life Cookbook (Recipes and Anecdotes Inspired by America’s Favourite Movie), Kensington Publishing Corp., 2000, ISBN 978-0-8065-2165-7; S. 11.
  3. Charles B. Driscoll: New York, Day By Day. In: The Coshocton Tribune (Coshocton, Ohio), 29. Juni 1938, S. 8. Abgerufen am 26. September 2019.
  4. Jim, The Raven, In New Flicker. In: The Evening News. Harrisburg, Pennsylvania. 31. Dezember 1948. S. 12. Abgerufen am 27. September 2019.