Joachim Cimdarsius
Joachim Cimdarsius (auch: Zymdarsch, Zimdarsius etc.; * 1. Juni 1553 in Greifswald; † 10. Februar 1618 in Königsberg (Preußen)) war ein deutscher Dichter.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Sohn des Greifswalder Professors der Dichtkunst Petrus Cimdars wurde am 6. April 1569 an der Universität Greifswald immatrikuliert[1]. Nach absolviertem Studium wurde er 1576 Rektor der holsteinischen Schule in Rendsburg. Zu jener Zeit fiel er dem dänischen König als Poet durch ein Carmen auf, wofür er 30 Taler bekam.[2] 1578 zog er nach Ostpreußen, wo er am 7. April 1579 an der Universität Königsberg den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erwarb.
1580 wurde er Lehrer am Pädagogium in Königsberg, dem er seit 1586 als Archipädagoge vorstand. 1589 wurde er zum Professor der Dichtkunst an der Universität Königsberg berufen.[3] Er beteiligte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und war in den Sommersemestern 1605, 1613 sowie 1617 Rektor der Alma Mater. Er hat einen poetischen Cursus Vitae für Ambrosius Lobwasser verfertigt.[4] Zudem stammen aus seiner Feder die Werke Elegia de puero bifonte (1581), De fabulis sive fictionibus poetarum und Postarum illustrium Satyrae, et Epigrammata greca et latina in Joachim Cimdarsum archipaedagoam in Borussia, poetices calumniatorem Tremoniae (1589). Ein Kupferstich aus dem Jahr 1588 stellt ihn dar.
Er war ab 1586 mit Elisabeth (* 1551; † 30. April 1613), Tochter des Bürgers in Kneiphof Leonard Wegner und dessen Frau Klara Möller, Witwe des Kneiphofer Bürgers Peter Neusal, verheiratet.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Daniel Heinrich Arnoldt: Ausführliche und mit Urkunden versehene Historie der Königsbergischen Universität. Johann Heinrich Hartung, Königsberg in Preußen, 1746, 2. Teil, S. 401, Z. 3
- Georg Christoph Pisanski: Entwurf einer preussischen Literärgeschichte in vier Büchern. Verlag Hartung, Königsberg, 1886, S. 123,
- Hanspeter Marti, Manfred Komorowski: Die Universität Königsberg in der Frühen Neuzeit. Verlag Böhlau, Köln, 2008, ISBN 978-3-412-20171-5, S. 59
- Cimdarsus, Joach.. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 06, Leipzig 1733, Sp. 55.
- Mohnike: Dr. Johann Bugenhagens Tod, hinterbliebene Angehörige und einige andere Verwandte. In: Baltische Studien. Verlag Friedrich Heinrich Morin, Stettin, 1832, S. 169, (Online)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Georg Erler: Aeltere Universitätsmatrikel. II. Universität Greifswald. 1. Bd. Verlag Hirzel, Leipzig, 1893
- ↑ Christian Bruun, Oluf August Nielsen, Anton Ludvig William Petersen: Danske samlinger for Historie, Topographi, Personal- og Literaturhistorie. Verlag F. Hegel, Kopenhagen, 1865-66, 1. Bd., S. 94, (Online)
- ↑ Vgl. Arnoldt 1746, S. 401 und Mohnike 1832, S. 171.
- ↑ Michael Lilienthal: Acta Borussica ecclesiastica, civilia, Literaria oder Sorgfältige Sammlung allerhand zur Geschichte des Landes Preussen gehöriger Nachrichten, Urkunden, Schrifften und Documenten. Verlag Christoph Gottfried Eckart, Königsberg und Leipzig, 1731, Bd. 2 (Online), S. 707–712.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Cimdarsius, Joachim |
| ALTERNATIVNAMEN | Zymdarsch; Zimdarsius |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dichter |
| GEBURTSDATUM | 1. Juni 1553 |
| GEBURTSORT | Greifswald |
| STERBEDATUM | 10. Februar 1618 |
| STERBEORT | Königsberg (Preußen) |