Johann Andreas Bach

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Johann Andreas Bach (* 7. September 1713 in Ohrdruf; † 25. Oktober 1779 ebenda) war ein deutscher Hautboist und Organist.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Andreas Bach wurde als 8. Sohn von Johann Christoph Bach und Johanna Dorothea vom Hofe geboren. Er wurde 1733 Hautboist des „Fürstlich Gothaischen Militärs“ und nahm am Polnischen Erbfolgekrieg teil.[2] Danach war er fünf Jahre „Tafeldecker“ am Hohenlohischen Hof in Langenburg,[3] bevor er 1738 die Stelle des Organisten in der Sankt-Trinitatis Kirche in Ohrdruf annahm,[4] welche auch sein Vater innegehabt hatte. Von 1744 bis 1753 war er als Nachfolger seines früh verstorbenen Bruders Johann Bernhard Organist der Ohrdrufer Hauptkirche St. Michaelis.[5] 1753 ging er zur Sankt-Trinitatis Kirche zurück, wo er bis zu seinem Tode blieb. 1747 kam sein Kind Johann Christoph Georg Bach zur Welt. Er starb am 25. Oktober 1779 im Alter von 66 Jahren.[1] In Johann Sebastian Bachs handschriftlichem Ursprung der musicalisch-bachischen Familie von 1735 wird er unter Nr. 44 erwähnt.[2] Er war zeitweilig im Besitz der beiden großen, von seinem Vater angelegten Anthologien mit Tastenmusik, dem nach ihm benannten Andreas-Bach-Buch[6][7] und der Möllerschen Handschrift.[8][3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ulrich Fröhner: Johann Andreas Bach. Ein Musikerleben im 18. Jahrhundert. In: Württembergisch Franken, Jahrbuch, 105. Jg. 2021, S. 143–202; doi:10.53458/wfr.v105i.6391.
  • Peter Schiffer: Die Musikerfamilie Bach und Hohenlohe. In: Württembergisch-Franken, Jahrbuch 100. Jg. 2016, S. 131–146, hier S. 141–143; doi:10.53458/wfr.v100i.820.
  • Hans-Joachim Schulze: Studien zur Bach-Überlieferung im 18. Jahrhundert. Peters, Leipzig 1984, S. 30–41.
  • Christoph Wolff, Walter Emery, Peter Wollny, Ulrich Leisinger and Stephen Roe : Bach family. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Johann Andreas Bach in der Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
  2. a b Johann Sebastian Bach: Ursprung der musicalisch-bachischen Familie. 1735. In: Bach-Dokumente. Band 1: Werner Neumann, Hans-Joachim Schulze (Hrsg.): Schriftstücke von der Hand J. S. Bachs. 2. Auflage. Bärenreiter, Kassel 2012, ISBN 978-3-7618-0025-6, S. 255–267. Auch online: 1735, Ende des Jahres: Ursprung der musicalisch-Bachischen Familie. In: jsbach.de, abgerufen am 18. Mai 2023, sowie: „Der Ursprung“ 1735 von Johann Sebastian Bach. In: bachueberbach.de, abgerufen am 18. Mai 2023.
  3. a b Peter Wollny: Bach, Johann Andreas. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 1 (Aagard – Baez). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1999, ISBN 3-7618-1111-X, Sp. 1294 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  4. Bach, Johann Andreas. Abgerufen am 17. Mai 2023.
  5. Hans-Joachim Schulze: Johann Christoph Bach (1671 bis 1721), „Organist und Schul Collega in Ohrdruf“, Johann Sebastian Bachs erster Lehrer. In: Bach-Jahrbuch 71, 1985, S. 55–81, hier S. 76; DOI:10.13141/bjb.v19852091.
  6. https://www.bach-digital.de/receive/BachDigitalSource_source_00003278
  7. Philipp Spitta: Johann Sebastian Bach. Band 1. 3., unveränderte Auflage. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1921, S. 796; Textarchiv – Internet Archive.
  8. https://www.bach-digital.de/receive/BachDigitalSource_source_00000724