Johann Andreas Jacobi

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Johann Andreas Jacobi (* 27. November 1680 in Wollershausen; † 18. April 1756 ebenda) war ein lutherischer Geistlicher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Andreas Jacobi entstammte einfachen Verhältnissen und wurde von seinen Eltern, nach einer Vorbildung durch den örtlichen Pastor, auf die Schule nach Osterode am Harz geschickt. Von dort wechselte er an die Schulen von Sankt Andreasberg und Nordhausen. Ab Ostern 1701 studierte er Theologie an der Universität Jena. Nach drei Jahren Studium wandte er sich zunächst nach Frömmstedt zu einem verwandten Prediger und nahm dann in Thüringen eine Hauslehrer und Hofmeisterstelle an. 1708 erhielt er den Ruf des Kirchenpatrons von Wollershausen, des Freiherrn von Minnigerode, die freigewordene Predigerstelle an St. Marien in Wollershausen zu besetzen. Diese Berufung wurde, wenn auch unter Schwierigkeiten, durch das Konsistorium bestätigt. Aufgrund seiner Bekanntschaft zu dem in seiner Amtsausübung seit 1707 eingeschränkten Superintendenten der Grafschaft Hohnstein Otto Christian Damius (1654–1728) in Ellrich und um eine Verbesserung der Qualität des Gesangbuches bemüht, was ihm von der kirchlichen Obrigkeit übel genommen wurde, wurde er des Deismus bezichtigt und musste nach einer Untersuchung durch das Kurfürstliche Konsistorium seine Übereinstimmung mit der lutherischen Lehre bekräftigen. Er trat sein Amt 1709 an und behielt es 47 Jahre bis zu seinem Lebensende bei. Die Inschrift seines Grabsteins wurde, weil dieser zu verwittern drohte, von der Kirchengemeinde später auf eine Bleitafel übernommen, die in die Außenfassade der Marienkirche in Wollershausen eingelassen wurde.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 27. Juni 1709 heiratete er die verwitwete jüngste Tochter seines bereits verstorbenen Kollegen Bauer in Frömmstedt Johanne Juliana (Juliane) Bauer (1684–1767). Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor, von den zwei die Eltern überlebten; diese machten ihn zum Stammvater zweier nicht unbedeutender Familienzweige.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Friedrich Jacobi: Gedächtnißrede, welche bei Gelegenheit der seeligen Vollendung des Knechtes Gottes, Johann Andreas Jacobi, weiland wolverdienten Predigers der Gemeine zu Wollershausen und Lütgenhausen im Fürstenthum Grubenhagen ... den 2 May 1756 ... in der Kirche zu Wollershausen gehalten worden, 1756
  • Heinrich Wilhelm Rotermund: Das gelehrte Hannover oder Lexikon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern die seit der Reformation in und ausserhalb den... Zum jetzigen Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben, Band 2 [F–K], Bremen 1823, S. 442 (Digitalisat)
  • Carl Jacobi: Die Voreltern Jacobi : ein Gedenkbuch für die Nachkommen, [Jänecke], Hannover 1856 ULB Düsseldorf