Johann Baptist Bartholotti von Partenfeld

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Familienwappen

Johann Baptist Bartholotti von Partenfeld (* 27. Juli 1701, in Wien; † 24. November 1745 in Mannheim[1]) war ein Reichsgraf, Offizier der Kaiserlichen Armee und Hofkammerrat.

Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er entstammte dem italienisch-österreichischen Adelsgeschlecht Bartholotti und war der Sohn des Johann Baptist Bartholotti von Partenfeld, dem Älteren († 1741) und dessen Gattin Maria Regina geb. von Waffenberg.[2] Der Vater bekleidete das Amt eines Obersalzamtmannes von Niederösterreich, mit Sitz in Wien. Er besaß in der Stadt das Palais Bartolotti-Partenfeld und finanzierte 1701 bis 1703 die Renovierung der neben dem Salzamt liegenden Ruprechtskirche, weshalb er dort eine Gedenkinschrift erhielt.[3] Mit dem Zusammenbruch des Bankhauses Hauzenberger in Wien, verlor der Vater 1736 den Großteil seines Besitzes.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn wurde Soldat, nach verschiedenen Quellen hatte er aber zusätzlich auch noch die Stellung eines Salzamtmannes inne.[4] Er war seit 1734 verheiratet mit der sehr wohlhabenden Freifrau Elisabeth Katharina geb. von Meskó, Tochter des Adam Meskó von Széplak und Enyiczke.[5] Sie lieh Ungarn 1741, anlässlich der Königskrönung Maria Theresias, 100.000 Gulden für das Krönungsgeschenk.[6][7] Hauptsächlich mit dem Geld seiner Frau stellte Johann Baptist Bartholotti von Partenfeld im Österreichischen Erbfolgekrieg ein Husaren-Freikorps auf. Am 9. November 1742 focht er damit bei Ried gegen kurbayerische Truppen unter General Claude-Louis de Saint-Germain, wobei er unterlag und herbe Verluste erlitt.[8]

Garnisonskirche Mannheim, Ort der Bestattung

Später nahm er mit seinem Korps an den Kampfhandlungen an Main und Rhein teil. Als der Oberkommandierende der Panduren, Freiherr Johann Daniel von Menzel,[9] am 25. Juni 1744 auf der Rheininsel beim Kühkopf nahe Stockstadt fiel,[10] übernahm Johann Baptist Bartholotti von Partenfeld am 9. September des Jahres seine Stelle als Obrist und vermehrte die Truppe um drei eigene Husaren-Kompanien.[11] Die Einheit hieß nun „Husarenregiment Bartolotti“ (1746 aufgelöst) und ging später teils im k.u.k. Husarenregiment Nr. 8 und teils im Husarenregiment Nr. 4 auf.

Im Herbst 1745 erkrankte er in seinem Quartier zu Lampertheim und wurde daraufhin in die kurpfälzische Hauptstadt Mannheim verbracht. Dort starb er am 24. November 1745.[12] Laut Grossem vollständigen Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste (3. Supplement-Band, 1752) setzte man ihn mit „vielem Gepränge“ in der Garnisonskirche Mannheim bei. Dieses Gotteshaus wurde 1780–1782 abgerissen und seine Gruft mit vier überlieferten Bestattungen geriet in Vergessenheit. Beim Bau einer Tiefgarage vor dem Mannheimer Zeughaus stieß man 1979 wieder darauf und barg die Gebeine von vier Personen, worunter auch die von Johann Baptist Bartholotti von Partenfeld gewesen sein dürften.[13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Siebmacher: Die Wappen des Adels in Salzburg, Steiermark und Tirol, Neuauflage bei Bauer und Raspe, 1979, ISBN 3879470286 (Ausschnittscan).
  2. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 9, S. 431, Leipzig 1870 (Digitalscan zu den Freiherrn von Waffenberg).
  3. Alois Groppenberger von Bergenstamm: Ursprung und Geschichte der ersten Kirche St. Rupert oder St. Ruprecht in dem ersten Wien, Wien 1813, S. 31–32 (Digitalscan).
  4. Johann Samuel Heinsius: Genealogisch-historische Nachrichten von den allerneuesten Begebenheiten, welche sich an den Europäischen Höfen zutragen, 109 Teil, Leipzig 1747, S. 146 (Digitalscan).
  5. Zur Familie Meskó von Széplak und Enyiczke
  6. Nikolaus Österlein: Österreichisches Morgenblatt: Zeitschrift für Vaterland, Natur und Leben, Jahrgang 1837, S. 449 (Digitalscan).
  7. Oesterreichischer Erbfolge-Krieg, 1740-1748, Band 3, Wien 1898, S. 11 (Ausschnittscan).
  8. Münchnerische Ordinari Post-Zeitungen, Nr. 46 vom 24. November 1742 (Digitalscan).
  9. Johann Daniel von Menzel im Biographischen Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
  10. Webseite zum Pandurenkorps Menzel (Memento des Originals vom 27. Januar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuk-wehrmacht.de
  11. Oesterreichischer Erbfolge-Krieg 1740-1748, Band 1, Teil 2, Wien 1896, S. 412 (Ausschnittscan).
  12. Historisches Hand-Wörterbuch, Band 5, Spalte 177, Ulm 1785 (Digitalscan).
  13. Guido Walz: Der Brockhaus, Mannheim: 400 Jahre Quadratestadt – das Lexikon, Brockhaus Verlag, 2006, ISBN 3-7653-0181-7 (Ausschnittscan).