Johann Jakob Rembold

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Johann Jakob Rembold (Kupferstich von Lucas Kilian)

Johann Jakob Rembold, Herr in Neusäß (* 1553; † 21. Mai 1624), war Stadtpfleger bzw. Bürgermeister von Augsburg, Geheimer Rat sowie Rat Kaiser Ferdinands II.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er stammte aus dem Augsburger Patriziergeschlecht Rembold. Seine Eltern waren der Ratsherr Caspar Rembold († 1589) und dessen Ehefrau Regina geb. Vöhlin von Ungerhausen († 1600).

Rembold wurde 1576 in den Rat aufgenommen. 1580 diente er als Proviant- und Steuerherr. 1584 wählte man ihm zum Bürgermeister. 1592 ernannte man ihm zum Geheimen Rat und Einnehmer. 1604 bekleidete er das Amt des Stadtpflegers.[1][2] Zusammen mit Markus Welser und dessen Nachfolger ließ er den Prachtbau des Augsburger Rathauses durch Elias Holl errichten.[3] Zuletzt wurde ihm 1615 von Kaiser Ferdinand II. der Titel eines kaiserlichen Rates verliehen.[4] Rembold kaufte in Neusäß einige Höfe und 1602 auch das dortige Schloss,[5] worauf er die niedere Gerichtsbarkeit über den Ort erlangte und sich fortan "Rembold, Herr in Neusäß", nannte.[6] Im Jahr seines Todes 1624 kam es zwischen Anton Christoph Rehlinger und seinem Bruder und Schwägern um Erbschaftsstreitigkeiten. Rehlinger schimpfte in Folge auch auf den Stadtpfleger Johann Jakob Rembold, dem gegenüber er eine üble Wortwahl gebrauchte und den Rat veranlasste ihn seiner Ämter zu entheben.[7] Lucas Kilian fertige von Rembold einen Kupferstich.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Jakob Rembold heiratete in erster Ehe am 12. Mai 1574 Maria Engel von Engelsee († 13. Juni 1592) und in zweiter Ehe am 31. Mai 1593 Justina Welser († 22. März 1644), die Tochter von David Welser und Anna Reihing aus Ulm[8] und Enkelin von Anton Welser und Felicitas Baumgartner bzw. von Johann Conrad Reihing und Regina Rembold.[9]

Aus den Ehen gingen folgende Kinder hervor:[10]

  • Regina Rembold († 1627), ⚭ Julius Welser
  • Barbara Rembold, ⚭ Johann Jakob von Sittichhausen[11]
  • Catharina Rembolt (Tochter des Hans Jacob Rembolt, Stadtpfleger von Augsburg, und der Maria Engel von Engelsee)[12]
  • Johann Caspar Rembold († 1668), ⚭ 1.) Jakobina Bechler, 2.) Maria Altisheimer
  • Maria Magdalena Rembold († 1646), ⚭ 1.) Jakob Gienger, 2.) Johann Wilhelm von Dettigkhofen

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lucas Kilian: Cuntrfait Des H. Röm. Reichs Statt Augspurg seith Anno 1548. gewesten Häupter vnd Pflegeren. durch Wolffgang Kilian, 1657 (google.com [abgerufen am 14. Mai 2023]).
  2. Franz Eugen Joseph von Seida: Augsburgs Geschichte von Erbauung der Stadt bis zum Tode Maximilian Josephs ... 1825, etc. 1826, S. 863.
  3. Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte e. V. Bände 5–6, 1971, S. 93.
  4. AT-OeStA/HHStA RK KaisR 6-22 Verleihung des kaiserlichen Ratstitels an Remboldt, Hans Jakob, 1615.01.09 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File)). Abgerufen am 14. Mai 2023.
  5. Neusäss (Germany): Neusäss: die Geschichte von acht Dörfern auf dem langen Weg zu einer Stadt. Stadt Neusäss, 1988, S. 139.
  6. Helmut Weinl: Neusässer Straßennamen: Wer war eigentlich Johann Jakob Rembold? Abgerufen am 14. Mai 2023.
  7. Georg Wilhelm Zapf: Augsburgische Bibliothek. Oder historisch-kritisch-literarisches Verzeichniß aller Schriften welche die Stadt Augsburg angehen und deren Geschichte erläutern: Ein Versuch. 2. Lotter, 1795 (google.com [abgerufen am 15. Mai 2023]).
  8. Stadtlexikon Augsburg: Peter Geffcken: Reihing (Roeynck, Rühing), Kaufmanns- und Patrizierfamilie, Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe. (Abgerufen am 18. Mai 2023.)
  9. Manfred Nozar: Neusäss. Die Geschichte von acht Dörfern auf dem langen Weg zu einer Stadt, 1988, S. 138 f.
  10. Johann Jacob REMBOLD geb. UM 1550 gest. 21 MAI 1624. Abgerufen am 15. Mai 2023.
  11. AT-OeStA/AVA Adel RAA 396.35 Sittichhausen, Jakob Philipp von, Aufnahme zu edlen und ratsfähigen Geschlechtern als Patrizier von Augsburg, 1627.12.29 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))
  12. Walther Ludwig: Die Kröll von Grimmenstein oder die Auflösung genealogischer Fiktionen, 1984, S. 28.