Johann von Lüdinghausen genannt Wolff

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Johann von Lüdinghausen genannt Wolff (* 1770; † 1828) war ein russischer Generalleutnant deutschbaltischer Abstammung.

Herkunft und familiäres Umfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Johann Paul Wilhelm von Lüdinghausen genannt Wolff entstammte einer ursprünglich in Westfalen urkundlich seit 1174 erwähnten uradligen Familie[1], von der ein Zweig nach Kurland auswanderte und 1620 bei der 1. Klasse der Ritterbank der Kurländischen Ritterschaft immatrikuliert wurde[2]. Er selbst gehörte zur Linie Kroschen seiner Familie[3] und wurde in Münster (Westfalen) am 5. Mai 1770 geboren. Er trat in kaiserlich russische Militärdienste und nahm an den Kriegen gegen Napoleon teil. Er avancierte schnell, 1813 war er bereits Oberstleutnant im Muromschen Infanterie-Regiment. Am 18. Mai 1813 nahm er am Gefecht bei Klein-Görschen teil. In einem Bericht an König Friedrich Wilhelm III. von Preußen heißt es ,....gab an diesem Tag einen neuen Beweis seines Verdienstes und seiner Tapferkeit und trieb durch das Muromsche Regiment den Feind über Kleingörschen bis an den Floßgraben mit großen Verlusten zurück...[4]. Der König verlieh ihm und zahlreichen anderen russischen Offizieren daraufhin im Oktober 1813 den Orden Pour le Mérite. Peter Johann nahm auch am Feldzug 1814 gegen Napoleon, nunmehr als Oberst, im Tobolskschen Infanterie-Regiment, teil und wurde für seine Verdienste bei den Kämpfen in Frankreich erneut mit den Pour le Merite ausgezeichnet[5].

Nach Beendigung der Napoleonischen Kriege diente er weiter in der russischen Armee. Im Russisch-Türkischen Krieg von 1828–29 ist er dann am 4. Juni 1828 als Generalleutnant bei der Belagerung von Brăila an der Donau gefallen[3].

Er war seit dem 27. Dezember 1812 mit Wilhelmine von Buttler (1792–1870) verheiratet. Er hatte mit ihr zwei Töchter und zwei Söhne, darunter den Sohn Alexander (1818–1884), der kaiserl. russ. Generalmajor wurde, und den Sohn Eugen (1820–1884), der, ebenfalls Soldat, es bis zum russ. Generalleutnant brachte.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Westfälisches Urkundenbuch, Band 2, Nr. 371.
  2. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band VIII, C.A. Starke-Verlag, Limburg, 1997, S. 98.
  3. a b Genealogisches Handbuch des Adels, Band F A XI, C.A. Starke-Verlag, Limburg, 1979, S. 152.
  4. Gustav Lehmann: Die Ritter des Ordens pour le merite, Band 1, Verleihungen unter Friedrich Wilhelm III., Mittler, 1913, S. 86, Nr. 776.
  5. Gustav Lehmann: Die Ritter des Ordens pour le merite, Band 1, Verleihungen unter Friedrich Wilhelm III., Mittler, 1913, Nr. 1956