Johannes Läpple

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johannes Läpple (* 7. Januar 1815 in Flacht (Oberamt Leonberg); † 1. Mai 1860 in Heilbronn; auch Johann Läpple[1]) war ein deutscher Künstler. Er war als Zeichenlehrer in Heilbronn tätig und schuf die Vorlagen für zahlreiche Lithographien.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Läpple wurde am 7. Januar 1815 in Flacht als Sohn eines Bäckermeisters geboren. Er besuchte die Elementarschule bis zur Konfirmation. Danach kam er zum Tübinger Verlag der Buchhandlung Zu-Guttenberg des Esslinger Oberjustizrats Dr. Karl Ludwig Wilhelm Hofacker (1794–1866). Dort erhielt er von ihm und von anderen Lehrern Unterricht in Latein, Griechisch und Französisch. Als Hofacker nach Stuttgart wegzog, um dort literarisch zu arbeiten, war Läpple als dessen Sekretär tätig. Hofacker entdeckte bei Läpple dessen Kunsttalent und ermöglichte ihm für zwei Jahre den Besuch der Kunst- und Gewerbeschule. Läpple arbeitete für Lithographen, indem er Musterzeichnungen für die Teppichfabrikanten Rapp und Landauer schuf.

Mit 21 Jahren arbeitete er als Industriezeichner für das Fürstlich Fürstenberg'sche Oberhüttenamt in Bachzimmern. Später war er als Industriezeichner bei den Gebrüdern Stumm für die ausgedehnten Neunkircher Eisenwerke tätig. Dort ordnete er das Dekorationswesen und erteilte den mittellosen Arbeiterkindern Unterricht im Zeichnen und Modellieren. Ferdinand von Steinbeis war an beiden Orten (Bachzimmern und Neunkirchen) Läpples Vorgesetzter und väterlicher Freund, der dem Lehrer seiner Kinder ein Stipendium des Fürsten von Fürstenberg für ein zweijähriges Studium in München verschaffte.

Danach arbeitete Läpple für den Verlag der Fr. Mangold‘schen Buchhandlung in Blaubeuren, dort schuf er Illustrationen für verschiedene Verlagswerke.

Am 4. Juni 1846 wurde ihm die Stelle eines Lehrers an der neugegründeten Zeichen- und Modellierschule Heilbronn übertragen, die er im Oktober 1846 antrat. Mittels eines Dekrets vom 3. Juli 1847 erhielt er die Stelle eines Zeichenlehrers am Heilbronner Gymnasium und der Realanstalt. Am 27. März 1860 erhielt Läpple für sein verdienstvolles Wirken von König Wilhelm I. den Titel und Rang eines Professors.

Nach langen und schweren Leiden verstarb Läpple am Nachmittag des 1. Mai 1860.

Der Orgelbauer Paul Erich Läpple, wohnhaft an der Reumontstr. 50 in Paderborn, war der Sohn des Studienrats Paul Läpple und Enkel des Professors und Zeichenlehrers Johann Läpple.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sch.: Den 3. Mai. Nach langen und schweren Leiden verschied vorgestern Nachmittag Zeichnungslehrer Professor Läpple. In: Heilbronner Tagblatt [Hiesiges]. Nr. 105, 4. Mai 1860.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johannes Läpple – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lebensdaten nach Eintrag zu Johann Läpple in der Personendatenbank der Landesbibliographie Baden-Württemberg