Johannes P. Osterhoff

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Johannes P. Osterhoff ist ein deutscher Medienkünstler. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2006 erstellte Johannes P. Osterhoff mit Hausbau das erste generativ illustrierte PDF-Magazin seiner Art.[1][2]

In seinen aktuellen Projekten beschäftigt er sich aus künstlerischer Sicht mit der grafischen Benutzerschnittstelle, Privatsphäre und dem Wert von Daten. So bestehen seine Bilderserien Aqua und Aero aus Fragmenten der gleichnamigen Benutzeroberflächen.[3][4] Die Arbeit Defence behandelt die Bildsprache von Windows Vista und dessen Benutzerkontensteuerung.[5] Google – One-Year Performance Piece, iPhone live und Dear Jeff Bezos sind jeweils einjährige Performances, bei denen Osterhoff teils automatisch erhobene Daten zweckentfremdet und öffentlich zugänglich macht.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dear Jeff Bezos (2013–2014)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einjährige Performance bei der Osterhoff seinen Amazon Kindle so modifizierte, dass dieser automatisiert E-Mails mit seinem über Amazon Whispernet gespeicherten Lesefortschritt an Jeff Bezos schickte.[6][7]

iPhone live (2012–2013)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Performance, bei der Osterhoff für die Dauer eines Jahres seine Aktivitäten auf seinem iPhone protokollierte und öffentlich zugänglich ins Internet stellte.[8][9] Dazu benutzte er ein iPhone mit Jailbreak, das auf dem iPhone vorhandene Screenshots automatisiert auf eine Website übertrug.[10]

Google – One-Year Performance Piece (2011)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Online-Performance, bei der Osterhoff seine im Jahr 2011 getätigten Suchanfragen öffentlich ins Netz stellte um auf den Wert dieser Daten für Google aufmerksam zu machen.[11][12]

Berliner iPad Adbusting (2010)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Markteinführung des iPads in Deutschland ergänzte Osterhoff eine iPad-Werbung am Rosenthaler Platz in Berlin mit Nacktbildern.[13][14][15] Dieses Adbusting nahm auf Steve Jobs Äußerung Bezug, das iPad böte „Freedom from Porn“[16] und inspirierte so weitere Aktionen auf der WWDC 2010.[17]

Weitere Arbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppenausstellungen:

Einzelausstellungen:

  • iPhone live. Galerie La Fonderie du 11ème, Paris 2013
  • Defence. ABC Gallery, Moskau 2008
  • Aqua & Aero. Galerie 35, Berlin 2007
  • Aqua. ABC Gallery, Moskau 2006

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ilona Koglin: Einzigartig. PAGE, Nr. 2, 2006, S. 19
  2. Ilona Koglin: Geheimakte PDF. Einer für alle für einen? PAGE, Nr. 7, 2006, S. 66
  3. Charlotte Stanek: Aus etwas Schönem Schönes machen. In: Mac Life, Nr. 10, 2007, S. 116–120
  4. Hendrik Efert: Apple wird Kunst. Portrait des Interface-Künstlers Johannes P. Osterhoff. In: m – Das Magazin, Nr. 2, 2011, S. 32–35
  5. Defence (Memento vom 2. Juni 2010 im Internet Archive) in der Rhizome ArtBase
  6. Jörn Briehn: Kindle-Hack: Protest-E-Mails an Jeff Bezos wegen Datenübertragung (Memento vom 5. Januar 2015 im Internet Archive). In: t3n, 7. Februar 2013, abgerufen am 5. Januar 2015
  7. Ben Fino-Radin: Dear Jeff Bezos. In: Rhizome, 12. Januar 2013, abgerufen am 5. Januar 2015 (englisch)
  8. Adi Robertson: Artist Johannes Osterhoff Broadcasting His iPhone Use Online for a Year. In: The Verge, 9. Juli 2012, abgerufen am 5. Januar 2015 (englisch)
  9. Johannes Fischer: Das Portrait (Kulturradio am Morgen), kulturradio, RBB, 17. Juli 2012 (Online)
  10. Pascal Paukner: Wider die Pseudoprivatsphäre, In: Süddeutsche Zeitung, 10. Juli 2012, abgerufen am 5. Juli 2015
  11. Owen Mundy: The Unconscious Performance of Identity. A Review of Johannes P. Osterhoff’s Google. In: Rhizome, 22. August 2012, abgerufen am 5. Januar 2015 (englisch)
  12. Michael Seemann: Kontrollverlust und Kunst. Ein Werksbericht. In: Zeitschrift für Kunst Medien Bildung, ISSN 2193-2980, 23. September 2013, abgerufen am 5. Januar 2015
  13. Rosa Golijan: Lousy Way of Protesting Against Cleansing the iPad of Porn. In: Gizmodo, 28. Mai 2010, abgerufen am 5. Januar 2015 (englisch)
  14. Mike Butcher: Apple iPad Offers “Freedom From Porn” – But not in Berlin. In: Techcrunch, 29. Mai 2010, abgerufen am 5. Januar 2015 (englisch)
  15. Markus Beckedahl: Adbusting-Spaß mit dem iPad. In: Netzpolitik.org, 29. Mai 2010, abgerufen am 5. Januar 2015
  16. Ryan Tate: Steve Jobs Offers World “Freedom From Porn”. In: Gawker, 15. Mai 2010, abgerufen am 5. Januar 2015 (englisch)
  17. Richard Gutjahr: Plakative Blow-Jobs. In: Gutjahrs Blog, 10. Juni 2010, abgerufen am 5. Januar 2015
  18. Ralf Döhring: Ausbruch aus der Apple-Routine. In: Ostfriesische Nachrichten, 150. Jahrgang, Nr. 99, S. 17, 29. April 2013
  19. Sonja Bettel: Spaß am Gerät: FirewallBall und Fabrikatoren. In: Futurezone, 6. September 2010, abgerufen am 13. Januar 2015 (fuZo Archiv)
  20. Archivierte Kopie (Memento vom 16. Februar 2014 im Internet Archive) des 26. Stuttgarter Filmwinter
  21. Archivierte Kopie (Memento vom 5. Januar 2015 im Internet Archive) des 25. Stuttgarter Filmwinter