John Barnett (Whistleblower)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

John Barnett (* 23. Februar 1962 in Mount Shasta, Kalifornien; † 9. März 2024 in Charleston, South Carolina)[1] war ein US-amerikanischer Luftfahrtingenieur und Whistleblower.

Barnett arbeitete, bevor er im Jahr 2017 in den Ruhestand ging, 32 Jahre lang für das US-amerikanische Luft-, Raumfahrt- und Rüstungsunternehmen Boeing. Ab 2010 war Barnett als Qualitätsmanager im Boeing-Werk in North Charleston am Bau des Langstreckenflugzeugs Boeing 787 Dreamliner beteiligt. Barnett erreichte als Whistleblower überregionale Bekanntheit. Er berichtete der BBC über zahlreiche Missstände bei Boeing; Überlastung von Personal und mangelnde Wartung der Flugzeuge. Er wies auch darauf hin, dass viele der Sauerstoffsysteme für den 787 Dreamliner infolge der genannten Missstände fehlerhaft sein könnten (Tests ergaben eine Ausfallrate von 25 %).[2] Nachdem am 5. Januar 2024 beim Alaska-Airlines-Flug 1282 ein Türpropfen aus dem Rumpf brach, gab er weitere Warnungen zur Arbeitskultur und Flugzeugsicherheit bei Boeing heraus.[3]

Nach seiner Pensionierung verklagte er Boeing wegen Rufschädigung. Am 9. März 2024 wurde Barnett tot aufgefunden. Zum Zeitpunkt seines Todes befand sich Barnett zu juristischen Anhörungen im Zusammenhang mit seiner Klage in Charleston. Barnetts Tod wurde am 11. März publik. Mit der Verkündung seines Todes wurde berichtet, dass Barnett an einer „selbst zugefügten“ Wunde gestorben sei bzw. Suizid begangen habe. Barnett hätte weitere Befragungen gehabt. Polizeiliche Ermittlungen waren zum Zeitpunkt der Bekanntgabe seines Todes noch nicht abgeschlossen.[4][5]

Barnetts Bruder Rodney kommentierte, John habe unter einer posttraumatischen Belastungsstörung und Angstzuständen gelitten, was auf das „feindselige Arbeitsumfeld bei Boeing“ zurückzuführen sei.[6] Dagegen sagte eine Freundin von Barnett, dass dieser sagte, dass falls er tot aufgefunden werde, er nicht Suizid begangen habe.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Official Obituary of John „Mitch“ „Swampy“ Barnett. Hixson Brothers, Alexandria (Louisiana), abgerufen am 31. März 2024 (englisch).
  2. Boeing whistleblower raises doubts over 787 oxygen system, 6. November 2019. Abgerufen am 11. März 2024 (britisches Englisch). 
  3. 'That plane shouldn't have been built': Former Boeing workers slam speed over safety culture In: ABC News, 29. Januar 2024. Abgerufen am 11. März 2024 (australisches Englisch). 
  4. Boeing-Whistleblower ist tot. In: Der Spiegel. 12. März 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 12. März 2024]).
  5. Boeing whistleblower found dead in US. 11. März 2024 (bbc.com [abgerufen am 12. März 2024]).
  6. Boeing: Familie des Whistleblowers gibt Flugzeughersteller die Schuld an John Barnetts Tod. In: Der Spiegel. 13. März 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 13. März 2024]).
  7. Anne Emerson: 'If anything happens, it's not suicide': Boeing whistleblower's prediction before death. In: abcnews4.com. 14. März 2024, abgerufen am 15. März 2024 (englisch).