John Cargill, 1. Baronet

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Sir John Traill Cargill, 1. Baronet (* 10. Januar 1867 in Glasgow; † 24. Januar 1954 in Edinburgh) war ein britischer Manager.

Leben und Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cargill war der zweite Sohn des Kaufmanns David Sime Cargill – Gründer der Burmah Oil Company – und seiner Ehefrau Margaret († 1872), geb. Traill. Von 1878 bis 1883 wurde Cargill an der Glasgow Academy ausgebildet. Anschließend trat er in die Firma seines Vaters, der zu diesem Zeitpunkt ins Ölgeschäft eingestiegen war, ein.

1886 ging Cargill in das damals zum britischen Empire gehörige Burma, wo er im Büro der Firma seines Vaters in Rangoon arbeitete und die dortigen Interessen desselben zu vertreten. 1893 kehrte er nach Schottland zurück. In den folgenden Jahren beteiligte er sich aktiv an der Entwicklung der Ölindustrie in Burma und Persien.

1905 folgte Cargill seinem Vater als Vorsitzender (chairman) der Burmah Oil Company Ltd. nach, Diese Stellung behielt er bis 1943, als er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand ging, bei. Während dieser Zeit entwickelte das Unternehmen sich von einem kleinen spekulativen Geschäft zu einem Großkonzern mit einem Wert von 25 Millionen Pfund.

Von 1909 bis 1943 saß Cargill zudem als Direktor im Vorstand der Anglo-Persian Oil Company (APOC) bzw. Anglo-Iranian Oil Company (AIOC). Etwa zur selben Zeit wurde er Senior Partner der Firma Finlay, Fleming & Company in Rangoon. Hinzu kam von 1922 bis 1943 der Posten des Vorsitzenden von Scottish Oils Ltd. der Posten des Vorsitzenden des Concessions Syndicate Ltd. (1905) und ein Direktoratsposten bei der Assam Oil Company.

Von den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Cargill Ende der 1930er Jahre als wichtige Zielperson eingestuft: Im Frühjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G.B., ein Verzeichnis von Personen, die der NS-Überwachungsapparat als besonders wichtig oder gefährlich ansah und die deshalb im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Priorität ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten.[1]

Am 10. Februar 1920 wurde er als Baronet, of Glasgow, in den erblichen Adelsstand erhoben. 1929 erhielt er ein Ehrendoktorat der Universität Glasgow im Fachbereich Rechte (LLD).

Cargill wurde auf dem Hillfoot Friedhof in Glasgow begraben. Er vermachte den Universitäten in Glasgow und Rangun große Fördermittel.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cargill war seit 1895 mit Mary Hope Walker Grierson, einer Schwester von James Moncrieff Grierson, verheiratet. Da sie eine Tochter, Allison Hope Cargill (* 1896), aber keine Söhne hatten, erlosch sein Baronet-Titel bei seinem Tod.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ronald W. Ferrier, J.H. Bamberg: The History of the British Petroleum Company. Band 2, Cambridge University Press, 1982, ISBN 0521259509, S. 597.
  • Who was who: A Companion to Who's Who, Containing the Biographies of Those who Died During the Period. Band 5, 1961, S. 183.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu Cargill auf der Sonderfahndungsliste G.B.