John de Mol

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Johannes Hendrikus Hubert „John“ de Mol (* 24. April 1955 in Den Haag) ist ein niederländischer Medienunternehmer.

Ende der 90er Jahre entwickelte er das weltweit erfolgreiche TV-Format Big Brother. Er gehört heute zu den reichsten Niederländern.[1]

John de Mol (li.) mit Jan Peter Balkenende (2006)

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater war der Schlagersänger und Musikunternehmer John de Mol sen. (1931–2013)[2], seine Mutter war beim Rundfunk angestellt. Seine Schwester ist die Showmasterin Linda de Mol. Als Kind und Jugendlicher wollte er Profifußballer werden. Von 1976 bis 1980 war er mit Willeke Alberti verheiratet. 1979 wurde ihr Sohn Johnny de Mol geboren, der in den Niederlanden als Schauspieler, Discjockey und Unternehmer bekannt wurde. 2021 heiratete de Mol erneut.[3]

In den Jahren 2013/2014 wurden Linda und John de Mol Opfer einer Erpressung.[4][5] Für die Tat wurde 2015 ein 71 Jahre alter demenzkranker Niederländer zu einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten verurteilt.[6][7]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1973 beendete de Mol die Realschule und fing als Radio-Moderator und DJ bei Radio Noordzee an. Danach arbeitete er fünf Jahre beim staatlichen Fernsehsender TROS. 1979 gründete er seine erste eigene Fernsehproduktions-Firma.

1994 entstand aus der Fusion mit der konkurrierenden Produktionsgesellschaft von Joop van den Ende die Endemol Entertainment, die 1996 an die Amsterdamer Börse ging. Im Frühjahr 2000 verkauften de Mol und van den Ende Endemol auf dem Höhepunkt der Börsen-Hausse für rund 5,5 Milliarden Euro an den spanischen Telekomkonzern Telefónica.[8] De Mol blieb noch fünf Jahre Chief Creative Director.

2005 gründete er den neuen Fernseh-Kanal Talpa (nach der zoologischen Bezeichnung der Gattung der Maulwürfe benannt).

Mitte Mai 2007 kaufte de Mol die Produktionsfirma Endemol für 2,63 Milliarden Euro zurück. Gemeinsam mit Berlusconis Konzern Mediaset und der US-Bank Goldman Sachs übernahm de Mol 75 Prozent der Endemol-Anteile, die zuletzt in der Hand des spanischen Telekommunikationskonzerns Telefónica waren.

Zudem hat John de Mol verschiedene Investments getätigt, u. a. in den niederländischen Automobilhersteller Spyker.

De Mols Vermögen wird (Stand: Oktober 2023) vom Forbes Magazine auf 1,7 Mrd. US-Dollar geschätzt, womit er zu den 2000 reichsten Menschen der Welt gehört.[9]

Zitate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„John de Mol war immer ein Vorbild für mich. […] Toller Typ.“

Jörg Grabosch, Gründer von Brainpool[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pijnlijk: John de Mol is de grote verliezer van de Quote 500 in 2021. 24. Dezember 2021, abgerufen am 29. Oktober 2023 (niederländisch).
  2. John de Mol senior (81) overleden. In: De Telegraaf. Mediahuis Nederland B.V., 27. September 2013, abgerufen am 29. Oktober 2023 (niederländisch).
  3. DPG Media Privacy Gate. Abgerufen am 29. Oktober 2023.
  4. Linda und John de Mol Opfer von Erpressung. 30. September 2014, abgerufen am 29. Oktober 2023.
  5. Erpressung von Linda de Mol: 150 Hinweise. 1. Oktober 2014, abgerufen am 29. Oktober 2023.
  6. Süddeutsche Zeitung: Erpresser von Linda de Mol: "Ja, das habe ich getan". 18. Juni 2015, abgerufen am 29. Oktober 2023.
  7. Erpresser von Linda und John de Mol verurteilt - B.Z. – Die Stimme Berlins. 2. Juli 2015, abgerufen am 29. Oktober 2023 (deutsch).
  8. Telekommunikationsriese Telefónica übernimmt Endemol - HORIZONT. Abgerufen am 30. Oktober 2023.
  9. John de Mol. Abgerufen am 29. Oktober 2023 (englisch).
  10. Patrick Bauer, Stefan Niggemeier: »Ich trauere den Neunzigern nicht nach« – »Ich schon«. Interview mit Jörg Grabosch und Marcus Wolter. In: Fernsehen. 7. November 2014. Süddeutsche Zeitung Magazin. Heft 45/2014, S. 90. Auf SZ-Magazin.de, abgerufen am 1. Januar 2022.