Jordan Prince

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Jordan Prince, 2018

Jordan Prince (* 14. November 1990 in Tupelo, Mississippi) ist ein US-amerikanischer Singer-Songwriter und Comedian.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jordan Prince wuchs im Bundesstaat Louisiana auf, wo er von Jugend an Mitglied mehrerer Blues-, Jazz- und Folk-Formationen war. Verantwortlich für seine Liebe zur Musik war nach seiner Angabe sein Vater, der ihn schon früh in Berührung brachte mit Bands wie Led Zeppelin, Simon & Garfunkel und Crosby, Stills and Nash.[1] Der amerikanische Singer-Songwriter Drew Danburry brachte ihn dazu, eigene Folk-Songs auf der Akustik-Gitarre zu komponieren.[2]

2013 erschien sein erstes Album The Deer Jump, gefolgt von der EP The Parade (2015). Die Aufnahmen entstanden jeweils in Deutschland in enger Zusammenarbeit mit dem Musiker und Producer Tim Hecking.[3] Zurück in New Orleans beendete Prince seine Arbeit an dem Album Jordan Prince Band (2016), auf dem er erstmals in seiner Wunschformation zusammenarbeiten konnte.[4]

Im Herbst 2015 zog Prince der Liebe wegen nach München, seine deutsche Freundin hatte er in New Orleans kennengelernt.[5][6] Die durch den Ortswechsel ausgelösten Emotionen verarbeitete er in der 2017 erschienenen EP No Manual. Es folgte 2018 das Konzeptalbum 12 Songs for 12 Friends, in dem er zwölf prägenden Menschen aus seinem Leben je einen Song widmet.[7][5]

Die Alben liefen weniger erfolgreich als erhofft, Prince geriet in eine Identitätskrise. Seine eigene Show bei EgoFM wurde nach einem Jahr eingestellt, während der Covid-10-Pandemie verlor er seinen Job als Lehrassistent an einer bilingualen Schule. 2020 hatte er jedoch damit begonnen, kurze Videos auf Instagram und TikTok zu veröffentlichen, in denen er Begriffe wie „Backpfeifengesicht“, „Schadenfreude“ und „Kummerspeck“ erklärte.[6]

Viral ging im April 2023 ein Video, in dem er während eines Aufenthalts in den USA einen Deutschen in einem Walmart-Markt verkörpert, der dort seine gewohnten „Schprudelwasser“-Marken vermisst – und daran verzweifelt, dass es keine Glasflaschen gibt. Die Figur des „Johannes“ entstand, eines klischeehaften Deutschen mit Vorliebe für „Schport“ bei jeglichem Wetter, Hang zum Lüften und Zwang zum Mülltrennen. Princes Follower-Zahl stieg bis 2024 auf eine halbe Million. Er entwickelte das Bühnenprogramm Dear God. Please let this be funny. Die erste Show in München war schnell ausverkauft. Über die Deutschen („The Germs“) sagte er, sie hätten erstaunlich viel Humor, wenn man sich über sie lustig mache, „auch wenn sie nie denken, dass sie selbst gemeint sind, sondern jemand, den sie kennen“.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vanessa Patrick: Band der Woche // Jordan Prince: Storytelling-Folk fürs Herz und Hirn m. In: BR.de. 17. Mai 2018, abgerufen am 9. Juni 2018.
  2. Florian Kreier: Vorgestellt // Jordan Prince: Welcome the Prince. In: BR.de. 23. Juni 2016, abgerufen am 9. Juni 2018.
  3. The Parade EP featuring Tim Hecking. In: jordanprincetunes.com. Abgerufen am 9. Juni 2018 (englisch).
  4. Ein Sound wie heiße Schokolade. In: afk M94.5 – Das Aus- und Fortbildungsradio in München. Abgerufen am 9. Juni 2018.
  5. a b Martin Pfnür: Neue Freunde. In: sueddeutsche.de. 17. März 2017, abgerufen am 9. Juni 2018.
  6. a b c Theresa Parstorfer: „Ich war ein wirklich dickes Kind in Mississippi, und jetzt verdiene ich Geld damit, Witze über Deutsche zu machen“. In: Süddeutsche.de. 3. April 2024, abgerufen am 13. April 2024.
  7. Jürgen Moises: Das Hohelied der Freundschaft. In: sueddeutsche.de. 18. Mai 2018, abgerufen am 9. Juni 2018.