José Francisco Calí Tzay

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José Francisco Calí Tzay (2023)

José Francisco „Pancho“ Calí Tzay (geb. 27. September 1961 in Tecpán Guatemala)[1] ist ein guatemaltekischer Jurist und Diplomat. Seit Mai 2020 ist er Sonderberichterstatter für die Rechte indigener Völker bei den Vereinten Nationen.[2]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

José Francisco Calí Tzay entstammt dem Maya-Volk der Cakchiquel, welches im Hochland der Sierra Madre in Guatemala lebt.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Akademische Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Calí Tzay ist Dozent und stellvertretender Direktor der James E. Rodgers School of Law der University of Arizona.[3]

Guatemala[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war Begründer und Mitglied in verschiedener Organisationen zum Schutz der Rechte der indigenen Bevölkerung.[2]

Im guatemaltekischen Außenministerium war er als Direktor für Menschenrechte zuständig. Daneben war er Mitglied der Präsidenten-Kommission gegen Diskriminierung und Rassismus gegen Indigene Völker (CODISRA) und Präsident des nationalen Ausgleichsprogramms für Opfer der bewaffneten Konflikte in Guatemala.[2]

Von 2. November 2016 bis zum 16. Juni 2020[4] war Calí Tzay Botschafter in Deutschland.[2] In dieser Zeit gab es Begegnungen von staatlichen Stellen, politischen Stiftungen und verschiedenen Organisationen der deutschen Zivilgesellschaft mit Vertretern Guatemalas. Es wurden Erfahrungen im Umgang mit problematischer Vergangenheit im jeweiligen Land ausgetauscht[5] und Erfolge und Herausforderungen des Kampfes gegen die Korruption in Guatemala und Zentralamerika diskutiert.[6]

Vereinte Nationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf internationaler Ebene war Cali Tzay für insgesamt 16 Jahre Präsident des UN-Komitees zu Überwachung des Internationalen Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung (CERD), das 1965 von der UN-Generalversammlung verabschiedet worden war.[2]

Im Mai 2020 übernahm er als Nachfolger von Victoria Tauli-Corpuz das Amt als UN-Sonderberichterstatter für die Rechte indigener Völker beim UN-Menschenrechtsrat,[7] der die Aufgabe hat, mutmaßliche Verletzungen der Rechte Indigener zu überprüfen und gegebenenfalls öffentlich zu machen und die Implementierung der internationalen Standards zu den Rechten Indigener zu befördern.

Anfang 2022 forderte er gemeinsam mit dem Sonderberichterstatter zu Umweltproblemen David R. Boyd Schweden auf, dem Bergbauunternehmen Beowulf Mining keine Lizenz für den Abbau von Kallak-Eisenerz in der von Samen bewohnten Region Gallok zu erteilen, da dies den Schutz des Ökosystems und die Grundlage für die Lebensweise dieses Volkes mit seiner Rentierhaltung gefährden würde.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: José Francisco Calí Tzay – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ADVANCE UNEDITED VERSION Mr. José Francisco CALI TZAY. Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte, abgerufen am 16. März 2020 (englisch).
  2. a b c d e Francisco Calí Tzay. United Nations - Human Rights - Office of the High Commissioner, abgerufen am 21. August 2023 (englisch).
  3. Directory | University of Arizona Law. Abgerufen am 21. August 2023.
  4. Information der guatemaltekischen Botschaft in Berlin per E-Mail am 11. September 2020
  5. https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/ueber-uns/aktuelles/detail/bundespraesident-joachim-gauck-zu-gast-im/ Besuch von Bundespräsident Joachim Gauck und Calí Tzay als guatemaltekischem Botschafter bei der Stasi-Unterlagen-Behörde am 13. Januar 2017, abgerufen am 7. September 2020
  6. https://www.kas.de/es/web/guatemala/veranstaltungsberichte/detail/-/content/-tocando-a-los-intocables- Bericht einer Tagung der Konrad-Adenauer-Stiftung am 30. Mai 2017, abgerufen am 7. September 2020
  7. Archivierte Kopie (Memento vom 8. August 2020 im Internet Archive) HRC appoints Jose Francisco Cali Tzai a new Special Rapporteur on the Rights of Indigenous Peoples
  8. UN advisers urge Sweden to stop mine in home of indigenous Sami. In: Reuters. 10. Februar 2022 (reuters.com [abgerufen am 21. August 2023]).