Josef Kugler (Radsportler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Josef Kugler beim Radkriterium in Linz 2010

Josef Kugler (* 5. Februar 1984) ist ein ehemaliger österreichischer Radrennfahrer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Josef Kugler nahm 2002 bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Zolder auf dem Circuit Zolder teil. 2003 kam er in das U-23-Nationalteam und wurde im Oktober 2003 ins Herresportzentrum (HSZ) in Südstadt einberufen. 2005 erreichte er mit dem Team bei der Militärweltmeisterschaft in Zegrze (Polen) die Bronzemedaille. Im selbigen Jahr nahm er an der U23-Europameisterschaft in Moskau sowie bei der Weltmeisterschaft in Madrid sowie im Jahr 2006 an der Straßen-Radweltmeisterschaft in Salzburg.

Kugler fuhr von 2007 bis 2010 für das Arbö-KTM-Junkers-Team. Er nahm 2008 und 2009 mit dem Team ARBÖ Gebrüder Weiss-Oberndorfer an der Österreich-Rundfahrt, dem größten österreichischem Etappenrennen, teil. Zu seinen Erfolgen zählen der dritte Platz bei den österreichischen Staatsmeisterschaften in Großraming 2010 sowie der siebte Gesamtrang bei der Tour de Hokkaidō in Japan 2009.

Wegen Dopingverdachts wurde Kugler im Juli 2010 vor der Österreich-Rundfahrt ausgeschlossen. Die nationale Doping-Agentur NADA leitete ein Verfahren gegen ihn ein[1] und sperrte ihn für zwei Jahre.[2][3]

Am 21. März 2012 wurde bekannt, dass Ex-Langläufer Christian Hoffmann die Entscheidungsfindung in seinem Fall unerlaubt oder versehentlich aufgezeichnet hatte, welche dann der Kronen Zeitung zugespielt wurde. Das Protokoll dieser Aufzeichnung wurde von der Krone veröffentlicht und ließ erhebliche Zweifel an der Objektivität des Verfahrens gegen Christian Hoffmann aufkommen.[4] Die Rechtskommission der nationalen Doping-Agentur NADA, welche auch im Fall Josef Kugler tätig war, wurde daraufhin am 30. März 2012 ihres Amtes enthoben und der Geschäftsführer Andreas Schwab legte sein Amt zurück.[5]

Am 7. Mai 2024 veröffentlichte der Europäische Gerichtshof, dass die einschlägigen nationalen Rechtsvorschriften nicht gewährleisten, dass die Mitglieder der Österreichischen Anti-Doping Rechtskommission und die Mitglieder der Unabhängigen Schiedskommission vor unmittelbarem oder mittelbarem Druck von außen, der Zweifel an ihrer Unabhängigkeit aufkommen lassen könnte, geschützt sind, so dass diese Einrichtungen dem Erfordernis der Unabhängigkeit eines Gerichts hinsichtlich des externen Aspekts nicht genügt.[6]

Beruflicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Josef Kugler war nach seiner Ausbildung zum Elektriker als Spezialist im Sozialversicherungsrecht eingesetzt. 2021 absolvierte er berufsbegleitend ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Linz, welches er mit dem akademischen Grad Magister abschloss. Seitdem ist er als Jurist tätig.

Teams[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Knopf, Kugler und Gründlinger von Ö-Rundfahrt ausgeschlossen. In: radsport-news.com. 1. Juli 2010, abgerufen am 7. Februar 2020.
  2. Pressemitteilung über ein bei der Rechtskommission der NADA Austria anhängiges Dopingverfahren nada.at 23. Oktober 2010 (Memento vom 10. Januar 2012 im Internet Archive)
  3. Josef Kugler gesperrt. In: noen.at. 28. Dezember 2010, abgerufen am 7. Februar 2020.
  4. Äußerst seltsame Urteilsfindung in der Causa Hoffmann. In: krone.at. 5. Dezember 2011, abgerufen am 7. Februar 2020.
  5. www.nada.at: Enthebung der Kommission und Auflösung des GF-Vertrages
  6. Urteil des EuGH vom 7. Mai 2024. abgerufen am 8. Mai 2024.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]