Josef Oswald

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Josef Oswald (* 1. April 1900 in Riggerding (damals noch Bradlberg); † 10. Januar 1984 in Passau) war ein Passauer Heimatforscher und Geschichtsschreiber. Am 2. Dezember 1968 wurde der Hochschulprofessor zum Ehrenbürger der Stadt Passau ernannt. Sein Name steht auf dem Ehrenmal der Stadt Passau auf dem Innstadtfriedhof.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Josef Oswald besuchte ab 1911 das Gymnasium Leopoldinum in Passau und studierte ab 1919 an der dortigen Philosophisch-Theologischen Hochschule; 1920 wechselte er an die Universität München. Von Bischof Sigismund Felix Freiherr von Ow-Felldorf empfing er 1924 in Passau die Priesterweihe und widmete sich im Anschluss seelsorgerischer Tätigkeit, unter anderem im Geburtsort des ehemaligen Papstes Benedikt XVI., Marktl. Nach seiner Promotion und Habilitation übernahm er 1936 die Vertretung des Lehrstuhls für Kirchengeschichte an der Universität München. Nach mehreren Zwischenstationen als Dozent an verschiedenen Universitäten wird er 1945 zum außerordentlichen Professor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Passau ernannt, bis er 1948 zum ordentlichen Professor berufen wurde. Einen Ruf an die Westfälische Wilhelms-Universität nach Münster lehnte er im Jahr 1952 ab. Von 1949 bis 1955 war Oswald Rektor der dortigen Philosophisch-Theologischen Hochschule, 1955 wurde ihm die Leitung der Staatlichen Bibliothek Passau übertragen (bis 1978). Er war nicht nur Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, sondern wirkte darüber hinaus in mehreren anderen Vereinen aktiv mit (unter anderem seit 1955 in der Lamplbruderschaft).

Ostbairische Heimatforschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1947 bis 1969 war Josef Oswald Leiter des Instituts für Ostbairische Heimatforschung. Zu seinen größten Verdiensten als solcher gehörte die Wiederbelebung der „Ostbairischen Grenzmarken“ im Jahre 1957 sowie die Eingliederung des bis dahin privaten Instituts in die Philosophisch-Theologische Hochschule. Josef Oswald, unter anderem auch Mitbegründer der „Europäischen Wochen“ und Ehrenmitglied des Vereins, wurde 1980 als erstem der „Oswald-Ring“ überreicht. Nur vier Jahre später, am 10. Januar 1984, starb Oswald 83-jährig.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das alte Passauer Domkapitel. Seine Entwicklung bis zum 13. Jahrhundert und sein Wahlkapitulationswesen (= Münchener Studien zur historischen Theologie, Bd. 10). Kösel & Pustet, München 1933.
  • Beiträge zur altbayerischen Kultur- und Kirchengeschichte (= Neue Veröffentlichung des Instituts für Ostbaierische Heimatforschung, Bd. 35). Passau 1976.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • August Leidl: Prälat Professor Dr. theol. Josef Oswald 1900–1984. In: Ostbairische Grenzmarken. Band 26, 1984, ISSN 0078-6845, S. 5–15.
  • Franz Mader: Tausend Passauer. Biographisches Lexikon zu Passaus Stadtgeschichte. 1. Auflage. Neue-Presse-Verlags-GmbH, Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (Mitherausgeber: Stadtarchiv Passau).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Aventinus-Medaille. Verband bayerischer Geschichtsvereine, abgerufen am 11. Dezember 2022.