Joseph Amann

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Joseph Amann, auch Joseph Ammann oder Joseph Franz Amann (* 27. Januar 1720 in Berg (Tannheim (Tirol)); † 10. Juli 1796 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Bildhauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn des Anton Ammann und der Maria Zoblin wuchs in einem zur Herrschaft Ehrenberg gehörigen Alpenhochtal auf, dessen Bevölkerung als Stuckateure vom Wanderhandwerk lebte.[1] 1759 heiratete der „Bildhauer und Fasser“ in der alten Peterskirche von Endingen am Kaiserstuhl Anna Katharina Kienle, Tochter von Conrad Kienle und Eva Mantzin aus Endingen. Für die Einbürgerung hatte der zugewanderte Bildhauer 100 Gulden zu entrichten, gleichzeitig wurde er in die Zunft aufgenommen. Aus der Ehe entstammten sechs Kinder, darunter Joseph Ignaz, der ihm als Bildhauer nachfolgte. Neben der Bildhauerei betrieb Amann die Landwirtschaft seiner Frau. Als nach 1780 im Zuge des Josephinismus Klöster aufgehoben wurden und kirchliche Aufträge auch in Vorderösterreich einbrachen, hielten Grundstücksverkäufe die Familie über Wasser. 1788 verkauften die Familie Haus und Hof, zog nach Freiburg im Breisgau und erwarb das Haus „zum weißen Löwen“ in der Pfaffengasse (heute: Herrenstraße). Dort starb 1794 Anna Katharina im Alter von 64 Jahren an der Ruhr, ihr Mann starb zwei Jahre später.[1]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1759 bis 1770 war Amann zünftiger Meister in Endingen und bildete Lehrjungen aus. Für den barocken Neubau der Endinger Peterskirche schuf er den Hochaltartisch mit Tabernakelaufbau und die beiden großen Seitenaltäre, die 1780 fertiggestellt und von Johann Pfunner mit Gemälden versehen wurden.[1] Über seine sonstige bildhauerische Tätigkeit ist wenig bekannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Brommer: Amann, Joseph. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 2, Seemann, Leipzig 1986, ISBN 3-363-00115-0, S. 541.
  • Dagmar Zimdars (Bearb.): Dehio-Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Baden-Württemberg II. Deutscher Kunstverlag, München 1997, S. 170, S. 296 f.
  • Hermann Brommer: Bau und Kunst. In: Bernhard Oeschger (Hrsg.): Endingen am Kaiserstuhl. Die Geschichte der Stadt. Alemannisches Institut, Freiburg 1988. (online als PDF-Dokument auf endingen.de)
  • Hermann Brommer: Tiroler Barockkünstler und Bauleute in Freiburg im Breisgau. In: Badische Heimat, Heft 79 (1999), S. 832–853.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Hermann Bronner: Bau und Kunst, S. 454 ff.