Julian Sengelmann

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Julian Sengelmann (* 2. August 1982 in Hamburg) ist ein deutscher Schauspieler, Musiker, Theologe, Autor, Sprecher und Moderator. Er ist in Fernseh- und Kinoproduktionen zu sehen, arbeitet als Theologe in Hamburg und moderiert diverse Fernsehformate und Veranstaltungen. Als Autor schreibt er populärwissenschaftliche Sachbücher im Feld von Theologie. Sengelmann ist zudem als Sprecher aktiv und vertont Dokumentationen, Werbung, Filme und Radioformate. Einer größeren Öffentlichkeit wurde er vor allem bekannt durch seine Rolle in der dritten Staffel der ARD-Vorabendserie Türkisch für Anfänger, in der er 2008 als Jungkommissar Mark auftrat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musikalisch stand er lange Zeit als Frontmann, Sänger und Gitarrist auf der Bühne. Die dritte CD seiner Band Feinkost, „Alles was Ihr wollt“, erschien im Jahr 2008. Die größten Erfolge feierte die Band mit ihrem Song „Seit Vorgestern“, mit dem sie unter anderem bei Inas Nacht auftrat und Platz 1 der N-Joy-Hörercharts erreichte. Ende Januar 2012 gab die Band ihre Auflösung bekannt.

Sengelmann hat Theologie an der Universität Hamburg studiert. Zusätzlich absolvierte er 2005 den Kontaktstudiengang Popularmusik, POP-Kurs, der Hochschule für Musik und Theater, Hamburg. Sowie 2008 bis 2010 den Kontaktstudiengang Bandpool der Popakademie Baden-Württemberg.

Seit 2014 hat er beim NDR seine eigene Fernsehsendung FEIERtag! Sengelmann sucht…, in der er den Ursprung christlicher Feiertage erkundet. Außerdem steuerte er den Titelsong Feier Dich Selbst bei.

Von Februar bis Juni 2016 war Sengelmann zusammen mit dem NDR Kultur-Moderator Philipp Schmid im Auftrag des NDR für ein Projekt unterwegs. Vier Monate lang musizierten sie mit geflüchteten Kindern an der Stadtteilschule Süderelbe in Hamburg in dem Chorprojekt "Safe Voice", das sie zusammen mit den Kindern gründeten. Der NDR berichtete darüber auf allen Ausspielwegen und das ganze Projekt endete mit einem Auftritt in der Hamburger Laeiszhalle zusammen mit den Young Classx.

Seit 2017 ist Julian Sengelmann als Moderator seiner neuen Reihe "Die Tatorte der Reformation" in den dritten Programmen der ARD und dem Schweizer Fernsehen zu sehen. Im Rahmen des 500. Reformationsjubiläum begibt er sich in diesem Format auf die Suche nach Kriminalfällen und Tatorten der Reformationszeit in Deutschland und der Schweiz.

Sengelmann war wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Institut für Praktische Theologie der Universität Hamburg.

Im April 2017 erschien nach 17 Jahren auf der Bühne sein Debütalbum, das den Titel „13“ trägt auf dem Hamburger Independent-Label Chateau LaLa. Für die Produktion des Albums zeichnen die beiden Produzenten Benni Dernhoff und Tommy Peters verantwortlich. Aufgenommen wurde es in den Hamburger H.O.M.E. Studios.

Sengelmann war im Jahr 2017 im Rahmen des Reformationsjubiläums als Reformationsbotschafter der EKD im In- und Ausland unterwegs, um in unterschiedlichen Formaten und Kontexten über die Bedeutung der Reformation heute – anlässlich des symbolischen Beginns der Reformation durch den Thesenanschlag Martin Luthers vor 500 Jahren – zu sprechen. In dieser Funktion moderierte er auch den großen Jubiläumsfestgottesdienst auf dem Evangelischen Kirchentag in Wittenberg, auf dem er auch als Musiker vor 100.000 Menschen auftrat.

Von Oktober 2017 bis Mai 2020 absolvierte Sengelmann sein Vikariat an der Hauptkirche St. Katharinen in Hamburg im Rahmen eines Pilotprojektes der Nordkirche als sogenannter "berufsbegleitender Vikar".

Im Dezember 2018 erschien die Koproduktion von NDR und MDR „O du Fröhliche – Die Geschichte eines Weihnachtsliedes“, in der Sengelmann den Ursprung des weltbekannten Songs sucht und sich dafür einmal quer durch Deutschland auf Spurensuche und Wirkungsgeschichte macht.

Seit Oktober 2019 moderiert Sengelmann die Sendung „So gesehen – Talk am Sonntag“, die bei Sat.1 läuft und eine Zusammenarbeit mit der Evangelischen und Katholischen Kirche ist.

Seit Juni 2020 ist Sengelmann ordinierter Pastor der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Er arbeitet auf einer Projektstelle, die unter dem Titel Inner City Church versucht, neue Konzepte von und Formate für Kirche zu entwickeln und auszuprobieren. Diese Stelle ist angedockt an die Kirchengemeinde St. Georg-Borgfelde im Herzen Hamburgs.[1]

Im Oktober 2020 wurde Sengelmann an der Universität Paderborn promoviert zu dem Thema: Das Videodrama – Ein religionspädagogisches Filmprojekt im interdisziplinären Dialog.

Seit Juni 2023 leitet er das Projekt Digitaloge Kirche im Kirchenkreis Hamburg-Ost. Die Arbeit führt die Innovationsprojekte, die im Kontext der Marke Inner City Church entwickelt wurden, weiter und versucht diese neuen Ideen für andere Menschen, die sich in Kirche engagieren, skalier- und adaptierbar zu machen.

Julian Sengelmann unterrichtet regelmäßig im Predigerseminar und Pastoralkolleg der Nordkirche. Er ist als Redner zu unterschiedlichen Themen seines Portfolios in ganz Deutschland unterwegs.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2005: Feinkost: Kostprobe (EP)
  • 2006: Feinkost: Nachschlag (EP)
  • 2008: Feinkost: Alles was Ihr wollt (EP)
  • 2014: Julian Sengelmann: Feier Dich Selbst (Single)
  • 2014: Julian Sengelmann: Ich bring Dich nach Haus (Single)
  • 2017: Julian Sengelmann: 13 (Album)
  • 2017: Julian Sengelmann: Paris (Single)
  • 2017: Julian Sengelmann: Zeit für Konfetti (Single)
  • 2017: Julian Sengelmann: Irgendwann (Single)
  • 2018: Julian Sengelmann und die Lüneburger Symphoniker: Willkommen Zuhaus (Single)
  • 2019: Julian Sengelmann: Bis wir uns wiedersehen (Single)
  • 2022: Julian Sengelmann: Glaube ja, Kirche nein? Warum sich Kirche verändern muss (Hörbuch)

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2014: Susanne Amatosero: ABCDE und ich – Regie: Susanne Amatosero (Hörspiel – NDR)

Bibliografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das orthodoxe Holy Fire. Über die virtuelle Dimension der Frohen Botschaft im Heiligen Land, in: Thomas Klie; Ilona Nord (Hrsg.): Tod und Trauer im Netz: Mediale Kommunikationen in der Bestattungskultur. Kohlhammer 2016, ISBN 3170292501, S. 179–188
  • Feiertag. Die Bedeutung unserer christlichen Feste. Rowohlt 2017, ISBN 978-3-499-63291-4
  • Glaube ja, Kirche nein? Warum sich Kirche verändern muss. Rowohlt 2020, ISBN 9783499000553
  • mit Simon Eckhard; Hans-Martin Gutmann und Anna Lena Veit (Hrsg.): Gott in Serie - Theologische Rezeption populärer Narrationen. Springer 2020, ISBN 978-3-658-29323-9
  • Das Videodrama – Ein religionspädagogisches Filmprojekt im interdisziplinären Dialog. Springer 2021 (Dissertation), ISBN 978-3-658-33322-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemeindeleitung St. Georg Borgfelde. Abgerufen am 21. Januar 2022