Jumpseat (Satellit)

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Start vom Jumpseat 3

Die Satelliten der Jumpseat-Reihe (auch bekannt unter dem Code AFP-711[1]) waren US-amerikanische Aufklärungssatelliten, welche in den 1970ern und 1980ern gestartet wurden. Betrieben wurden die Satelliten vom National Reconnaissance Office für die US Air Force. Abgelöst wurde die Jumpseat-Serie von den Trumpet-Satelliten.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hughes Space and Communications baute die Satelliten ähnlich wie die Satelliten der 4. Intelsat-Generation auf Basis ihres HS-318-Satellitenbusses. Sie wogen jeweils etwa 700 kg und maßen 2 × 2 × 4 Meter.[2] Zwei Sorlarpaneele und Batterien versorgen die Satelliten mit Strom. Des Weiteren waren sie spinstabilisiert und mit einer großen Parabolantenne ausgerüstet.

Die Aufgabe der Satelliten war es, sowjetische Warnradare für ballistische Raketen im Norden Russlands aufzuspüren. Auf ihren elliptischen Umlaufbahnen bewegten sie sich während des größten Teils ihrer Umlaufzeit sehr langsam über die nördliche Hemisphäre, wodurch die Radarsignale abgefangen werden konnten. Die Satelliten waren außerdem mit SIGINT-, COMINT- und ELINT-Nutzlasten ausgerüstet, um die Signale sowjetischer Molnija-Satelliten abzufangen. Es wurde auch von einer integrierten Frühwarnnutzlast berichtet.

Alle Jumpseat-Satelliten wurden in hochelliptische Molnija-Umlaufbahnen mit einer Neigung von 63° und einer Umlaufdauer von etwa 12 Stunden gestartet. Die Umlaufbahnen glichen denen der Quasar-Satelliten. Die Jumpseat-Satelliten arbeiteten einigen Quellen zufolge zusammen mit den Satelliten des Program 801.[3] Bodenstationen befanden sich in

Liste der Satelliten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt fanden sieben Starts statt, wovon einer fehlschlug und einer nur teilweise erfolgreich war. Alle Starts erfolgten auf Titan-III-Trägerraketen vom Space Launch Complex 4 der Vandenberg Air Force Base.[3]

Name OPS-Bezeichnung Startdatum
(UTC)
Trägerrakete Startplatz NSSDC ID Orbit Bemerkungen
Jumpseat 1 OPS-4788 21. März 1971
03:45
Titan 3(33)B/Agena-D VAFB, SLC-4W 1971-021A 33.800 × 390 km,
63,2°, 596,7 min
Jumpseat 2 OPS-1844 16. Februar 1972
09:59
Titan 3(33)B/Agena-D VAFB, SLC-4W
-
-
Fehlstart; Satellit geht verloren
Jumpseat 3 OPS-7724 21. August 1973
16:07
Titan 3(33)B/Agena-D VAFB, SLC-4W 1973-056A 39.296 × 460 km,
63,3°, 705,7 min
Jumpseat 4 OPS-2439 10. März 1975
04:41
Titan 3(34)B/Agena-D VAFB, SLC-4W 1975-017A 39.337 × 295 km,
63,5°, 707,0 min
Jumpseat 5 OPS-6031 25. Februar 1978
05:00
Titan 3(34)B/Agena-D VAFB, SLC-4W 1978-021A 39.337 × 311 km,
63,2°, 703,7 min
Jumpseat 6 OPS-7225 24. April 1981
21:32
Titan 3(34)B/Agena-D VAFB, SLC-4W 1981-038A 708 km × 188 km,
62,7°, 93,0 min
Nutzlasttrennung fehlgeschlagen;
Satellit verblieb im LEO
Jumpseat 7 OPS-7304 31. Juli 1983
15:41
Titan 3(34)B/Agena-D VAFB, SLC-4W 1983-078A 39.321 × 1.028 km,
63,4°, 717,1 min

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jumpseat. In: GlobalSecurity.org. Abgerufen am 12. Dezember 2022 (englisch).
  2. Jumpseat. Abgerufen am 12. Dezember 2022 (englisch).
  3. a b Jumpseat 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7. Abgerufen am 12. Dezember 2022 (englisch).