Jung CNTL 560 PS

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Jung Typ „CNTL 560 PS“
Die Lok V der Hespertalbahn e. V. in Essen-Kupferdreh
Die Lok V der Hespertalbahn e. V. in Essen-Kupferdreh
Die Lok V der Hespertalbahn e. V. in Essen-Kupferdreh
Nummerierung: verschiedene
Anzahl: 7
Hersteller: Lokomotivfabrik Arnold Jung
Baujahr(e): 1950–1954
Bauart: C n2t
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 9600 mm
Höhe: 4230 mm
Breite: 3000 mm
Fester Radstand: 3000 mm
Gesamtradstand: 3000 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 80 m
Leermasse: 42 t
Dienstmasse: 52,5 t
Reibungsmasse: 52,5 t
Radsatzfahrmasse: 17,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Indizierte Leistung: 412 kW bei 45 km/h
Anfahrzugkraft: 142 kN
Treibraddurchmesser: 1100 mm
Steuerungsart: Heusinger, außen
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 520 mm
Kolbenhub: 550 mm
Kesselüberdruck: 14 kp/cm²
Anzahl der Heizrohre: 326
Rostfläche: 2,28 m²
Strahlungsheizfläche: 8,7 m²
Rohrheizfläche: 111,3 m²
Verdampfungsheizfläche: 120,0 m²
Wasservorrat: 5,0 m³
Brennstoffvorrat: 1,3 t Kohle
Bremse: Druckluft

Der Typ CNTL 560 PS ist eine normalspurige, dreiachsige Nassdampf-Tenderlokomotive (Achsfolge C) aus dem Nachkriegs-Typenprogramm der Lokomotivfabrik Arnold Jung in Jungenthal.

Bauart und Bewährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die etwa 560 PSi starke und 45 km/h schnelle Type war für den Einsatz im mittelschweren Übergabe- und Verschubdienst von Industrie- und Werksbahnen konzipiert. Entsprechend dem vorgesehenen Einsatzzweck mit den dort auftretenden hohen Belastungen war der Rahmen besonders kräftig ausgeführt. Obwohl die Schweißtechnik im Lokomotivbau zu Beginn der 1950er Jahre bereits verbreitet war, wurden Kessel und Rahmen noch in der traditionellen Nietbauweise ausgeführt, lediglich Führerhaus und Vorratsbehälter waren geschweißt. Ab Werk besaßen die Loks Druckausgleich-Kolbenschieber der Bauart Müller. Die Maschine Nr. 10853 (s. u.) war zudem mit einem Mischvorwärmer ausgerüstet.

Von den Personalen wurden seinerzeit sowohl Laufruhe als auch Zugkraft der Lokomotiven gelobt. Bei den Lokmannschaften der Westfalenhütte, wo zwei der 560-PS-Maschinen liefen, galten sie als ebenso zugstark wie die parallel eingesetzten Vierkuppler von Henschel und Krauss-Maffei. Bei Gasteinsätzen der museal erhaltenen Lok Nr. 12037 (s. u.) abseits ihrer Stammstrecke, der Hespertalbahn, in den 1980er Jahren zeigte sich allerdings, dass die großen Zylinder bei zügiger Fahrt im Streckendienst schnell zur Kesselerschöpfung führten.

Lieferung und Betreiber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1950 und 1956 wurden sieben Exemplare des Typs an verschiedene Betreiber geliefert; da einige der Lokomotiven ohne Kundenauftrag auf Vorrat gefertigt wurden, unterscheiden sich Baujahr und Lieferdatum teilweise erheblich:

Fabr.-Nr. Bau-/Lieferjahr Ersteigentümer
10852 1950 Deutsche Vacuum-Öl AG, Hamburg
10853 1950 Hoesch AG, Westfalenhütte, Dortmund
11566 1952 Preussag, Bergwerk Barsinghausen
11567 1952 Türkiye Damir ve Celik Fabrikalari Müessarsi (Stahlwerk), Karabük
11568 1952 Hoesch AG, Westfalenhütte, Dortmund
12036 1954/1956 Hibernia AG, Herne
12037 1954/1956 Kommunales Elektrizitätswerk Mark AG, Hagen

Erhaltene Exemplare[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als einzige Vertreterin ihres Typs ist die Lokomotive mit der Fabriknummer 12037 erhalten geblieben. Seit 1978 ist sie im Besitz des Vereins Hespertalbahn e. V. in Essen-Kupferdreh, wo sie zunächst bis 2001 den Museumszug bespannte. Nach darauf folgender langer Abstellzeit und aufwändiger Hauptuntersuchung ist die Maschine seit Sommer 2017 wieder betriebsfähig und kommt regelmäßig auf der Hespertalbahn zum Einsatz.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lauscher/Moll: Jung-Lokomotiven, Bände 1+2 mit beiliegender DVD (Lieferliste). EK-Verlag, Freiburg 2012/14.
  • Verein zur Erhaltung der Hespertalbahn: VEH-Journal 8. Betriebsbuch der Dampflokomotive der Hespertalbahn, Essen 1986.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jung CNTL 560 PS – Sammlung von Bildern