Jura-Zoo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jura-Zoo
Vollständiger Name Jura-Zoo Neumarkt
Ort Sulzbürger Str. 46
92318 Neumarkt i.d.OPf.
Fläche 7000 m²
Eröffnung 1989
Tierarten ca. 60 Tierarten
Individuen ca. 270 Tiere
Organisation
Leitung Familie Pelech

Känguru mit Nachwuchs

www.jura-zoo.de
Positionskarte
Jura-Zoo (Bayern)
Jura-Zoo (Bayern)

Koordinaten: 49° 15′ 9″ N, 11° 27′ 10″ O

Der Jura-Zoo in Neumarkt in der Oberpfalz war ein kleiner privater Zoo in der Oberpfalz. Auf dem rund 7000 m² großen Gelände lebten etwa 300 Tiere. Seit dem 4. Oktober 2017 war der Zoo wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Er sollte ursprünglich im März 2018 wiedereröffnet werden,[1] dann wurde der Wiedereröffnungstermin mehrfach verschoben. Seit Februar 2020 steht fest, dass er geschlossen bleibt.[2]

Zu seinen Besonderheiten zählte der Zoo Kaptriele, Geierraben und Servale. Der Tierpark nahm an einem gemeinsamen Zuchtprogramm für Weißhandgibbons mit dem Zoo in Tel Aviv teil.

Der 1989 eröffnete Zoo war in Familienbesitz und finanzierte sich zum Großteil aus Spenden und Geschenken.

Im Jahr 2007 sollte der Zoo um 5000 m² erweitert werden. Im bereits fertiggestellten Erweiterungsbau befanden sich ein neues Gehege für die Zwergflamingos, ein Entensee, ein Kängurugehege, eine Voliere für Englische Kämpfer und eine für die Dunkelroten Aras.

Am 30. Juli 2007 starb sein Gründer Fritz Pelech.

Kritik an der Tierhaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende Juli 2017 veröffentlichten Mitglieder einer Bürgerinitiative namens Aktionsgruppe Tierrechte Bayern Video- und Fotoaufnahmen aus dem Zoo und erstatteten wegen vermeintlicher Missstände Anzeige beim Veterinäramt. Die Rede ist von „verletzten Vögeln, verhaltensgestörten Affen, verdreckten Böden und stinkenden Wasserkloaken“.[3]

Über den Zoo wurde daraufhin deutschlandweit berichtet. Anfang August erstattete die Tierrechtsorganisation PETA Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.[4] Auch das Great Ape Project besuchte daraufhin den Zoo und äußerte scharfe Kritik,[5] insbesondere bezüglich der Affenhaltung.

Der Betreiber gab daraufhin mehrere Tiere an andere Zoos ab, nach seiner Aussage allerdings nicht als Konsequenz aus den Vorwürfen. Außerdem soll ein Förderverein gegründet werden.[6] Mitte Dezember 2017 wurden zwölf Affen (Javaner- und Kapuzineraffen) aus dem Zoo in das Wales Ape & Monkey Sanctuary nach Wales gebracht. Laut Colin Goldner vom Great Ape Project, das den Transport der Affen unterstützte, wird der Zoo zu einem Streichelzoo umgestaltet.[7]

Ende Mai 2018 wurde das Ermittlungsverfahren gegen den Jura-Zoo eingestellt. Die Staatsanwaltschaft kam bei ihren Ermittlungen zu dem Ergebnis, dass sich nicht belegen lasse, dass Tieren durch Rohheit Schmerzen oder Leid zugefügt worden sei.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jura-Zoo (Neumarkt in der Oberpfalz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Homepage des Zoos, abgerufen am 14. Oktober 2017.
  2. Jura-Zoo geschlossen Meldung auf neumarktonline.de vom 14. Februar 2020. Abgerufen am 14. Februar 2020.
  3. Aktionsgruppe Tierrechte Bayern. Abgerufen am 11. August 2017.
  4. Zoo wird wohl ein Fall für die Justiz. In: mittelbayerische.de. Abgerufen am 11. August 2017.
  5. Lisa Schnell Neumarkt: Tierschützer fordern mehr Platz für Affen im Jura-Zoo. In: sueddeutsche.de. 3. August 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 11. August 2017]).
  6. Im Jura-Zoo ist einiges in Bewegung. Meldung auf mittelbayerische.de vom 5. September 2017. Abgerufen am 18. Dezember 2017.
  7. Theater um Affen im Jura-Zoo. Meldung auf mittelbayerische.de vom 18. Dezember 2017. Abgerufen am 18. Dezember 2017.
  8. Jura-Zoo: Ermittlungen eingestellt. Meldung auf mittelbayerische.de vom 25. Mai 2018. Abgerufen am 6. Juni 2018.