Käthe Rieken

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Käthe Rieken (auch: Käte; geborene Kathinka von Preen) (* 15. Juni 1865 in Schwerin; † 25. Mai 1917) war eine deutsche Archäologin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie war die Tochter des Majors Otto von Preen (1837–1917) und dessen Frau Kathinka, geb. von Hennigs (1845–1925). 1895 heiratete sie den Marine-Stabsarzt Hermann Rieken, der als Arzt in Ülsby wirkte. Zusammen mit ihrem Ehemann und in Absprache mit dem Kieler Museum vaterländischer Altertümer nahm sie Ausgrabungen vor. In den Jahresberichten des Kieler Museums wurde jedoch nur Hermann Rieken als Ausgräber genannt. 1900 zog Käthe Rieken wegen einer Krankheit ihres Mannes nach Berlin-Wilmersdorf.

1902 folgte der Umzug nach Cottbus. Hier arbeitete Rieken ohne akademische Ausbildung und offensichtlich als Autodidaktin für das Museum der Niederlausitzer Gesellschaft für Anthropologie und Altertumskunde. Ihre Arbeit wurde vom Vorsitzenden der Niederlausitzer Gesellschaft Hugo Jentsch gefördert. Sie ordnete des Museum neu und nahm an Ausgrabungen in Cottbus und Umgebung teil. Die Ergebnisse einer Grabung von 1904 wurden von ihr 1906 publiziert. Von 1905 bis 1909 leitete sie die Ausgrabung eines Gräberfeldes bei Klein-Gaglow. Nach der Aufdeckung der Flächen durch Arbeiter putzte sie sämtliche 240 Grabstellen selbst heraus und dokumentierte die Funde in Zeichnungen und Fotografien, wobei sie nach dem erst 1903 von Oscar Montelius vorgestellten neuen Prinzip des geschlossenen Fundes vorging. 1907 wurde Rieken zur geschäftsführenden Leiterin der Sammlung des Museums der Niederlausitzer Gesellschaft für Anthropologie und Altertumskunde berufen und gehörte in dieser Funktion auch dem Museums-Verwaltungsausschuss an.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausgrabung auf dem Urnenfelde bei Tauer i. J. 1904. In: Niederlausitzer Mitteilungen. Bd. 9 (1906), Heft 7/8, S. 390–400.
  • Die Dreigräben bei Wendisch-Buchholz. In: Niederlausitzer Mitteilungen. Bd. 10 (1907/08), S. 367f.
  • Drei Holzbrandplätze mit Steinkern aus der Bronzezeit: Aus der städtischen Abteilung des Niederlausitzer Museums für Altertumskunde in Kottbus. N.L. In: Mannus. Bd. 1 (1909), S. 211–224.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gustaf Kossinna: Käte Rieken †. In: Mannus. Bd. 9 (1917), S. 117.
  • Julia Katharina Koch: Käte Rieken, geb. von Preen – eine Kollegin Johanna Mestorfs. In: dies. / Eva-Maria Mertens (Hrsg.): Eine Dame zwischen 500 Herren. Johanna Mestorf, Werk und Wirkung. Internationales Symposium der Christian-Albrechts-Universität Kiel vom 15. bis 17. April 1999 in Bad Bramstedt (= Frauen, Forschung, Archäologie Bd. 4). Waxmann, Münster 2002, ISBN 3-8309-1066-5, S. 243–255.
  • Jana Esther Fries: Kaethe Rieken – eine vergessene Archäologin? In: dies. und Doris Gutsmiedl-Schürmann (Hrsg.): Ausgräberinnen, Forscherinnen, Pionierinnen. Ausgewählte Porträts früher Archäologinnen im Kontext ihrer Zeit (= Frauen, Forschung, Archäologie Bd. 10). Waxmann, Münster u. a. 2013, ISBN 978-3-8309-2872-0, S. 101–110.
  • Julia Katharina Koch: Käte Rieken. In: dies.: Die Vergangenheit aufdecken: Archäologinnen aus Schleswig-Holstein. Eine Ausstellung der Johanna-Mestorf-Akademie und des SFB 1266. Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel 2022, S. 24–29.