K.B.Sts.B. Blatt 402

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Kesselwagen nach Blatt 402
Nummerierung: 502 041 bis 502 047
(nicht alle Nummern)
Anzahl: 4
Baujahr(e): 1889 bis 1892
Gattung: Kesselwagen
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 8.244 mm
Länge: 5.014 mm
Höhe: 3.212 mm
Breite: 2.496 mm
Fester Radstand: 3.650 mm
Leermasse: 7,0 – 11,8 t
Dienstmasse: 10,0 – 15,0 t
Raddurchmesser: gemäß Radtyp
Bremse: siehe Angaben in der Liste
Kupplungstyp: Doppelhakenkupplung nach VDEV
Fußbodenhöhe: 1.157 mm
Ladelänge: 4.670 mm
Ladebreite: 2.432 mm
Laderaum: siehe Angaben in der Liste

Der K.Bay.Sts.B. Blatt 402 ist ein Bayerischer Güterwagen. Dabei handelt es sich um einen zweiachsigen Kesselwagen nach dem Musterblatt 402 für die Bayerischen Staatseisenbahnen gemäß Wagenstandsverzeichnis von 1913. Die Wagen kamen als reine Privatwagen zum Einsatz.

Beschaffung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß den von Hermann Andersen 1923 in seiner Abhandlung über Privatgüterwagen bei Deutschen Eisenbahnen ermittelten Daten waren bei den K.Bay.Sts.B. im Jahr 1915 insgesamt ca. 336 Kesselwagen eingestellt. Darunter befanden sich auch die in den Jahren zwischen 1889 und 1892 gebauten Wagen für den Transport von Spiritus nach Blatt-Nr. 402 (gemäß WV von 1913).

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spezialwagen kam diese Bauart sicherlich auch zur Reichsbahn. Ein Nachweis der Wagen bei der Bundesbahn liegt nicht vor.

Konstruktive Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Untergestell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Untergestell der Wagen war komplett aus Profileisen aufgebaut. Die äußeren Längsträger hatten ein Doppel-T-Profil und eine Höhe von 235 mm. Die inneren Längsträger, die Querträger und auch die Pufferbohlen waren aus U-Profilen. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitsbügel nach VDEV Norm. Die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 612 mm. Die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm.

Laufwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wagen hatten aus Flacheisen geschmiedete Fachwerk-Achshalter der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in geteilten Gleitachslagern bayerischer Bauform. Die Räder hatten Speichenradkörper der bayerischen Bauart 38. Die Federung bestand entweder aus 8 Blättern mit 1.135 mm langen Tragfedern. Diese hatten einen Querschnitt von 96 × 13 mm.

Wagenkasten / Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An beiden Enden des Untergestells waren Plattformen. Auf einer Seite war ein Pumpenhaus aufgebaut, welches dazu diente, mittels einer Handpumpe auf Bahnhöfen ohne spezielle Infrastruktur das jeweilige Ladegut aufnehmen zu können. Zusätzlich befanden sich dort auch die Entleerungsstutzen. Bei den gebremsten Wagen war auf der Gegenseite entweder eine Handspindelhandbremse angebracht oder ein Bremserhaus in bayerischer Bauart.

Zwischen den Plattformen befanden sich die beiden Bassin-Kessel, welche auf hölzernen Querträgern gelagert waren. Auf Grund der Bauweise der Kessel mit leicht gewölbtem Boden waren sie gegen Querkräfte gesichert. In Längsrichtung wurden die Kessel mit auf dem Untergestell verankerten Winkeln gesichert. Auf dem Kesselscheitel befand sich eine mit Deckel gesicherte Öffnung, die sowohl als Mannloch für die Reinigung dienen konnte als auch als Ladeöffnung.

Skizzen, Musterblätter, Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wagennummern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Daten sind den diversen Wagenpark-Verzeichnissen der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, so wie im Literaturverzeichnis aufgelistet, entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen, Wagennummern Einsteller
je Epoche
Fahrwerk / Abmessungen / Lademaße / Zusatzinfo
(siehe jeweilige Legende)
Bau-
jahr
Her-
steller
An-
zahl
ab
1876
ab
1894
ab
1902
ab
1907
DR
(ab 1923)
Ausge-
mustert
Einsteller Anz.
Achs.
Rad-
stand
LüP Höhe
SOK
Unt.
Gest.
LA. Brem-
sen
Lade-
gut
Ge-
wicht
Lade
Vol.
Bemerkungen
privateigene Kesselwagen (Bassinwagen) für den Transport Spiritus
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
214
1891
[P]
288
1897
[P]
350
1903
[P]
402
1913
[P]


[P]
(mm) (mm) (mm) (siehe Legende) (to) (m³) mit Pumpenhaus und zwei genietete Kessel ausgestattet
1889 4 23 853 87 103 502 041 502 041 Gebr. Macholl, München 2 3.650 8.224 3.212 E SP 10,5 2 x 6,3
1891 87 107 502 045 502 045 10,5
1892 87 108 502 046 502 046 10,5 3 x 4,2 [Anm. 1]
502 047 502 047 10,5 2 x 6,3

Anmerkungen / Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. der Wagen hatte abweichend drei Kessel; gemäß Eintrag im WV von 1913 erfolgte davor ein Rückbau auf zwei Kessel

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 1. Juni 1891. 1891.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1897. 1897.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1903. 1903.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913. 1913.
  • Verzeichnis der Spezialwagen der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1894. 1894.
  • Stefan Carstens: Güterwagen, Band 7, Kesselwagen für brennbare Flüssigkeiten. 1. Auflage. Verlagsgruppe Bahn, Nürnberg 2014, ISBN 978-3-89610-630-8.