KF51 Panther

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KF51 Panther

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Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 3–4 (Kommandant, Fahrer und Richtschütze, optional Waffen- oder Systemspezialist)
Länge n. v.
Breite n. v.
Höhe n. v.
Masse 59 t
Bewaffnung
Hauptbewaffnung 130-mm/L52-Glattrohrkanone
Sekundärbewaffnung 12,7-mm-Koaxial-Maschinengewehr
7,62-mm-NATTER-RCWS (2500 Schuss)
Optional: HERO 120-Loitering-Munition
Schutzsysteme
Panzerung n. v.
Abstandsaktive Systeme Ja
Beweglichkeit
Antrieb V12-Dieselmotor MTU MB 873 Ka-501
1103 kW (1500 PS) bei 2600/min
Federung Drehstabfederung
Geschwindigkeit n. v.
Leistung/Gewicht 25 PS/t
Reichweite ca. 500 km

Der KF51 Panther ist ein deutsches Kampfpanzerprojekt des Rüstungskonzerns Rheinmetall. Ein Prototyp wurde im Juni 2022 auf der Rüstungsmesse Eurosatory vorgestellt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der KF51 Panther soll laut Pressebericht in Konkurrenz zum Main Ground Combat System (MGCS) antreten, einer deutsch-französischen Kooperation zur Entwicklung eines Leopard-2-Nachfolgers, die seit 2012 besteht. Rheinmetall habe sich zur Entwicklung eines eigenen Kampffahrzeugs entschieden, nachdem das Unternehmen im MGCS-Projekt keinen hinreichenden Einfluss habe ausüben können. Der KF51 Panther sei auch als Antwort auf Russlands neue Generation von Kampfpanzern T-14 Armata zu verstehen.[1] Laut Rheinmetall ist er der erste Vertreter einer neuen Gefechtsfahrzeugfamilie.[2]

Technische Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Prototyp des KF51 Panther basiert auf der Wanne des Leopard 2, von dem auch der Antriebsstrang, das Getriebe und das Laufwerk übernommen wurden.[3] Er wiegt jedoch mit 59 Tonnen etwa drei Tonnen weniger als dieser und besitzt eine vergleichbare Reichweite von etwa 500 Kilometern.

Besatzung und Bedienung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er ist auf eine Besatzung von drei Personen ausgelegt (Kommandant, Fahrer und Richtschütze); ein vierter Platz kann von einem Waffen- oder Systemspezialisten eingenommen werden. Der Turm und die Waffen können auch von den Plätzen in der Wanne gesteuert werden, wodurch sich laut Rheinmetall „perspektivisch auch Varianten des KF51 mit unbemannten Türmen oder komplett fernbedienbare Fahrzeuge“ ergeben.[2] Der KF51 ist vollständig digitalisiert und soll „einfach updatebar“ sein.[2]

Bewaffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der KF51 verfügt über das Rheinmetall Future Gun System, eine 130-mm-/L52-Glattrohrkanone, die auf der Rheinmetall 130-mm-Glattrohrkanone L/51 basiert. Der Munitionsvorrat besteht aus 20 Schuss im Ladeautomaten und weiteren 10 Schuss im Panzer.[3] Laut Rheinmetall bietet diese Kanone genügend Feuerkraft gegen „alle gegenwärtigen und absehbaren mechanisierten Ziele“. Sie hat eine etwa 50 Prozent höhere Feuerkraft als die 120-mm-Glattrohrkanone des Leopard 2 und eine signifikant höhere Reichweite.[2] Die Hauptbewaffnung des KF51 wird durch ein Koaxial-Maschinengewehr im Kaliber 12,7 × 99 mm ergänzt. Im hinteren Bereich des Turms ist außerdem die automatische fernbedienbare Waffenstation „Natter“ (Kaliber 7,62 × 51 mm) mit allwetterfähigem Sensorsystem verbaut.[2]

Außerdem kann im Turm des KF51 ein Starter für Drohnen des Typs Hero 120 integriert werden.[4]

Panzerung und Schutzsysteme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschützt wird der KF51 durch passive, reaktive und aktive Panzerung. Letztere bietet Schutz sowohl gegen Wuchtgeschosse als auch Panzerabwehrlenkwaffen. Das Top Attack Protection System (TAPS) dient der Abwehr von Angriffen von oben.[2] Darüber hinaus ist er mit dem „Rosy_L“-Nebelschutzsystem (Rapid Obscuring System)[5] und einem abstandsaktiven Schutz namens „StrikeShield“ ausgestattet.

Zukünftige Nutzer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ungarn Ungarn (Ungarn beteiligte sich finanziell; es übernahm einen Teil der Entwicklungskosten):[6] Im Dezember 2023 beauftragte Ungarn Rheinmetall, den Panther bis zur Serienreife zu entwickeln. Abweichend von dem ursprünglichen Modell, das auf der Eurosatory vorgestellt wurde, soll die ungarische Version des Panthers jedoch zunächst mit einer 120-mm-Glattrohrkanone bewaffnet sein.[7]

Benennung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Namenswahl des Herstellers wird u. a. vom Historiker und Brigadegeneral a. D. Klaus Wittmann kritisiert, da Panther der Suggestivname des von der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg eingesetzten mittleren Panzers Panzerkampfwagen V ist.[8][9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Panther KF51 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gernot Kramper: KF51 Panther – Rheinmetall stellt eigenen Kampfpanzer mit 130-mm-Kanone vor. In: Stern. Gruner + Jahr, 13. Juni 2022, abgerufen am 14. Juni 2022.
  2. a b c d e f Rheinmetall präsentiert den KF51 Panther auf der Eurosatory 2022 – der Game Changer für die Gefechtsfelder der Zukunft. In: rheinmetall.com. Rheinmetall AG, 13. Juni 2022, abgerufen am 13. Juni 2022.
  3. a b Gerhard Heiming: Weltpremiere des mittleren Kampfpanzers KF51 Panther. In: Europäische Sicherheit & Technik. Mittler Report Verlag, 13. Juni 2022, abgerufen am 14. Juni 2022.
  4. Golem.de: IT-News für Profis. Abgerufen am 17. Mai 2023.
  5. Rheinmetall – Nebelschutzsysteme für Landfahrzeuge. In: rheinmetall-defence.com. Rheinmetall AG, 2022, abgerufen am 7. Dezember 2022.
  6. Inside Rheinmetall – Zwischen Krieg und Frieden. In: ardmediathek.de. 24. Oktober 2023, abgerufen am 26. Oktober 2023.
  7. Rheinmetall erhält Kampfpanzer-Auftrag aus Ungarn. n-tv.de, abgerufen am 15. Dezember 2023.
  8. So funktioniert der „Panther“-Panzer – die Antwort auf Putins T-14. In: Welt Online. Axel Springer SE, 15. Juni 2022, abgerufen am 15. Juni 2022. „Wittmann findet es jedenfalls nicht klug, den Panzer genauso zu benennen wie ein Wehrmachts-Modell.“
  9. Stephan-Andreas Casdorff: „Panther“ Namenswahl für neuen Kampfpanzer – die Wehrmacht lässt grüßen. In: Tagesspiegel.de. Verlag Der Tagesspiegel GmbH, 14. Juni 2022, abgerufen am 15. Juni 2022.