Kabinett für sentimentale Trivialliteratur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kabinett für sentimentale Trivialliteratur in Solothurn

Das Kabinett für sentimentale Trivialliteratur in Solothurn (Schweiz) widmet sich als Bibliothek und Museum der Trivialliteratur mit Schwergewicht auf sentimentalen Werken von oder für Frauen des 19. Jahrhunderts. Das Kabinett wurde 1996 von der Journalistin Lotte Ravicini-Tschumi (1930–2021) als Stiftung gegründet und umfasst ungefähr 3600 Bände (Stand 2019).

Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kabinett sammelt hauptsächlich deutschsprachige Liebes-, Abenteuer- und Heimatromane, Mädchenliteratur, Zeitschriften und Verwandtes. Der Altbestand von einigen hundert Bänden umfasst vor allem Werke aus dem 19. Jahrhundert. In den Werken werden dem Tenor der Zeit gemäss Hinweise über Haushaltführung, Hygiene, Erziehung, Begegnungen von Mann und Frau, Reisen in die weite Welt und Heimatgebundenheit vermittelt.[1] In dem vierstöckigen Museum befinden sich neben der Sammlung auch ein Biedermeier-Stübchen, ein Mode- und Kostümzimmer und ein Raum für Veranstaltungen.[2]

Ravicini-Preis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem mit 5000 Franken dotierten Ravicini-Preis werden seit 2012 alle drei Jahre wissenschaftliche Arbeiten zur Trivialliteratur ausgezeichnet. Berücksichtigt werden freie wissenschaftliche Veröffentlichungen, Publikationen für Universitäts- oder Fachhochschulabschlüsse oder auch anspruchsvolle Maturitätsarbeiten. Hauptanliegen des Ravicini-Preises ist es, zu Unrecht vergessene Autoren wieder ins Bewusstsein zu holen und sich dabei die Kernfrage zu stellen «Was ist Trivialliteratur, was ist Kitsch?».[3][4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lotte Ravicini, Cecile Eggenschwiler: Kabinett für sentimentale Trivialliteratur, Solothurn. In: Zentralbibliothek Zürich (Hrsg.): Handbuch der historischen Buchbestände in der Schweiz. Band 2. Olms-Weidmann, Hildesheim / Zürich / New York 2011, ISBN 978-3-487-14585-3, S. 348–349 (uzh.ch [PDF; 3,5 MB]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Museumshomepage. Abgerufen am 2. Juli 2021.
  2. Daniel Arnet: Leichte Lektüre: Kabinett für sentimentale Trivialliteratur. In: Blick. 3. Juni 2019, abgerufen am 2. Juli 2021.
  3. Ravicini-Preis, wissenschaftliche Arbeiten für Universität, Fachhochschule oder Matura. Abgerufen am 2. Juli 2021.
  4. Angelica Schorre: Altes Spital - Träger des Ravinci-Preises weist Schillers Nähe zum Trivialen auf. In: Solothurner Zeitung. 16. September 2015, abgerufen am 2. Juli 2021.

Koordinaten: 47° 12′ 27,41″ N, 7° 32′ 21,17″ O; CH1903: 607621 / 228524