Kaiserliches Postamt Elsterwerda

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Ehemaliges Postamt

Daten
Ort Elsterwerda, Elsterstraße / Poststraße
Baumeister Friedrich Jage
Architekt Carl Weiland (1850–1923)
Bauherr dito
Baustil Historismus
Baujahr 1904–1905, 1928 Anbau Fernamt
Koordinaten 51° 27′ 31″ N, 13° 31′ 11,3″ OKoordinaten: 51° 27′ 31″ N, 13° 31′ 11,3″ O
Besonderheiten
Baudenkmal Nr. 09135383

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude des ehemaligen Kaiserlichen Postamtes der südbrandenburgischen Kleinstadt Elsterwerda befindet sich an der Ecke Elsterstraße / Poststraße gegenüber dem städtischen Gebäude der „Sparkasse Elbe-Elster“.[1]

Carl Weiland-Gedenkstein am Bahnübergang zwischen Prieschka und dem Waldbad Zeischa.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Stadt Elsterwerda befand sich bereits im Jahre 1685 ein Grenzpostamt. Lange Zeit wurde das Gebäude des heutigen Rathauses in der Hauptstraße als Posthalterei genutzt. Der Ein- und Ausspann der Pferde für die Postkutschen erfolgte am benachbarten Rautenkranz. Im Jahre 1879 wurde das Gebäude der Posthalterei von der Stadt Elsterwerda für 26400 Mark vom Posthalter Mittag erworben, um es in der Folgezeit als Rathaus und Amtsgericht zu nutzen. Es entstand schließlich die erste Postagentur der Stadt Elsterwerda, die von 1879 bis 1885 im heutigen Gebäude des Leder- und Spielwarengeschäfts am Markt 3 angesiedelt war. Anschließend befand sich ein Kaiserliches Postamt im 1994 abgerissenen Gebäude auf dem Grundstück in der Langen Straße 8 gegenüber dem ehemaligen Kaufhaus Galle. Hier befindet sich seit den 1990er Jahren der Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses.

Um die Jahrhundertwende wurde es auf Grund des stetig ansteigenden Bevölkerungswachstums in Elsterwerda notwendig, ein neues Postamt zu bauen. Zum Vergleich: Allein in den Jahren von 1875 bis 1910 war die Einwohnerzahl in Elsterwerda von 1793 auf 4224 gestiegen, womit sich die Bevölkerung in der Stadt mehr als verdoppelt hatte.[2] Der Liebenwerdaer Königliche Kommissionsrat und Bauunternehmer Carl Weiland ließ deshalb vom Elsterwerdaer Maurermeister Friedrich Jage nach seinen eigenen Entwürfen und Plänen von C. Weiland im Jahre 1904 ein Postamt bauen, welches am 1. April 1905 zur Miete bezogen wurde. Die jährliche Pachtsumme betrug 3.252 Mark. Der Postinspektor Rehse aus Lyck war der erste Postdirektor im neuen Gebäude. 1925 kaufte die zuständige Oberpostdirektion das Gebäude zum Preis von 53.000 Reichsmark. Zwei Jahre später erfolgte ein Um- und Erweiterungsbau. Das Fernamt wurde am 3. März 1928 in Betrieb genommen.

Zehn Jahre nach der Wende wurde 1999 das Postamt in Elsterwerda geschlossen und in der Packhofstraße eine Postagentur eingerichtet. Anschließend wurde es einige Zeit von einem örtlichen Bildungsträger für die Um- und Weiterbildung genutzt. Nachdem das Gebäude seit mehreren Jahren leer stand, wird es gegenwärtig umfangreich ausgebaut.[3][4][5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Margarete Noack: Elsterwerda: Fotodokumente zwischen 1945 und 1989. Leipziger Verlagsgesellschaft, Verlag für Kulturgeschichte und Kunst, Leipzig 2004, ISBN 3-910143-14-8.
  • Flyer: Die Elsterwerdaer Postdistanzsäule von 1738. online als PDF-Datei

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kaiserliches Postamt Elsterwerda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Elbe-Elster (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
  2. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Elbe-Elster. S. 14–17
  3. 2016
  4. Flyer: Kaiserliches Postamt. Ein Haus mit Tradition. (online als PDF-Datei)
  5. Eberhard Matthes, Werner Galle: Elsterwerda in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel 1992, ISBN 90-288-5344-8, S. 43.