Kalabrischer Ahorn

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Kalabrischer Ahorn
Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
Gattung: Ahorne (Acer)
Art: Kolchischer Ahorn (Acer cappadocicum)
Unterart: Kalabrischer Ahorn
Wissenschaftlicher Name
Acer cappadocicum subsp. lobelii
(Ten.) A.E.Murray

Der Kalabrische Ahorn (Acer cappadocicum subspecies lobelii), auch Lobels Ahorn oder Kalabrischer Spitzahorn genannt, ist eine Unterart des Kolchischen Ahorns (Acer cappadocicum) aus der Gattung der Ahorne (Acer) innerhalb der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Er ist nahe mit dem Spitz-Ahorn (Acer platanoides) verwandt, gelegentlich wird er auch als eigenständige Art (Acer lobelii) geführt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kalabrische Ahorn wächst als Baum und erreicht meist Wuchshöhen von 12 bis 15 Meter, in Ausnahmefällen auch bis zu 20 Meter. Die Baumkrone ist straff aufrecht geformt, säulen- oder pyramidenförmig (Unterartmerkmal). Die Rinde der Zweige ist blaugrün bereift (Unterartmerkmal), selten auch purpurbraun. An älteren Zweigen weist die Rinde weißliche Streifen auf.

Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der 6 bis 10 Zentimeter lange Blattstiel führt klaren Milchsaft. Die einfache Blattspreite ist 12 bis 15 Zentimeter breit und ebenso lang, an der Basis herzförmig, fünflappig mit dreieckigen, lang zugespitzten, ganzrandigen Lappen. Der Blattrand ist ganzrandig bis gewellt (Unterartmerkmal). Die Blattlappen weisen – charakteristisch für diese Unterart – nach vorne. Die Spreitenoberseite ist glänzend dunkelgrün, die Unterseite mehr blaugrün. Die Blattoberseite ist kahl, die Nervenachseln der Blattunterseite weisen meist Haare auf. Die Herbstfärbung ist goldgelb.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit liegt im Mai und die Blüten erscheinen gleichzeitig mit den Laubblättern. Die Blüten befinden sich in einem kurzen, trugdoldigen Blütenstand. Die Blütenstiele und der Kelch sind weich behaart. Die gelb-grüne Blüte ist fünfzähligen und bei einem Durchmesser von etwa 5 Millimetern radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle.

Die Spaltfrüchte besitzen fast waagerecht gespreizte, 2 bis 3 Zentimeter lange Flügel und flache Samen.

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch am Heimatstandort ist der Kalabrische Ahorn oft unvollständig bestäubt.[1]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kalabrische Ahorn hat seine natürlichen Vorkommen im Süden Italiens. Vorwiegend wächst er in Bergwäldern Kalabriens in den Gebirgen Sila und Pollino, er kommt aber auch noch in benachbarten Gebieten in den Regionen Basilicata und Kampanien vor.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung erfolgte 1819 unter dem Namen Acer lobelii durch Michele Tenore in Cat. Hort. Neapol. App., 2. Auflage, S. 69. Der Typusfundort liegt in den Bergen des Golfes von Neapel. Das Artepitheton oder Unterartname ehrt den französischen Botaniker Matthias de L’Obel. Synonyme sind Acer platanoides var. integrilobum Tausch, Acer planatnoides var. lobelii (Tenore) Loudon, Acer lobelii subsp. tenorei Pax und Acer lobelii forma normale Schwerin.

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Ziergehölz wurde der Kalabrische Ahorn um 1865 eingeführt.[2]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. D. M. van Gelderen, Piet C. Jong, Herman John Oterdoom: Maples of the world, 1994.
  2. D. M. van Gelderen, Piet C. Jong, Herman John Oterdoom: Maples of the world, 1994, S. 217

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmut Pirc: Ahorne. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1994, ISBN 3-8001-6554-6, S. 116.
  • Acer cappadocicum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 24. November 2007.