Kalbacher Klapperschlange

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Die Kalbacher Klapperschlange ist ein undotierter Literaturpreis, der seit 1988 jährlich von einer Kinder-Jury im Frankfurter Stadtteil Kalbach vergeben wird.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Klapperschlange war der erste Jugendliteraturpreis Deutschlands, der von einer reinen Kinderjury vergeben wurde. Der Trägerverein „Kinderverein Kalbach“ wie auch der Preis wurden von der Schriftstellerin Regina Rusch ins Leben gerufen. Die Kalbacher Klapperschlange hat sich als Jugendliteraturpreis als positives Bewertungskriterium bei Verlagen und Institutionen durchgesetzt. Sowohl auf den Buchcovern als auch bei der Vorstellung von Autoren und Mitarbeitern wird auf diese Auszeichnung verwiesen.[1] Im Rahmen der Leseförderung in Hessen wird auf dem Deutschen Bildungsserver ebenfalls auf die positiven Auswirkungen der Aktivitäten des Kindervereins und der Preisgestaltung verwiesen.[2]

Jury und Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kinderjury setzt sich aus Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 14 Jahren zusammen, die mindestens fünf von 60 Büchern aus einer Vorschlagsliste gelesen und bewertet haben müssen. In Frage kommen ausschließlich Romane für Kinder im Alter zwischen 8 und 14, die in drei Altersklassen eingeteilt sind (2.–3. Klasse, 4.–6. Klasse und 7.–9. Klasse) und bei denen es sich um Erscheinungen aus dem Vorjahr handelt. Bewertet wird sowohl nach inhaltlichen Kriterien (Verständnis, Nachvollziehbarkeit, Spannung), als auch nach formalen Aspekten (Gestaltung und Lesbarkeit). Die Bewertungen werden nach einem Punktesystem vorgenommen. Zusätzlich müssen die Kinder eine kleine Inhaltsangabe schreiben und ihre Meinung verdeutlichen.

Preisverleihungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Preis wird alljährlich im Herbst im Rahmen der örtlichen Kinderbuchmesse Kalbach-Riedberg verliehen. Die Preisträger erhalten neben dem Preis, der Kalbacher Klapperschlange, ein Rezensionsheft mit den Bewertungen aller Teilnehmenden zu ihrem Siegerbuch.

Ursprünglich handelte es sich bei dem Preis um eine hölzerne Klapperschlange. Von 2001 bis 2020 wurde eine metallene Schlange verliehen, die von einem ortsansässigen Künstler geschaffen wurde. 2021 wurde ein Bad Homburger Künstler mit der Preisgestaltung beauftragt. Er stimmt den Preis individuell auf das Siegerbuch ab.

Die Autorin Cornelia Funke, die den Preis bisher 1998, 2001 und 2004 gewann, bezeichnete ihn als einen ihrer Lieblingspreise. Sie und Elke Heidenreich, Isabel Abedi, Paul Maar, Sabine Ludwig, Jochen Till sowie viele weitere deutsche Kinderbuchautoren waren bereits in Kalbach und haben aus ihren Büchern vorgelesen.[3]

Eine Übersicht zu den Preisträgern und Rezensionsheften findet man auf der Webseite der Kalbacher Klapperschlange. 1992 gab es sogar zwei Preisträger.

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mitarbeiter beim Goethe-Institut Amsterdam (Memento vom 23. August 2007 im Internet Archive)
  2. Christine Schuster: Leseförderung in Hessen. Abgerufen am 16. Januar 2019.
  3. Von der Lust des Lesens. In: Frankfurter Rundschau Online, 9. November 2009. Abgerufen am 26. November 2010.