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Kampfgeschwader 101

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Kampfgeschwader 101

Aktiv 1. Februar 1943 bis 31. Oktober 1944
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Truppengattung Fliegertruppe
Typ Kampfgeschwader
Gliederung Geschwaderstab und 3 Gruppen
Aufstellungsort Stab Gardelegen
I. Gruppe Salon-de-Provence
II. Gruppe Greifswald
III. Gruppe Cognac
Einsatzstaffel Varrelbusch
Verbandsfliegerschule Tours
Zweiter Weltkrieg Abwehr der alliierten Landung in Nordfrankreich
Geschwaderkommodore
Kommodore Oberst Robert Krauß
Insignien
Geschwaderkennung 5T
Luftfahrzeuge
Bomber Junkers Ju 88

Das Kampfgeschwader 101 war ein Verband der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorläufer des Kampfgeschwaders 101 war das am 11. November 1941 aus der Großen Kampffliegerschule 3 aufgestellte Kampfschulgeschwader 1. Der Stab des Geschwaders operierte von Gardelegen (Lage) aus, während die I. Gruppe in Salon-de-Provence (Lage), die II. Gruppe in Greifswald (Lage), die III. Gruppe in Cognac (Lage) und die Einsatzstaffel in Varrelbusch (Lage) lag.[1] Hinzu kam noch die Verbandsführerschule/KG 101 in Tours (Lage). Alle Einheiten waren mit der Junkers Ju 88A ausgerüstet. Die Geschwaderkennung war 5T.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kampfgeschwader 101 führte die Aufgaben seines Vorgängers fort und bildete Verbandsführer in Kampfgeschwadern aus. Lediglich die Einsatzstaffel/KG 101, die mit sogenannten Mistelgespannen ausgerüstet war, führte operative Einsätze durch. Dazu war sie beim Kampf gegen die alliierte Landung in Nordfrankreich dem IX. Fliegerkorps der Luftflotte 3 unterstellt.[2]

Eine Junkers Ju 88 und Focke-Wulff Fw 190 als Mistelgespann

Von St. Dizier (Lage) aus erfolgte am 14. Juni 1944 ein erster Angriff auf die Invasionsflotte. Der erste Verlust einer Mistelkombination (Bf 109 F/Ju 88) wurde von Oberleutnant Albert Rheker geflogen, der von der Besatzung einer Mosquito MK.XIII-0 der RCAF abgeschossen wurde[3] und um 23:40 Uhr südöstlich von Caen hinter den deutschen Linien aufschlug. In der Nacht vom 24. auf den 25. Juni erfolgte ein weiterer Einsatz. Mit vier Flugzeugen flog der Geschwaderkommodore Hauptmann Horst Rudat, in das Invasionsgebiet und lenkte mit den anderen Flugzeugführern seiner Einheit die mit Sprengstoff geladenen Maschinen auf alliierte Schiffe. Die britische Fregatte HMS Nith wurde durch die Explosion einer in unmittelbarer Nähe auf dem Wasser auftreffenden Ju 88 erheblich beschädigt. Neun der Besatzungsmitglieder starben, während 26 weitere verwundet wurden.[4] Die HMS Nith wurde nach der Beschädigung zurück nach Großbritannien gebracht, um dort repariert zu werden. Es folgten weitere Angriffe mit mehr oder weniger Erfolg.

Das Geschwader wurde am 31. Oktober 1944 aufgelöst. Zuvor war schon der Stab der I. Gruppe, sowie die 1. und die 3. Staffel in die Bomben- und Zielfinderschule Greifswald umbenannt worden. Die 2. Staffel ging als 9. Staffel zum Kampfgeschwader 66. Von der II. Gruppe ging die 4. Staffel ebenfalls nach Greifswald, während die 5. Staffel in die 8. Staffel des Kampfgeschwaders 66 umbenannt wurde. Die III. Gruppe löste sich im August 1943 auf. Die Staffeln bildeten jeweils Ergänzungsverbände im Kampfgeschwader 2 und Schnellkampfgeschwader 210. Die Einsatzstaffel wechselte am 10. Oktober 1944 als 7. Staffel zum Kampfgeschwader 66, während die Verbandsführerschule/Kampfgeschwader 101 ab 28. August 1944 unter dem Namen Verbandsführerschule des Generals der Kampfflieger firmierte.

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschwaderkommodore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Zeit
Oberst Robert Krauß 1. Februar 1943 bis 31. Oktober 1944[5]

Gruppenkommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

I. Gruppe
  • Major Josef Knotzer, 1. Februar 1943 bis 6. Mai 1943[6]
  • Major Heinrich Herzberg, 7. Mai 1943 bis Februar 1944[7]
  • Major Georg Graf von Platen-Hallermund, Februar 1944 bis 19. September 1944[8]
II. Gruppe
  • Oberst Albert Böhm, 1. Februar 1943 bis 19. September 1944[9]
III. Gruppe
Einsatzstaffel/KG 101
  • Oberleutnant Horst Rudat, Januar 1944 bis 14. Juni 1944[11]
  • Oberleutnant Alfred Pils, 15. Juni 1944 bis 24. September 1944[12]
Verbandsführerschule/KG101
  • Hauptmann Mathias Schwegler, 1. Februar 1943 bis 28. August 1944[13]

Bekannte Geschwaderangehörige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Vierzehnter Band, Die Landstreitkräfte: Namensverbände/Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände)/Flakeinsatz im Reich 1943–1945. Biblio Verlag, Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1111-0.
  • H. L. de Zeng, D. G. Stankey, E. J. Creek: Bomber Units of the Luftwaffe 1933–1945. A Reference Source, Volume 1. Ian Allan Publishing, 2007, ISBN 978-1-85780-279-5 (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany, S. 207–209, 234–236, 660–661, abgerufen am 14. Mai 2019.
  2. Leo Niehorster: German Air Force, Order of Battle, 3rd Air Fleet, IXth Air Corps, 6 June 1944. 3. November 2008, abgerufen am 13. Juni 2019 (englisch).
  3. Canadas Air Force History (englisch)
  4. Tony Hall (Hrsg.): Operation „Overlord“, ISBN 3-613-02407-1, S. 130.
  5. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 1130, abgerufen am 10. Mai 2022 (englisch).
  6. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 998–999, abgerufen am 10. Mai 2022 (englisch).
  7. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 495, abgerufen am 10. Mai 2022 (englisch).
  8. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 825, abgerufen am 22. Mai 2018 (englisch).
  9. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 475, abgerufen am 10. Mai 2022 (englisch).
  10. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 295, abgerufen am 10. Mai 2022 (englisch).
  11. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 1149–1150, abgerufen am 22. Mai 2018 (englisch).
  12. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 1149–810, abgerufen am 22. Mai 2018 (englisch).
  13. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 349, abgerufen am 12. Mai 2020 (englisch).