Karl-Liebknecht-Haus (Calvörde)

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Karl-Liebknecht-Haus im November 2011

Das Karl-Liebknecht-Haus in Calvörde ist heute ein denkmalgeschütztes Wohnhaus.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Karl-Liebknecht-Haus, auch K-L-Haus genannt, steht im Ostabschnitt der Geschwister-Scholl-Straße im Calvörder Weichbild Stadt und ist mit der Hausnummer 34 versehen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das heute nun zweigeschossige Wohnhaus ist um 1800 entstanden. Seine politische und kulturelle Bedeutung für die Gemeinde erfuhr das Bauwerk um 1800 als Gaststätte Zum Deutschen Kaiser. Später, mit der Sowjetischen Besetzung von Calvörde, wurde es zur Kulturstätte der Bevölkerung vor Ort. So wurde das Haus nach dem Sozialisten Karl Liebknecht benannt und wurde seit dem Zeitpunkt an einer der wichtigsten Versammlungsräume in Calvörde. So konnte man nur hier, vom 24. bis 28. Juni 1948, die alte Reichsmark gegen die neue Ostmark im Verhältnis 10:1 umtauschen[1]. Zur DDR-Zeit war das K-L-Haus auch eines der vier Wahllokale, hier wurde für die Volkskammer und für den Rat der Gemeinde gewählt[2]. Seine kulturelle Bedeutung bestand darin zu Beginn der sechziger Jahre jenen Einwohnern der Gemeinde, die noch keinen eigenen Fernseher besaßen, die Möglichkeit zu geben, hier im öffentlich zugänglichen Fernsehraum, die Bilder des DDR-Fernsehens zu verfolgen[3]. Der Fernsehraum befand sich im Erdgeschoss des K-L-Hauses, seine Grundausstattung war eher bescheiden und bestand aus einem Fernsehgerät, mehreren Stühlen und Tischen und einem Klavier. Die Räumlichkeiten wurden auch für die örtliche Polytechnische Oberschule (POS) genutzt. Nach der politischen Wende in der DDR wurden die Räumlichkeiten für politische und kulturelle Zwecke nicht mehr genutzt. Heute befinden sich in dem K-L-Haus mehrere Wohnungen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudi Fischer: 800 Jahre Calvörde – Eine Chronik bis 1991
  • Jürgen Schrader: Der Flecken Calvörde – Eine 1200-jährige Geschichte. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2011, ISBN 978-3-89533-808-3

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rudi Fischer: 800 Jahre Calvörde - Eine Chronik bis 1991, Seite 266
  2. Rudi Fischer: 800 Jahre Calvörde - Eine Chronik bis 1991, Seite 273
  3. Jürgen Schrader: Der Flecken Calvörde – Eine 1200-jährige Geschichte, Seite 174

Koordinaten: 52° 23′ 46,4″ N, 11° 17′ 53,6″ O