Karl Dölitzsch

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Karl Dölitzsch[1] (auch: Carl Dölitsch;[2] und Karl Dölitsch[3] sowie Doelitsch[4] * vor 1846;[5] † nach 1859)[6] war ein deutscher Zeichenlehrer sowie Porträt-[7] und Historienmaler.[3]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Dölitzsch studierte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als einer der ersten Schüler an der Höheren Gewerbeschule von Hannover.[1] In der Residenzstadt des Königreichs Hannover ist laut den Adressbüchern der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Hannover erstmals für das Jahr 1846 ein Dölitzsch verzeichnet, als sich Karl Dölitzsch als „Portraitmaler“ zunächst im Haus Osterstraße 41 niederließ.[5] Ab 1848 war er als Maler in der Ernst-August-Straße 12 geführt,[8] auf der sogenannten Leineinsel Klein-Venedig,[9] und dort ab 1849 als Porträtmaler und Zeichenlehrer.[7]

Im Jahr 1850 schuf Dölitzsch zwei Ölgemälde mit den Porträts des Königlich Hannoverschen Hof-Rüstmeisters Carl Daniel Tanner und dessen Ehefrau Wilhelmine Tanner, geborene Reinhausen.[10]

1853 waren Arbeiten von „C. Dölitsch“ auf einer Gemeinschaftsausstellung des Kunstvereins Hannover vertreten. Das von Friedrich Eggers in Leipzig herausgegebene Deutsche Kunstblatt bezeichnete dessen dort gezeigten Werke als „im Ganzen gute, wiewohl etwas hausbackene Porträts.“[2]

Zur Eröffnung des Kunstmuseums Hannover im Jahr 1856 hatten verschiedene Künstler für die Innenausstattung des Hauses 22 loorbeerumkränzte Medaillons geschaffen, die zwischen den holzgeschnitzten Konsolen des Gebälkes angebracht worden waren. Die grau in grau gemalten Köpfe zeigten „die Köpfe deutscher Kunstheroen“ und waren Schöpfungen der Maler Carl Oesterley senior, Edmund Koken, Georg Laves, Karl Bostelmann, Adolf Nieß, „Oeltzen, Doelitsch u.a.“.[4]

1859 zählte der Maler zu den ordentlichen Mitgliedern des Historischen Vereins für Niedersachsen.[6] Im Folgejahr 1860 war der Name Dölitzsch nicht mehr im Adressbuch Hannovers verzeichnet.[11]

Bekannte Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1850: Zwei Ölgemälde mit den Porträts des Ehepaars Carl Daniel Tanner und der Wilhelmine Tanner, geborene Reinhausen (1793–1876). Die vormals in Familienbesitz gehaltenen Werke verbrannten während des Zweiten Weltkriegs. Es haben sich jedoch Abbildungen erhalten.[10]
  • Schlacht bei Minden[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Herbert Mundhenke (Bearb.): Die Matrikel der Höheren Gewerbeschule, der Polytechnischen Schule und der Technischen Hochschule zu Hannover ( = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Band 9, Abteilung 6), Bd. 3: Erläuterungen und Register, Hannover: Hahnsche Buchhandlung, 1992, ISBN 978-3-7752-5855-5 und ISBN 3-7752-5855-8, S. 99; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. a b Friedrich Eggers (Hrsg.): Die diesjährige Kunstausstellung in Hannover (Fortsetzung), in ders.: Deutsches Kunstblatt, 4. Jahrgang, Leipzig: Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel, 1853, S. 151f.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. a b c Helmut Damerau, Wolfgang Hausen: Deutsches Soldatenjahrbuch, Band 44, München: Schild-Verlag, S. 266; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. a b August Kestner: Das neue Museum und der Künstlerverein zu Hannover, in: Deutsches Kunstlblatt, 7. Jahrgang, Berlin: Verlag von Heinrich Schindler, 1856, S. 101ff.; hier: S. 102; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  5. a b Vergleiche das Adressbuch ... 1845, Abteilung I: Adreß- und Wohnungsanzeiger, 4: Alphabetisches Verzeichnis der Einwohner, S. 82; Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek über die Deutsche Forschungsgemeinschaft sowie Adressbuch ... 1846 ..., S. 80
  6. a b Nachricht über den Historischen Verein für Niedersachsen, Band 22, Hannover: Ph. C. Göhmann, 1859, S. 46; Digitalisat über Google-Bücher
  7. a b Vergleiche die Angaben des Vereins für Computergenealogie aus den Einträgen aus Adreßbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Hannover 1849
  8. Adressbuch ... 1848 ..., S. 77
  9. Waldemar R. Röhrbein: Leineinsel „Klein Venedig“. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 396f.
  10. a b Tradition. Zeitschrift für Firmengeschichte und Unternehmerbiographie, Band 6, Frankfurt am Main: Knapp, 1961, S. 283, 289; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  11. Adressbuch ... 1860, S. 146