Karl Folta

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Karl Folta (* 31. Januar 1893 in Brünn; † 13. Februar 1947 ebenda) war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühe Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folta besuchte die Volks- und die Realschule in seiner Heimatstadt. Anschließend studierte er Kulturtechnik an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn.

Von 1914 bis 1918 nahm Folta am Ersten Weltkrieg teil, zuletzt mit dem Kaiserschützen-Regiment Nr. III in Tirol, wo er Leutnant der Reserve war.

Politische Betätigung in den 1920er und 1930er Jahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Krieg schloss Folta sich völkischen Verbänden in seiner Heimat an. Daneben betätigte er sich als Schriftsteller und Schriftleiter.

Im Oktober 1933 wurde Folta Mitglied der Sudetendeutschen Heimatfront, dem Vorläufer der Sudetendeutschen Partei, in die er nach ihrer Gründung übertrat. Für die Sudetendeutsche Partei amtierte er von Juni 1934 bis Oktober 1938 als Kreisleiter in Brünn. Im Juni 1936 rückte er in die Hauptleitung der Partei auf.

Am 15. Oktober 1938 wurde Folta Mitglied der Sturmabteilung (SA), in der er den Rang eines Sturmbannführers erhielt. Später wurde er in dieser Organisation schrittweise bis zum Obersturmbannführer befördert.

Betätigung nach der Annexion der Tschechoslowakei im Jahr 1939[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der deutschen Besetzung der sogenannten Rest-Tschechei Anfang 1939 übernahm Folta das Amt des NSDAP-Kreisleiters in Brünn.

Am 25. April 1939 trat Folta als Abgeordneter für die deutsche Bevölkerung im neu geschaffenen Protektorat Böhmen und Mähren, also dem Gebiet der nach dem Münchner Abkommen von 1938 übrig gebliebenen Rest-Tschechei, in den nationalsozialistischen Reichstag ein. Diesem gehörte er knapp sechs Jahre lang bis zum Ende der NS-Herrschaft im Frühjahr 1945 als an.

Die Aufnahme in die NSDAP beantragte Folta erst am 30. Juni 1939. Er wurde dann rückwirkend zum 1. Mai 1938 in die Partei aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.383.025).[1]

Nach dem Krieg wurde Folta hingerichtet.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform: Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/9240271
  2. Johann Wolfgang Brügel: Tschechen und Deutsche, 1939–1946, 1974, S. 224.