Karl Kilchling

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Karl Wilhelm Kilchling (* 8. August 1886 in Weitenau; † 26. Dezember 1962 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Geophysiker, Hochschullehrer, Erfinder und Ministerialbeamter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kilchling promovierte 1910 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zum Dr. phil. mit einer Doktorarbeit zum Thema Absorptionsmessungen und Berechnung der schwingenden Elektronen und Ionen des Moleküls aus den Absorptions- und Dispersionskurven.[1] Von 1915 bis 1949 war er Lehrer an der Hindenburgschule in Freiburg.[2] 1945 wurde er erster Syndikus der Universität Freiburg. Ab 1947 war er Honorarprofessor für Geophysik an der Naturwissenschaftlich-Mathematischen Fakultät der Universität Freiburg,[3] wo er Übungen in angewandter Geophysik anbot.[4] Im Badischen Ministerium des Kultus und Unterrichts in Freiburg war er als Hochschulreferent tätig. 1946 wurde Kilchling Oberregierungsrat und 1948 Ministerialrat.[5] 1949 ließ er sich in den Ruhestand versetzen.[6]

Kilchling war von 1924 bis 1945 Mitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.[7] In der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg im Breisgau war er 1950 stellvertretender Vorsitzender.

Patente (nicht vollständig)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 1932 wurde er bei einem deutschen Patent (Laufwerk mit Hemmwerk) als Erfinder eingetragen[8] und im Januar 1934 wurde ein amerikanisches Patent erteilt, das Kilchling als Erfinder eines Herstellverfahrens für beschichtete Metallfolien ausweist.[9] 1952 wurde ein Patent über ein Verfahren zur Herstellung von Überzügen aus in der Hitze härtbaren Lacken veröffentlicht.[10] 1958 wurde ein weiteres Patent von Kilchling veröffentlicht (Verfahren zur Aufrauhung von Elektroden für Elektrolytkondensatoren).[11]

Insgesamt finden sich auf Espacenet[12] der Datenbank des Europäischen Patentamtes 20 Patentschriften, die Kilchling als Erfinder nennen. Neben Eigenanmeldungen gab es auch eine Anzahl von Patenten die auf den Namen der Aluminiumwerk Tscheulin G.m.b.H., Teningen angemeldet wurden und demnach aus Auftragsentwicklungen für Emil Tscheulin entstanden.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Absorptionsmessungen und Berechnung der schwingenden Elektronen und Ionen des Moleküls aus den Absorptions- und Dispersionskurven. Phil. Diss. vom 25. Juni 1910, Univ. Freiburg i. B., Verlag Dölter, Emmendingen 1910.
  • Zur Eötvösschen Drehwaage. In: Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg. Band 39, 1949, S. 225–233 (zobodat.at [PDF; 792 kB; abgerufen am 24. April 2023]).
  • Über neue Drehwaagenformen für Schweremessungen. In: Gerlands Beiträge zur Geophysik, Band 61, Heft 2, 1950, S. 79–85
  • Über eine Drehwaage zur/Messung von Uzzx und Uzzy. In: Gerlands Beiträge zur Geophysik, Band 61, Heft 3, 1950, S. 181–183.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. siehe Eintrag auf www.worldcat.org
  2. heute Goethe-Gymnasium (Memento des Originals vom 18. Mai 2003 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nw.schule.de
  3. Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt. Regierungsblatt der Landesregierung Baden vom 10. Mai 1947 (Nr. 18/1947), S. 122
  4. Vorlesungsverzeichnis : Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau (Wintersemester 1947/48); (Sommersemester 1948); (Wintersemester 1948/49); (Sommersemester 1949); (Wintersemester 1949/50); (Sommersemester 1950)
  5. Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt. Regierungsblatt der Landesregierung Baden vom 14. Juni 1948 (Nr. 21/22-1948), S. 55
  6. Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt. Regierungsblatt der Landesregierung Baden vom 12. Oktober 1949 (Nr. 38/1949), S. 369
  7. Mitgliederverzeichnis (Memento des Originals vom 24. Juni 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dpg-physik.de
  8. Patent DE558510C: Laufwerk mit Hemmwerk. Angemeldet am 10. Januar 1931, veröffentlicht am 8. September 1932, Erfinder: Karl Kilchling.
  9. Patent US1944323A: Coated metal foil and method of manufacture thereof. Angemeldet am 31. Dezember 1930, veröffentlicht am 23. Januar 1934, Erfinder: Karl Kilchling.
  10. Patent DE767292C: Verfahren zur Herstellung von Überzügen aus in der Hitze härtbaren Lacken. Angemeldet am 3. Februar 1940, veröffentlicht am 15. April 1952, Anmelder: Aluminiumwerk Tscheulin G.m.b.H, Erfinder: Karl Kilchling.
  11. Patent DE1031891B: Verfahren zur Aufrauhung von Elektroden für Elektrolytkondensatoren. Angemeldet am 13. März 1952, veröffentlicht am 12. Juni 1958, Erfinder: Karl Kilchling.
  12. espacenet.com