Karl Maria Groß

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Karl Groß, Ölgemälde von Franz Eybl, 1845 – Wien, Wienbibliothek

Karl Maria Groß (* 1804; † 23. Februar 1868 in Wien) war ein österreichischer Beamter, Maler, Dichter und Musikkritiker, der als Schriftsteller unter dem Pseudonym „Athanasius“ publizierte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Groß trat zunächst als Dichter hervor und war außerdem ein geschätzter Sänger, der über eine angenehme Tenor-Stimme verfügte. Zu seinem Bekanntenkreis gehörten Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, der Geiger Karl Holz und der Sänger Ludwig Titze.

Am 3. Februar 1825 brachte Groß im Saal des Musikvereins Franz Schuberts Lied Der Blumen Schmerz D 731 zur Uraufführung.[1]

Ab Januar 1841 veröffentlichte er unter dem Pseudonym „Athanasius“ zahlreiche Musikkritiken, insbesondere in der Allgemeinen Wiener Musik-Zeitung, die sein Freund August Schmidt herausgab. 1843 trat Groß dem neu gegründeten Wiener Männergesang-Verein bei, den er vorübergehend auch leitete.

Nach 1848 wandte er sich der Blumen-Malerei zu und war daneben ein geschätzter Bilder-Restaurateur.

Er wohnte zuletzt in der Josephstadt, Neudeggergasse 23, wo er am 23. Februar 1868 an der „Luftröhrenschwindsucht“ starb.[2] Sein Tod wurde in der Pfarre Maria Treu registriert.[3]

Karl Maria Groß ist nicht zu verwechseln mit dem Wiener Geiger Carl Groß, der ebenfalls mit Beethoven und Schubert bekannt war.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nachruf, in: Zellner’s Blätter für Theater, Musik und bildende Kunst, Jg. 14, Nr. 18 vom 28. Februar 1868, S. 72 (Digitalisat)
  • August Schmidt, Der Wiener Männergesang-Verein. Geschichtliche Darstellung seines Entstehens und Wirkens zur Feier seines fünfundzwanzigjährigen Jubiläums, Wien 1868 (Digitalisat)
  • Michael Holzmann, Der österreichische Parnaß in Wort und Bild, in: Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte, hrsg. von August Sauer, Band 20, Leipzig und Wien 1913, S. 104–116, hier S. 112–116 (Digitalisat)
  • Schubert. Die Erinnerungen seiner Freunde, hrsg. von Otto Erich Deutsch, Leipzig 1957, S. 344f., 397, 433f.
  • Franz Schubert. Dokumente 1817–1830, Band 1, hrsg. von Till Gerrit Waidelich, Tutzing 1993, Nr. 263, 267, 310, 355, 356, 542, 553, 554 und 563

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Franz Schubert. Thematisches Verzeichnis seiner Werke in chronologischer Folge, hrsg. von Otto Erich Deutsch, Kassel 1978, S. 430f.
  2. Wiener Zeitung, Nr. 50 vom 27. Februar 1868, S. 678 (Digitalisat)
  3. Sterbeeintrag