Karl Martin Rogg

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Karl Rogg, ca. 1890

Karl Martin Rogg (* 7. Februar 1836 in Kloster St. Katharinental; † 1. September 1901 in Frauenfeld) war ein Schweizer Grossrat und Oberrichter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Martin Rogg war der Sohn des Ratsherrn, Bezirksgerichtspräsidenten und Klosterverwalters Dominik Rogg und der Maria Antonia, geb. Vorster. Er absolvierte das Gymnasium an der Stiftsschule Einsiedeln und studierte Philosophie in München (1855), später Rechtswissenschaften in Innsbruck (1856–57), Berlin (1857–58) und Heidelberg. 1859 bestand er das Anwaltsexamen des Kantons Thurgau. Ab 1860 führte er eine Praxis als Rechtsanwalt in Frauenfeld und wurde in den Grossen Rat des Kt. Thurgau gewählt, dem er von 1860 bis 1867 angehörte.[1]

1861 heiratete er Josephine Fischer (1827–1898), eine Tochter des Politikers und Anführers des Freiämtersturms, „General“ Johann Heinrich Fischer. Eine Tochter von Karl Martin und Josephine Rogg-Fischer, Maria Anna Carolina Rogg (1868–1954), heiratete 1895 den Historiker und Hochschullehrer Albert Büchi.

Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1864 wurde Rogg in die Anklagekammer des Kantons Thurgau gewählt, ab 1866 war er Mitglied des Obergerichts, von 1869 bis 1897 dessen Vizepräsident.[2]

Von 1895 bis 1900 war er Präsident des katholischen Kirchenrates des Kt. Thurgau, von 1868 bis 1884 Verwaltungsrat der Bürgergemeinde Frauenfeld, und von 1880 bis 1884 Präsident der Direktion der städtischen Sparkasse in Frauenfeld. In der Armee war er Quartiermeister mit Hauptmannsrang. Zudem war er Eigentümer des Hauses „Zum Stadtschryber“ (früher Gasthof „Schäfli“), das während 234 Jahren, von 1692 bis 1926, im Besitz der Familie Rogg war.

Er verfasste Grundsätzliche Entscheidungen des Obergerichts und der Kriminalkammer (1880) sowie zahlreiche Einzelabhandlungen auf dem Gebiet der Rechtsfragen.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Angelus Hux: Das Haus „Zum Stadtschryber“ und die Familie Rogg von Frauenfeld. Festschrift 90 Jahre Raiffeisenbank Frauenfeld, 2012; ISBN 978-3-03789-002-8.
  • Albert Büchi: Nekrolog auf Carl Rogg-Fischer; in: Monat-Rosen des Schweizerischen Studentenvereins, 46. Jahrgang.
  • Verena Baumer-Müller: „General“ Heinrich Fischer. Schwanenwirt zu Merenschwand, geb. 1790 – verschollen 1861. Historische Gesellschaft Freiamt, Wohlen 1991 (Unsere Heimat; Bd. 61).
  • Verena Baumer-Müller: Der letzte Konvent der Dominikanerinnen zu St. Katharinental; in: Thurgauer Beiträge zur Geschichte vol. 131 (1994); S. 5–140.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bürgerarchiv Frauenfeld, Protokolle der Gemeindeverwaltung, Bürgerbuch der Stadt Frauenfeld sowie Jahresberichte der Sparkasse.
  2. Neue Zürcher Zeitung, Jahrgang 1889; Nr. 69.
  3. Angelus Hux: Das Haus „Zum Stadtschryber“ und die Familie Rogg von Frauenfeld. Festschrift 90 Jahre Raiffeisenbank Frauenfeld, 2012; ISBN 978-3-03789-002-8; S. 53.