Karl Neubuerger

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Karl Theodor Neubuerger (teilweise mit „Karl T.“ abgekürzt; geboren am 5. März 1890 in Frankfurt am Main; gestorben am 7. März 1972 in Denver, Colorado)[1] war ein deutsch-US-amerikanischer Neuropathologe.

Leben und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neubuerger wurde als Sohn von Otto Neubuerger (praktischer Arzt und Sanitätsrat) und seiner Frau Henriette Hallgarten geboren. Er schloss im Frühjahr 1908 sein Abitur am Goethe-Gymnasium ab. Neubuerger studierte bis 1913 an der Universität in Freiburg im Breisgau. Er promovierte bei Alfred Erich Hoche mit der Dissertation „Neuere Anschauungen über das Zustandekommen von Sinnestäuschungen“.[2] Nach dem Ersten Weltkrieg absolvierte er bis 1926 eine Facharztweiterbildung an der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie (späteres Max-Planck-Institut) in München. Von 1930 bis 1937 war er außerplanmäßiger Professor am „Hirnpathologischen Institut“ des von der Rockefeller-Stiftung finanzierten Kaiser-Wilhelm-Instituts für Psychiatrie in München (bei Walther Spielmeyer). 1931 habilitierte er mit seinen Studien zur pathologischen Anatomie an der Universität München, wo er am 20. Januar seine Antrittsrede hielt. Neubuerger wanderte er 1938 mit seiner Frau und seinen drei Kindern nach Denver in die Vereinigten Staaten aus. Ab 1946 lehrte er dort als Professor für Pathologie an der Universität Denver.

Neubuerger wechselte 1925 vom Judentum zum Katholizismus.[3]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Akute Ammonshornveränderungen nach frischen Hirnschußverletzungen. Krkhforsch, 1928; 7: 219
  • Über Herzmuskelveränderungen bei Epileptikern. Verh Deutsch Pathologische Ges. Wiesbaden, 1928: 487
  • Über die Herzmuskelveränderungen bei Epileptikern und ihre Beziehung zur Angina pectoris. Frankfurt Z. Pathol., 1933; 46: 14
  • Herz, Epilepsie, Angina pectoris. Klin Wchschr, 1933
  • White-Head RW, Rutledge ER, Ebaugit FG. Pathologic changes in the brain of dogs given repeated electric chocks. Am J Med Sci, 1942; 204: 381

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nico Biermann / Dominik Groß: Neubürger [Neubuerger], Karl Theodor [Theodore]. In: dies.: Pathologen als Verfolgte des Nationalsozialismus. 100 Porträts. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2022, ISBN 978-3-515-13138-4, S. 168–172.
  • Jeff Minckler: In memoriam: Karl T. Neubuerger, M.D. J Neuropathol Exp. Neurol, 1972; 31: 559–561[1]
  • J. Peiffer (Hrsg.): Hirnforschung in Deutschland 1849 bis 1974. Briefe zur Entwicklung von Psychiatrie und Neurowissenschaften sowie zum Einfluss des politischen Umfeldes auf Wissenschaftler (= Schriften der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Nr. 13). Springer, Berlin 2004
  • Reinhard Rürup: Schicksale und Karrieren : Gedenkbuch für die von den Nationalsozialisten aus der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft vertriebenen Forscherinnen und Forscher. Wallstein-Verl., Göttingen 2008, ISBN 978-3-89244-797-9, S. 282 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jeff Minckler: In Memoriam: Karl T. Neubuerger, M.D. In: Journal of Neuropathology & Experimental Neurology. Band 31, Nr. 4, 1. Oktober 1972, ISSN 0022-3069, S. 559–561, doi:10.1097/00005072-197210000-00001, PMID 4562517 (oxfordjournals.org [abgerufen am 14. Januar 2017]).
  2. Reinhard Rürup. Unter Mitw. von Michael Schüring: Schicksale und Karrieren : Gedenkbuch für die von den Nationalsozialisten aus der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft vertriebenen Forscherinnen und Forscher. Wallstein, Göttingen 2008, ISBN 978-3-89244-797-9, S. 282.
  3. siehe Rürup, Seite 283