Karl von Knoerzer (Offizier, 1819)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karl Knoerzer, seit 1868 von Knoerzer (* 18. Juli 1819 in Stuttgart; † 24. Januar 1900 ebenda) war ein württembergischer General der Infanterie.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Knoerzer trat im Alter von 16 Jahren in das 8. Infanterie-Regiment der Württembergischen Armee in Stuttgart ein und avancierte 1839 zum Unterleutnant. 1866 wurde er Kommandeur des 2. Jägerbataillons. Knoerzer erhielt 1868 das Ritterkreuz des Ordens der Württembergischen Krone, womit seine Erhebung in den persönlichen Adelsstand verbunden war.[1] Im Jahr darauf stieg er zum Oberstleutnant auf. Knoerzer nahm am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 und insbesondere an der Belagerung von Paris teil, wo er verwundet wurde und eine lebenslange Behinderung davontrug.

Von 1871 bis 1874 stand Knoerzer als Oberst an der Spitze des 1. Infanterie-Regiments „Königin Olga“. Von 1874 bis 1881 befehligte er als Generalmajor die 52. Infanterie-Brigade und wurde 1878 mit dem Komturkreuz des Ordens der Württembergischen Krone ausgezeichnet. Anschließend war er als Generalleutnant Kommandeur der 26. Division und König Karl verlieh ihm in dieser Stellung im Februar 1884 das Großkreuz des Friedrichs-Ordens mit Schwertern.[2] Am 5. Mai 1884 wurde Knoerzer in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disposition gestellt und in Anerkennung seiner langjährigen, treuen und ausgezeichneten Dienste für sich und seine ehelichen Nachkommen in den erblichen Adelsstand des Königreichs erhoben.[3]

Nach seiner Verabschiedung erhielt Knoerzer 1889 das Großkreuz des Militärverdienstordens und am 30. November 1890 wurde er noch zum General der Infanterie befördert.[4]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Ehefrau Marie und die Ehefrau von Albert von Suckow waren Schwestern. Albert von Suckows Ehe blieb kinderlos. Daher erfolgte für Karl von Knoerzers Sohn Karl Albert (1858–1932), als Erbe seiner Tante (Mutterschwester) Sophie von Suckow, geb. Schweizerbarth, durch Erlass des württembergischen Justizministeriums vom 9. September 1927 eine Namensänderung in „von Knoerzer-Suckow“.[5] Karl von Knoerzers 1858 geborener Sohn Karl Albert von Knoerzer(-Suckow), Neffe des württembergischen Generals und Kriegsministers Albert von Suckow, trat 1876 in den Militärdienst ein und stieg bis zum Rang eines Generals der Kavallerie auf. 1892–1895 war er Adjutant des Königs von Württemberg, war auch Kommandeur der 7. württembergischen Landwehr-Division. 1918 führte er ein nach im benanntes Korps in der Ukraine.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Statistisches Amt der Stadt Stuttgart (Hrsg.): Chronik der Kgl. Haupt- und Residenzstadt Stuttgart 1900. Greiner & Pfeiffer, Stuttgart 1900, S. 12 f. (Digitalisat).
  • Herman Niethammer: Knoerzer, Karl v. General der Infanterie. 1819–1900.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Königlich Württembergisches Hof- und324–335. Staatshandbuch 1873. S. 57.
  2. Militär-Wochenblatt. Nr. 20 vom 8. März 1884, S. 407.
  3. Militär-Wochenblatt. Nr. 42 vom 17. Mai 1884, S. 852.
  4. Militär-Wochenblatt. Nr. 104 vom 6. Dezember 1890, S. 3071.
  5. Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels, Band 16, 1986, S. 584.
  6. Herbert Michaelis: Ursachen und Folgen. Vom deutschen Zusammenbruch 1918 und 1945 bis zur staatlichen Neuordnung Deutschlands in der Gegenwart; eine Urkunden- und Dokumentensammlung zur Zeitgeschichte, Band 1, 1959, S. 372. Ernst Schraepler: Ursachen und Folgen: Der Weg in die Weimarer Republik, 1959, S. 593. Biographisches Register. Sonderausgabe für die Staats- und Kommunalbehörden sowie für Schulen und Bibliotheken, 1979, S. 372. Martin Raschke: Der politisierende Generalstab. Die friderizianischen Kriege in der amtlichen deutschen Militärgeschichtsschreibung 1890-1914, 1993, S. 79. Frank Golczewski: Deutsche und Ukrainer 1914-1939, 2010, S. 258.