Karlstein an der Thaya

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Marktgemeinde
Karlstein an der Thaya
Wappen Österreichkarte
Wappen von Karlstein an der Thaya
Karlstein an der Thaya (Österreich)
Karlstein an der Thaya (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Waidhofen an der Thaya
Kfz-Kennzeichen: WT
Fläche: 48,86 km²
Koordinaten: 48° 53′ N, 15° 24′ OKoordinaten: 48° 53′ 0″ N, 15° 24′ 0″ O
Höhe: 442 m ü. A.
Einwohner: 1.472 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 30 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3822
Vorwahl: 02844
Gemeindekennziffer: 3 22 09
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Wilhelm-Matzinger-Straße 2
3822 Karlstein an der Thaya
Website: www.karlstein-thaya.gv.at
Politik
Bürgermeister: Siegfried Walch (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
16
2
1
16 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Karlstein an der Thaya im Bezirk Waidhofen an der Thaya
Lage der Gemeinde Karlstein an der Thaya im Bezirk Waidhofen an der Thaya (anklickbare Karte)DietmannsDobersbergGasternGroß-SieghartsKarlstein an der ThayaKautzenLudweis-AigenPfaffenschlag bei Waidhofen an der ThayaRaabs an der ThayaThayaVitisWaidhofen an der ThayaWaidhofen an der Thaya-LandWaldkirchen an der ThayaWindigsteigNiederösterreich
Lage der Gemeinde Karlstein an der Thaya im Bezirk Waidhofen an der Thaya (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Gemeindeamt
Gemeindeamt
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Karlstein an der Thaya ist eine Marktgemeinde mit 1472 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karlstein an der Thaya liegt im nördlichen Waldviertel in Niederösterreich und wird von der Deutschen Thaya durchflossen. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 48,86 km². 33,64 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Eggersdorf, Göpfritzschlag, Goschenreith, Griesbach bei Dobersberg, Hohenwarth, Karlstein, Münichreith an der Thaya, Obergrünbach, Schlader, Thuma und Thures.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dobersberg Waldkirchen an der Thaya
Thaya Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Raabs an der Thaya
Waidhofen an der Thaya Groß-Siegharts

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals urkundlich genannt wurde Karlstein an der Thaya im Jahr 1112 als Chadelstain, um 1345 bereits Karlstein. Namensdeutung: Burg am Felsen, die nach einem Mann mit dem Namen Karl benannt ist[2]. Im 18. Jahrhundert wurde der Ort ein Zentrum der Uhrenindustrie (siehe Artikel: Horologenland) und vor 1784 zum Markt erhoben.[3] Während des Ersten Weltkrieges befand sich hier das Internierungslager Karlstein an der Thaya.

Im Zuge der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung wurden insgesamt sechs ehemalige Gemeinden eingegliedert, nämlich am 1. Jänner 1967 die Gemeinde Eggersdorf, am 1. Jänner 1970 die Gemeinde Münichreith an der Thaya und am 1. Jänner 1971 die Gemeinden Göpfritzschlag, Obergrünbach (ohne Katastralgemeinde Albersdorf), Schlader und Thuma sowie die Katastralgemeinde Thures (Gemeinde Rossa). Den Namenszusatz „an der Thaya“ führt die Gemeinde offiziell seit dem 9. August 1980.[4]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karlstein verliert seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts Einwohner. In den letzten Jahrzehnten sind sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz negativ.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Karlstein
Pfarrkirche Münichreith an der Thaya
Bauernhaus Obergrünbach
Kellergasse in Thuma

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2010 gab es 100 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon waren 51 Haupterwerbsbetriebe, diese bewirtschafteten drei Viertel der Fläche.[6] Im Produktionssektor beschäftigten zwölf Betriebe 537 Arbeitnehmer, 517 davon mit der Herstellung von Waren. Der Dienstleistungssektor gab in 63 Betrieben 209 Personen Arbeit, knapp die Hälfte davon in sozialen und öffentlichen Diensten.[7][8]

  • Pollmann: Ein Autozulieferer, der hier seinen Unternehmenssitz hat und weitere Werke auch in anderen Ländern betreibt.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Straße: Karlstein liegt an der Thayatal Straße B 30.
  • Bahn: Die Gemeinde hat keinen Bahnanschluss.

Gesundheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Marktgemeinde ordiniert ein praktischer Arzt. Im Ort gibt es eine Apotheke.[9]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Ausbildung der Jugend stehen in Karlstein ein Kindergarten, eine Volksschule und eine Höhere Technische Bundeslehranstalt zur Verfügung.[10]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1885–1897 Karl Kittinger
  • bis 2005 Karl Wanko (ÖVP)
  • 2005–2018 Ernst Herynek (ÖVP)
  • seit 2018 Siegfried Walch (ÖVP)[17]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger der Gemeinde
  • Hermann-Josef Weidinger OPraem (1918–2004), bekannt als „Kräuterpfarrer“
  • 2018: Ernst Herynek († 2018), Bürgermeister von Karlstein an der Thaya 2005–2018[18]
Söhne und Töchter der Gemeinde
mit der Gemeinde verbunden
  • Curt Dietzschold (1852–1922), Ingenieur, Fachlehrer und -schriftsteller für Uhrmacher

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Anton Schroll & Co, Wien u. a. 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 485–487.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Karlstein an der Thaya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Elisabeth Schuster: Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen, 2. Teil, 1990
  3. Gedächtnis des Landes - Orte: Karlstein an der Thaya. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 27. Juli 2023.
  4. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 13. April 2024.
  5. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Karlstein an der Thaya, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 9. September 2019.
  6. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Karlstein an der Thaya, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Abgerufen am 9. September 2019.
  7. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Karlstein an der Thaya, Arbeitsstätten. Abgerufen am 9. September 2019.
  8. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Karlstein an der Thaya, Beschäftigte. Abgerufen am 9. September 2019.
  9. Marktgemeinde Karlstein an der Thaya, Leben, Gesundheit. Abgerufen am 9. September 2019.
  10. Marktgemeinde Karlstein an der Thaya, Bildung. Abgerufen am 9. September 2019.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Karlstein an der Thaya. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 17. Juni 2019.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Karlstein an der Thaya. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 17. Juni 2019.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Karlstein an der Thaya. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 17. Juni 2019.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Karlstein an der Thaya. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 17. Juni 2019.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Karlstein an der Thaya. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 17. Juni 2019.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Karlstein an der Thaya. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 26. Januar 2020.
  17. Siegfried Walch ist neuer Bürgermeister Gemeinde Karlstein an der Thaya, 20. Februar 2018
  18. Marktgemeinde trauert um Ehrenbürger, www.noen.at, abgerufen am 7. Dezember 2020.