Karola Obermüller

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Karola Obermüller
Karola Obermüller

Karola Obermüller (* 21. März 1977 in Darmstadt) ist eine deutsche Komponistin und Hochschullehrerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karola Obermüller absolvierte Studien der Komposition bei Cord Meijering an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt, bei Volker Blumenthaler am Meistersinger-Konservatorium/Hochschule für Musik Nürnberg, bei Theo Brandmüller an der Hochschule für Musik Saar und bei Adriana Hölszky am Mozarteum Salzburg. Eine Promotion an der Harvard University in Cambridge führte sie in die USA, wo sie von 2010 bis 2023 an der University of New Mexico eine Professur innehatte.[1] Seit Sommer 2023 ist sie Professorin an der University of California San Diego.[2]

Sie lebt und arbeitet ebenfalls in Europa und war Gastkünstlerin am Zentrum für Kunst und Medien, an der Deutschen Akademie Rom, am Deutschen Studienzentrum Venedig, an der Akademie Schloss Solitude, am IRCAM und am Eisler-Haus Leipzig.[3]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Obermüller komponiert auf der Suche nach Unbekanntem, mit mehrfach geschichtetem, verrätseltem Material, welches tief eingegraben unter einer Oberfläche liegt, die mal opulent klingt, mal vor rhythmischer Energie strotzt: ‚hyperkinetische Musik‘ (NYT).“[4]

Zum Schaffen der Komponistin zählen u. a. Opernwerke für das Staatstheater Nürnberg, das Theater Bielefeld, das Theater Bonn sowie „Musik der Jahrhunderte“ in Stuttgart. Ebenso komponiert sie Konzertmusik, darunter Auftragswerke der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung, des National Endowment for the Arts, der Fromm Music Foundation, der New Music USA sowie zahlreicher Rundfunkanstalten, Solisten und Ensembles.[5] Ihre erste Porträt-CD erschien im November 2018.

Kompositionen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bühnenwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helges Leben. Oper (zusammen mit Mark Moebius). Libretto nach Sibylle Berg. UA 2009 Theater Bielefeld
  • 3x3=⚭ • Dreimaldrei gleich unendlich. Oper (zusammen mit Peter Gilbert). Libretto: Tina Hartmann. UA 2009 in Stuttgart[6][7]
  • Robert S. (2010–11) Oper für fünf Solisten und Kammerensemble. UA 2011, Bonn[8][9]
  • GERADE SEIN UND MENSCH WERDEN: SOPHIE SCHOLL (2020/21). UA 2021, Heidelberg[10]

Vokalkompositionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Drei Lieder über die Liebe (1992–94) für Mezzosopran, Bariton, Klavier, Marimbaphon und 2 Violoncelli. Texte: Ingeborg Bachmann, Bertolt Brecht. UA 1994 Akademie für Tonkunst Darmstadt
  • Einseitige Dialoge (2000–02). Drei Lieder für Mezzosopran und Klavier. Texte: Gabriele Strassmann. UA 2002 Mozarteum Salzburg
  • Kleines Konzert (2002). Sprachkomposition für Tonband. Textvorlage: Georg Trakl. UA 2002 Elisabethbühne im Petersbrunnhof Salzburg
  • in zwischen (2004) für Sopran, Blockflöte, 3 Bratschen, 2 Gamben und Cembalo. Texte: Ursula Haas. UA 2004 Orff-Zentrum München; ensemble avantage
  • Untergegangen der Mond (2008). Sapphische Strophen für Countertenor / Bass und Ensemble. Texte: Sappho. UA 2008 Audimax der Universität Bamberg; Kai Wessel (Gesang) Ars Nova Ensemble Nürnberg, Dirigent: Werner Heider

Orchesterwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kammermusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2018 Edition Zeitgenössische Musik, WERGO/Deutscher Musikrat[12]
  • 2020 Voices of the Pearl, Vol. 3[13][14]
  • 2020 Music for English Horn Alone[15]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2001: Bayerischer Jugendpreis des Indien-Instituts München (verliehen von Zubin Mehta)
  • 2004: ASCAP Young Composer’s Award
  • 2005: Bohemians New York Musicians Club Prize[16]
  • 2005: Stipendienaufenthalt im Deutschen Studienzentrum in Venedig
  • 2006: Bohemians New York Musicians Club Prize; Darmstädter Musikpreis[17][18]
  • 2007: Finalistin für den Berliner Opernwettbewerb 2008
  • 2016: Erster Preis bei der 5. International composer's competition NEW NOTE - Croatia 2016[19]
  • 2018: Stipendienaufenthalt in der Casa Baldi / Villa Massimo[20]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Charlotte Martin: …denn Kunst meint ja immer ein Sich-Preisgeben. Drei Portraits. Darmstadt 2006. ISBN 978-3-8739-0206-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karola Obermueller | Department of Music - The University of New Mexico College of Fine Arts. Abgerufen am 27. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
  2. Karola Obermüller. Abgerufen am 29. November 2023.
  3. Karola Obermüller. Abgerufen am 29. November 2023.
  4. Corinna da Fonseca-Wollheim: Review: International Contemporary Ensemble Weaves Among Tonalities (Published 2015). In: The New York Times. 28. Mai 2015, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 29. Oktober 2020]).
  5. Karola Obermüller. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  6. Dreimaldrei gleich unendlich. Die Schuld der Schwester - Musik der Jahrhunderte. Abgerufen am 18. November 2020.
  7. Dreimaldrei gleich unendlich. 2009, abgerufen am 18. November 2020.
  8. Robert Schumann in Leipzig (mit Leipziger Vorspiel) aus Robert S. (2009/2010). Abgerufen am 17. November 2020.
  9. Karola Obermüller. Abgerufen am 17. November 2020 (englisch).
  10. Gerade sein und Mensch werden: Sophie Scholl - Theater und Orchester Heidelberg. Abgerufen am 29. November 2023 (deutsch).
  11. Ensemble Modern & friends play Senk, Zurak, a Rojko's world premiere, Obermüller & Eiermermacher in Frankfurt - Schedule // - www.worldconcerthall.com. Abgerufen am 18. November 2020.
  12. Karola Obermüller. Abgerufen am 27. Oktober 2020.
  13. Albums. Abgerufen am 27. Oktober 2020 (englisch).
  14. CD Review: Voices of the Pearl, Vol. 3. Abgerufen am 3. November 2020 (amerikanisches Englisch).
  15. Music for English Horn Alone, by Jacqueline Leclair. Abgerufen am 27. Oktober 2020.
  16. The Bohemians (New York Musicians Club) Prize to Karola Obermueller projects.iq.harvard.edu, PDF 3/24
  17. Gabriele Merziger: Karola Obermüller erhält Darmstädter Musikpreis mathilde-frauenzeitung.de Abgerufen am 30. Oktober 2020.
  18. Darmstädter Förderkreis Kultur: Darmstädter Musikpreis 2006: [Darmstädter Musikpreisträgerin 2006: Komponistin Karola Obermüller. Darmstadt 2006 (worldcat.org [abgerufen am 18. November 2020]).
  19. Vijesti. Abgerufen am 27. Oktober 2020.
  20. Villa Massimo | Stipendien. Abgerufen am 27. Oktober 2020.