Kashida

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Stickerei auf rosafarbenem Rock im Kunsthandwerksmuseum Neu-Delhi
Stickerei auf einem Hochzeitsschal (phulkari) aus Punjab
Stickerei im Kettstich auf einem Schal aus Kaschmir

Kashida (auch Kashidakari,[1] Kasida, Kasidakari) bezeichnet die traditionelle Stickerei Indiens.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kashida wird vor allem in Kaschmir,[2] Himachal Pradesh,[3][4] Punjab[5] und Bihar[2] hergestellt. Am bekanntesten ist Kashida aus Kaschmir.[2] Als Materialien werden meist Baumwolle, Wolle, Pashmina, Seide oder Mischgewebe davon verwendet. Als Textilien werden Taschentücher (insbesondere Chamba Rumal), Kleidung, Schals (Amli-Schal, Jamawar), Umhänge, Bezüge und Taschen mit Kashida versehen. Typische Muster sind Blumenmuster, geometrische Muster und Paisleymuster.[6]

Bei Kashida kommen verschiedene Techniken der Nadelarbeit zum Einsatz wie Stopfen, Stielstich, Plattstich und Kettenstich. Die Wahl des Stichs richtet sich teilweise nach dem verwendeten Material. Der Sozni- oder Sozankar-Stich (beidseitig bestickt Do Rukha oder Dorukha für ‚zweigesichtig‘ genannt)[3][4] ist ein Plattstich und wird verwendet, wenn die Gleichheit der Stickerei auf beiden Seiten erwünscht ist, gelegentlich aber in unterschiedlichen Farben.[6] Chikandozi ist eine mittelwertige Stickerei für einfachere Stoffe.[7] Rezkar verwendet lange Stiche mit mehrfarbigen Fäden.[7] Beim Zalakdozi wird ein Haken oder Aari verwendet,[7] um Motive mit einem Kettenstich auszufüllen, und findet sich meist auf Umhängen und Teppichen mit langen und fließenden Mustern. Die Technik mit Zari-Faden ist eine Art der Kashida-Arbeit, bei der ein Zari-Faden entlang des Rands eines Aufnähers auf den Stoff gelegt und mit einem anderen Faden festgehalten wird.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Smita Kale: Kashmir to Kanyakumari Indian Embroidery: State by State Embroidery of India. Author House, Bloomington, 2011. ISBN 978-1-4567-7953-5. S. 19.
  • Anne Morrell: The Techniques of Indian Embroidery. Interweave Pr, 1995. ISBN 978-1-883010-08-9.
  • Rosemary Crill: Indian Embroidery. Victoria & Albert Museum, 1999. ISBN 978-1-85177-310-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Syed Abdul Quddus: Punjab, the Land of Beauty, Love, and Mysticism. Royal Book Company, 1992, ISBN 978-969-407-130-5, S. 246 (englisch, google.com).
  2. a b c Shailaja D. Naik: Traditional Embroideries of India. APH Publishing, 1996. ISBN 978-81-7024-731-9. S. 13, 75.
  3. a b Sukrita Paul Kumar: Chamba Achamba: Women's Oral Culture. Sahitya Akademi, 2012, ISBN 978-81-260-3266-2 (englisch, google.com).
  4. a b Reshmi R. Dasgupta: Unfurling a new life for Chamba rumals In: The Economic Times. Abgerufen am 16. Januar 2021 
  5. Teotonio R. De Souza: Indo-Portuguese History: Old Issues, New Questions, Concept, 1985. ISBN 978-81-7022-096-1. S. 137.
  6. a b Textile Research Center Leiden: Sozni Embroidery (Kashmir). In: trc-leiden.nl. Abgerufen am 22. Oktober 2022.
  7. a b c Omacanda Hāṇḍā: Textiles, Costumes, and Ornaments of the Western Himalaya. Indus Publishing Company, 1998, ISBN 978-81-7387-076-7, S. 123 (google.de).