Kaspischer Wolf

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Kaspischer Wolf

(Canis lupus campestris)

Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Unterordnung: Hundeartige (Caniformia)
Familie: Hunde (Canidae)
Gattung: Wolfs- und Schakalartige (Canis)
Art: Wolf (Canis lupus)
Unterart: Kaspischer Wolf
Wissenschaftlicher Name
Canis lupus campestris
Dwigubski, 1804

Der Kaspische Wolf, Kaukasische Wolf[1] oder auch Steppenwolf[2] (Canis lupus campestris) ist eine Unterart des Wolfes (Canis lupus), der zur Familie der Hunde (Canidae) gehört. Er ähnelt dem Eurasischen Wolf (Canis lupus lupus).

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kaspische Wolf ist kleiner und leichter als der Eurasische Wolf. Zwischen Männchen und Weibchen besteht ein Geschlechtsdimorphismus: Rüden sind meistens größer und schwerer als Wölfinnen. Im Gegensatz zu wolfsähnlichen Haushunden sind Wölfe hochbeiniger und haben eine gerade Rückenlinie, während sie bei Hunden oft zum Schwanz hin abfällt. Der Wolfsschwanz ist buschig und gerade. Wölfe haben tendenziell kleinere Ohren, die zudem innen dicht behaart sind.

Kaspische Wölfe werden mit etwa zwei Jahren geschlechtsreif. Die Tragzeit dauert ungefähr neun Wochen. Ein Wurf besteht meist aus zwei bis sechs Welpen, die vom gesamten Rudel großgezogen werden. Nach ein bis drei Jahren verlassen die Jungtiere ihr Rudel, siedeln sich in der Nähe ihres alten Rudels an oder wandern fort.

Als Großraubtiere erbeuten Kaspische Wölfe vorwiegend Huftiere wie Rehe, Rothirsche und Wildschwein, allerdings zählen auch Robben zu ihrer Beute. Vorrangig werden ältere, kranke oder junge Tiere erbeutet, die einfacher zu überwältigen sind. Aufgrund der Tatsache, dass dem Kaspischen Wolf auch Nutztiere zum Opfer fallen, wird er als Schädling stark bejagt, sodass der Bestand rückläufig ist.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kaspische Wolf lebt überwiegend in Vorderasien, in Kaukasien, zwischen dem Kaspischen und dem Schwarzen Meer. Er lebt sowohl in Steppen, als auch in Gebirgslandschaften oder in der Nähe von Gewässern. Seine Jagdgebiete erstrecken sich von Rumänien und Ungarn[3] im Westen, Afghanistan und Iran im Süden bis hin zum Ural-Gebirge und Kasachstan im Norden und Osten.

In einigen Regionen lebt er in unmittelbarer Nähe zu Menschen, sodass immer wieder Nutztiere ihm zum Opfer fallen. In wenigen Regionen wird der Kaspische Wolf auch als Wachhund gehalten.[4]

Synonyme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anerkannte Synonyme für den Kaspischen Wolf sind argunensis Dybowski, 1922[3], bactrianus Laptev, 1929, cubanenesis Ognev, 1923 und desertorum Bogdanov, 1882.[5]

Genetische Untersuchungen an Wölfen aus der Kaukasus-Region (C. l. cubanensis) im Jahr 2014 ergaben, dass es sich bei der vermeintlichen Unterart aufgrund geringer genetischer Abweichungen um keine gültige Unterart des Wolfes handelt.[6] Dennoch werden Kaukasische Wölfe (C. l. cubanensis) und Steppenwölfe (C. l. campestris) teilweise noch als unterschiedliche Unterarten gelistet.[7]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kaspischer Wolf (Canis lupus campestris) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. IFAW: Steckbrief Wolf, abgerufen am 3. Februar 2018.
  2. Zootierliste Steppenwolf
  3. a b Mammals of the Soviet Union Vol.II Part 1a, SIRENIA AND CARNIVORA (Sea cows; Wolves and Bears), V.G Heptner and N.P Naumov editors, Science Publishers, Inc. USA. 1998. ISBN 1-886106-81-9
  4. BBC: Kazakhstan: Villagers use 'guard wolves' for protection, vom 17. Dezember 2014, abgerufen am 3. Februar 2018 (Englisch).
  5. Canis lupus campestris, Mammal Species of the World, Mammal Species of the World: A Taxonomic and Geographic Reference (3. Ausgabe), ISBN 978-0-8018-8221-0.
  6. Gene Flow between Wolf and Shepherd Dog Populations in Georgia (Caucasus), von Natia Kopaliani, Maia Shakarashvili, Zurab Gurielidze, Tamar Qurkhuli und David Tarkhnishvili, erschienen am 12. März 2014 Journal of Heredity
  7. Unterarten und Vorkommen, Verein CHWOLF.