Kassianos

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Kassianos (mittelgriechisch Κασσιανός; † nach 1130) war ein byzantinischer Militärbefehlshaber und Separatist an der pontischen Schwarzmeerküste.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kassianos amtierte unter Kaiser Johannes II. als Dux des strategisch bedeutsamen Themas Paphlagonien, das nach der Schlacht von Manzikert im Jahr 1071 jedoch zum Großteil an die Seldschuken verlorengegangen war. Spätestens ab 1126 kontrollierte er das paphlagonische Küstengebiet weitgehend unabhängig von der Zentralregierung in Konstantinopel; etwa zur selben Zeit machte sich im östlich benachbarten Thema Chaldia der Dux Konstantin Gabras selbstständig. Als sich 1130 ein großer Rückeroberungsfeldzug des byzantinischen Kaisers gegen die Seldschuken und Danischmenden in Kleinasien wie auch gegen die abtrünnigen Provinzen an der Schwarzmeerküste abzeichnete, zog es Kassianos vor, sich dem Danischmenden-Emir Ghazi Gümüschtegin zu unterwerfen, der ihn vom paphlagonischen Hinterland aus bedrohte. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claude Cahen: The Formation of Turkey. The Seljuk Sultanate of Rum: Eleventh to Fourteenth Century. Übersetzt und bearbeitet von Peter Malcolm Holt. Pearson/Longman, Harlow 2001, ISBN 0-582-41491-1, S. 19.
  • Jean-Claude Cheynet: Pouvoir et contestations à Byzance (963–1210) (= Publications de la Sorbonne. Série Byzantina Sorbonensia. Bd. 9). Reimpression. Publications de la Sorbonne Centre de Recherches d’Histoire et de Civilisation Byzantines, Paris 1996, ISBN 2-85944-168-5, S. 104–105 Nr. 138.